Donnerstag, 27. Juli 2023

Christmas in July

Dieser Post ist diesmal mit einem "Augenzwinkern" geschrieben und greift eine "Tradition" in Insta auf, wo man im Juli viele Posts auf Accounts in den USA sehen kann, die unter dem Thema "Christmas in July" gepostet sind. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es schlicht ein Gag - eben weil es ja so heiß im Sommer ist und man trotzdem dort gerne an Weihnachten und die Deko dazu denkt. 

Beruflich bin ich ja tatsächlich meist der Jahreszeit voraus. Ob im Januar die ersten Hasen und Eier oder im Hochsommer die ersten Weihnachtsartikel in den Onlineshop stellen. Es gibt viele Kunden, die sich gerne rechtzeitig "eindecken".

Und schaut man in die Geschäfte, kann man in den nächsten Tagen die ersten Zimtsterne und Spekulatius dann kaufen. .............. aber zurück zu meinem "Gag", der am Ende gar kein so großer  "Gag" ist. Ich wollte tatsächlich mal ein Foto mit dem Thema "Christmas in July" im kleinen Haus schießen. Holte einiges aus den "Verstecken" und hielt meinen Federbaum von vor 2 Jahren in den Händen. Und dann kommt ja immer eins zum anderen ................ warum nicht mal einen "Federbaum" aus Blumen fertigen?! Genug Schafgarbe wächst bei uns wild im Hof und die sind getrocknet lange haltbar........... also alles zusammengesucht, was gebraucht wird:

dicker Draht - Drahtschere - einfache Zange zum Draht biegen - einfache Schere - feiner Draht - ein dünner Holzstab und natürlich die Schafgarbe

Der Rest ist dann "nur noch" Fleißarbeit.

Das Schöne an der Schafgarbe ist ja, sie trocknet ein, wie man sie bindet, ändert im trockenen Zustand dann ihre Farbe von reinweiß zu allen möglichen "schidderigen" Papier-"tea-creamy"-Farbtönen und hält dann gefühlt ewig. Für meinen Schafgarben-Federbaum habe ich zusätzlich zur Baumspitze oben drei kleinere Äste, in der Mitte 4 längere und unten 5 längere Äste gewickelt

Zwischen den einzelnen Astreihen gehören beim traditionellen Federbaum Papierstreifen, die man drumwickelt. Ich habe mich hier für Blumendraht entschieden, der mit der Zeit dann auch "altern" wird. wenn schon anders, dann richtig anders!

Als kleines Highlight sitzt auf der Spitze ein kleiner glitzernder Papierstern - den hat mir vor zig Jahren mal die Mea von Mea's Vintage gefertigt. Sie verwendet nur alte Materialien, was ihre Sterne so besonders und authentisch macht......

und fertig war mein "Schafgarbe-Federbaum". Wie man an dem Bäumchen hier schon sehen kann: bei diesem warmen Wetter beginnt die Schafgarbe recht schnell zu "altern". Was erahnen läßt, wie schön schidderig das Bäumchen mal werden wird.

Heute im "kleinen Haus" habe ich dann MEIN "Christmas in July" ausgiebig zelebriert. Und ich muß zugeben, es hat einen Heidenspaß gemacht.

Vor allem, weil ich auch einen Teil meiner heißgeliebten alten Weihnachtsmann-Tassen mit rübergenommen hatte.

Noch die ersten "Tannenbaum-Leinentaschen" an die Hakenleiste gehängt - sie runden das Bild für mich jetzt ab.

Für die kommende Weihnachtsdeko bei uns hab ich ja schon ein "Bild im Kopf" - auch, wie dann die alten amerikanischen Weihnacht-Tassen eingebaut werden sollen. Sie werden in den USA für den Weihnachtspunsch und in kleinerer Größe für den Weihnachtsschnaps verwendet.

In den ersten Jahren waren die Tassen noch aus Keramik und oft auch handbemalt.

Es gab sie in verschiedenen Größen mit leicht unterschiedlichen Gesichtern (weil von verschiedenen Herstellern) und sind in den USA heute beliebte Sammlerobjekte.

Später kamen dann noch Tassen aus (feuerfestem) Glas und Porzellan mit den unterschiedlichsten Gesichtern und Bemalungen dazu - ein wahrer "Kult" wird dort teilweise um die Tassen gemacht............

