........schon immer waren mir Bücher SEHR WICHTIG! Bereits als kleines Kind hab ich es geliebt, wenn mir vorgelesen wurde. Ich habe dann der Stimme gelauscht - aber war auch damals schon fasziniert von den Geräuschen, die ein Buch machen kann. z.B. wenn die Seite umgblättert wird oder auch wenn das Buch zugeklappt wurde - wißt Ihr, was ich meine? Dieses PLOP. Meistens klang es sehr ernergisch, so nach dem Motto: reicht, jetzt wird geschlafen. Ich freue mich schon auf den Tag, wo ich dann, wie früher meinen Kindern, unserem "kleinen Prinzen" vorlesen kann!.............
............Später dann, als ich älter wurde, hab ich natürlich viel selbst gelesen. Meine Mutter ist heute noch davon überzeugt: weil ich so viel gelesen habe, fiel mir die Deutsche Sprache dann auch leichter.......
...........na, ich weiss es nicht. Mit den Rechtschreibregeln kam ich nie klar - ich konnte sie NIE erklären - auch heute noch nicht. Mir hat gereicht, daß ich (meistens) an der richtigen Stelle das Komma setzen konnte und so war ich dann immer froh, wenn die Rechtschreibregeln nicht erklären mußte ...............
...............Aber ich denke schon, dass Lesen tatsächlich viel bringt! Mich selbst hat die deutsche Sprache immer fasziniert. Ich weiss noch, wie wir uns in der Schule ellenlange Predigten anhören mussten, wie man Sätze spannend aufbauen kann, dass nicht jeder Satz mit UND anfangen soll, usw., usw. Wenn man also viel liest, dann "schult" das sozusagen ganz nebenbei - ein positives "Abfallprodukt" also...............
.....................man taucht dann nicht nur in die Handlung eines Buches ab, sondern lernt nebenbei auch noch was!.............
.............nun ja, so ist meine Liebe zu Büchern wohl entstanden und Bücher begleiten mich durch mein Leben. So intensiv und viel wie früher lese ich leider nicht mehr. Heute faszinieren mich Bücher eher, wenn / weil sie so alt sind - die wunderschönen Einbände, die Bücher früher hatten...........
..............Bücher waren früher sehr viel Wert - im wahrsten Sinne des Wortes!...........
.............nur sehr wohlhabende Menschen konnten sich damals Bücher leisten, sie bedeuteten nicht nur Wissen sondern auch Wohlstand - fürs "normale Fußvolk" waren sie damals unerschwinglich. Und wem nutzten schon Bücher, wenn die Menschen oftmals nichtmal lesen oder schreiben konnten. Und wenn sie überhaupt lesen oder schreiben konnten, dann nicht unbedingt mehrsprachig oder gar Latein................
.....Latein wurde ja damals gerne als Buchsprache verwendet - vor allem im kirchlichen Bereich - und gerade auch die kirchlichen Bücher waren damals oft besonders schön ausgestaltet. Und, auch wenn die "normalen" Menschen meistens keine Bücher hatten, ein Gebetbuch oder auch eine Familienbibel hatten die meisten dann doch............
.......die Bibel oder auch das Gebet/Gesangbuch lag dann immer schön griffbereit neben dem Bett (in vielen Hotels findet man ja heute noch eine Bibel im Nachschrank) ...........
.......es ist auch erstaunlich, über WAS früher so alles geschrieben wurde - neben den typischen kirchlichen Themen meine ich - z.B. einem Gebet nach einem Gewitter.............
....so gab es ja damals auch schon Zeitungen - nicht so inflationär viele wie heute. Nein, damals konnte man ja froh sein, wenn die Zeitung einmal im Monat erschien - und bis sie dann in dem Haushalt angekommen war, verging ja oft auch noch mal Zeit..........
.......und diese Zeitungen wurden dann damals häufig für so wertvoll erachtet, dass sie dann zu Jahrgängen zusammengefaßt und gebunden wurden. Vermutlich wohl auch, weil Nachrichten auch nicht so schnell veraltet waren wie heute............
.............. Und so hab ich vor kurzem von einem Buchhändler für antike Bücher etwas gelernt, das hab ich so vorher auch noch nicht gewußt: ganz früher kaufte man ein Buch - also bedruckte Seiten - und ging damit dann zum Buchbinder und suchte sich dann ganz genau aus, wie der Einband für sein Buch dann aussehen sollte - wohl auch, welchen Einband man sich denn leisten konnte.............
........Bei den "richtig alten Schinken" kann man oft gut sehen, wie die Bücher gebunden sind - mit diesen typischen dicken Wulsten am Buchrücken.........
......... ich finde ja auch das damals noch handgeschöpfte weiche Papier so schön - ganz weich liegt es beim umblättern zwischen den Fingen ...........
.....und weil mich eben Bücher so sehr faszinieren, "binde" ich sie auch gerne in unsere Einrichtung ein.........
.....Wenn wir über die Märkte streifen, oder ich an einem Antiquariat vorbei komme, dann schaue ich auch immer, ob ich ein schönes altes Buch finde. Da ist mir weniger der Inhalt wichtig, sondern, dass es eben tatsächlich richtig schön alt und auch dekorativ ist............
........Der Zustand ist da für mich weniger entscheidend. Da hat schon so mancher Händler gestaunt, wenn ich nach dem Preis für ein Buch gefragt hab und dann zur Antwort bekam: na, wenn es im besseren Zustand wäre, ja dann wäre auch der Preis noch viel höher!..........
......und ich denke dann so bei mir: Ich bin ja schon beeindruckt, dass diese alten Bücher überhaupt "überlebt" haben. Denn Bücher sind ja eigentlich sehr empfindliche Güter! Da kann ihnen Nässe zusetzen, sie sind leicht brennbar, usw. und an so manchem Buch hab ich sogar schon Spuren vom Holzwurm gefunden. Was ja auch klar eigentlich ist, denn Papier besteht ja bekanntlich aus Holz........
.......aber auch alte Briefe finde ich immer wieder spannend und eben auch dekorativ!.......
......alleine schon, wenn man sich die alten schönen Handschriften anschaut - ich kann sie zwar meistens nicht entziffern, aber sie regen so wunderbar zum träumen an: was hat da wohl wer an wen geschrieben? Sind es liebe Worte oder eine böse Mahnung? Sind es traurige Nachrichten oder freudige Botschaften?............
.......Ich könnte hier ja noch ewig weiter über Buch und Schrift philosphieren. Fakt ist aber: Bücher und alte Schriften sind nicht nur spannend, sondern auch dekorativ! Und darum sind sie eben bei uns überall verteilt zu finden........
......habt alle einen wunderschönen Abend - Eure Jacqueline