Ich liebe es ja dann eher schlicht / unbemalt.

Übrigens: ich hatte ja versprochen, zu zeigen / berichten, wie der Kranz aus den Blüten des Silberblattes eintrocknen würde.........

Ich bin begeistert, denn die Knospen trocknen weiß ein und erinnern dann an winzigste Papierblüten - und flauschigweich ist der Kranz dann im getrockneten Zustand.

Ich hoffe, Euch hat der kleine Ausflug zu "Christmas in July" gefallen - jetzt verschwindet alles erstmal wieder in den  Weihnachtsecken und wartet auf die "echte" Weihnachtszeit! Die kommt ohnehin schneller, als wir immer glauben..............

Eure Jacqueline, die noch auf eine lange Sommerzeit hofft




Samstag, 22. Juli 2023

eine duftende Tradition auf meine Weise interpretiert

Schon ewig wird (getrockneter) Lavendel für alles mögliche aufbewahrt und genutzt. Ob nun als Sträußchen einfach auf dem Nachttisch, in Stoffreste und Leinen eingenäht und eingewickelt, um damit Ungeziefer zu vetreiben oder um unter das Kopfkissen für einen wohligen Schlaf gelegt zu werden oder zu Kränzen gebunden als Deko. Kennen wir wohl alle. UND, dann gibt es noch die "Kolben-Variante" - meist wird sie mit Satin/Seidenbändern gearbeitet und meist in schrill bunten Farben. Sie mögen Kunstwerke sein, aber so garnicht "meins". ............... dann bin ich vor ein paar Tagen auf ein Foto eines französischen Accounts in Insta gestossen - Asche auf mein Haupt, ich habe mir den Account leider nicht abgespeichert. Auch dort war wieder mit Satinbändern gearbeitet worden - mit einer Präzision, die schon beeindruckend war.

Kennt Ihr das? - Ihr schaut ewig auf ein Foto und plötzlich kommt dann die Idee!

Die Idee für DEINE Variante - warum eigentlich nicht? Warum nicht alte "Pfade" verlassen und was anderes ausprobieren. Ein solcher Kolben mit Satinband - nein, das wäre ich wirklich nicht! Das wäre das Gleiche, als würde ich einen Rüschenrock anziehen. Ich würde wie eine verkleidete Puppe aussehen.............Aber, warum es nicht mit Jute/Paketschnur versuchen, den Lavendelkolben etwas rustikaler zu formen?

Ein letzter Lavendelbusch vor dem kleinen Haus war schnell abgeerntet.

Ich schaute mir einige Anleitungen auf YT an - da sah es so kinderleicht aus - das krieg ich hin...............Zuerst sollte man sich lange Lavendelstengel von allem befreien (Blätter, untere weitere Blütenrispen, etc.)..........

Dann wurde die benötigte Menge zu einem Strauß zusammengefügt und unter den Blütenrispen zusammengebunden. Danach Band / Schnur verknoten und einen langen "Faden" lassen - soweit war das nun wirklich kein Hexenwerk!

Anschließend nimmt man den Rispenbüschel in die Hand mit den Stielen nach oben, knickt vorsichtig reihum die Stengel über die Rispen (möglichst sollen die Stengel am Knick ja nicht abbrechen!) und greift die Stengel unter den Rispen wieder zusammen. Das Das sieht dann am Ende aus wie eine "Rassel". 

Der eigentliche "Spaß beginnt, wenn man dann das Band / Schnur über und unter die Stengel abwechselnd flechtet................. gut, daß niemand dabei meine Gedanken lesen konnte........... ein perfektes Ergebnis ist anders............ zum Schluß wird unten dann das Band / Schnur verknotet und die Stengel, die zu lang sind, werden sauber eingekürzt.

"Sinn der "Fummelei" ist eigentlich nur, daß später, wenn der Kolben getrocknet ist, die Blüten nicht ab- bzw. rausrieseln können. 

So ganz hab ich das "Klassenziel" mit meiner Variante nicht erreicht, denn ein paar Blüten schauen dann doch noch zwischen den Ritzen nach aussen...........ich hätte viel enger noch flechten müssen!

Unten wurde dann gleich noch eine Schlaufe aus dem Faden gebunden, denn so kann man den Kolben auch prima irgendwo anhängen.

Von diesem ersten Exemplar sind danach quer durchs "kleine Haus" noch einige Fotos entstanden............:

Für einen 2. Kolben reichte leider das Material und auch auch meine Geduld an dem Tag nicht mehr! Also wurde der gesamte "Abfall" und die restlichen Rispen passend auf ein Stück antikes Leinen gelegt und darin sehr fest eingerollt.

Seitlich mit Schnur verschlossen ergibt das Ganze einen (wie ich es nenne) Lavendel-Bonbon. Die wickle ich mir jedes Jahr aus den Abschnitten vom Lavndel, den ich anders nicht verarbeiten kann. 

Falls jemand Interesse an einem solchen "Lavendel-Bonbon" hat, kann mich gerne anschreiben per Mail (an zuluberlin@gmx.de) oder über die Nachrichtenfunktion im SHOP

Sie sind meist zwischen 40 und 50 cm insgesamt breit und haben meist einen Durchmesser um die 8-10 cm. Das ist die perfekte Dicke, um sie sich mal in den Nacken zu legen - den Duft, den die Lavendel-Bonbons dann verströmen ist sensationell. Und die positiven Eigenschaften vom Lavendel sind ja hinlänglich bekannt! Es macht auch nichts, daß man den Lavendel frisch verarbeitet, solange man die Lavendel-Bonbons dann an einem luftigen Ort trocknen läßt!

Tags drauf hab ich mich dann doch noch an zwei weiteren Varianten versucht: 

einmal eine Variante, wo nur die Stengel umgebogen und unten wieder zusammengebunden werden (die Variante, wenn es sehr schnell gehen soll)...........

 

 und eine 2. Variante, wo ich einen Leinenstreifen eingeflochten haben (diese Variante gefällt mir eigentlich garnicht!)

Meine erste Variante vom Lavendelkolben mit Schnur ist jetzt tatsächlich im WäscheSchrank gelandet und verströmt dort seinen besonderen Duft.

Vielleicht habe ich ja den einen oder anderen Leser hier animiert, sich auch mal dran zu versuchen? - viel Freude beim nacharbeiten!

Eure Jacqueline


Freitag, 14. Juli 2023

spontaner Kranz aus Silberblatt

 Eine meiner allerliebsten einjährigen Kübelpflanzen ist das sogen. Silberblatt, das es in unzähligen Varianten / Blatt- und Wuchsformen gibt - Ich LIEBE das silbrige Laub an den langen und "wild" wachsenden Ranken. Wenn es tagsüber schon herrlich wild zu den alten Zinkkübeln wirkt, ist die Wirkung in der Dämmerung spektakulär! Da leuchten die Blätter dann regelrecht. Dieses Foto ist in der Dämmerung gestern entstanden.

In den ersten Jahren, als ich das Silberblatt hier gepflanzt hatte, ist es zwar wuchernd gewachsen, aber ist nie vorgekomment, daß es auch blüht. Ich habe dann immer die Zeit vor dem ersten harten Frost abgewartet (dann erfriert es nämlich und wird ganz "runzelig") und habe aus den langen Trieben Kränze gewickelt und mit Boulliondraht zusammengehalten. (Foto aus 2018)

Eingetrocknet erinnern die Blätter dann an angelaufenes Silber.

Bereits im letzten Jahr setzten die Pflanzen bei uns dann im Spätsommer Blüten an. Ich hab nicht schlecht gestaunt - die silbrigen Blütenansärtze gefielen mir ja gut ....... bis sie ihre Blüten geöffnet habe: die waren dann gelb............... na, gelb ist ja nun so garnicht meine Farbe.....

Was mich bei meiner Recherche nach der Pflanze heute erstaunt hat: im Netz wird behauptet, daß das Silberblatt weiß blüht.......sehr merkwürdig

 

......... In diesem Jahr nun, entstanden die Blütenansätze besonders früh..............warum also nicht abschneiden und anstatt gleich auf den Kompost werfen mal einen kranz draus wickeln?

Der erste Kranz entstand heute morgen aus den Blüten schlicht auf einen Drahtring gebunden. Die spontane Reaktion vom Helden: ist das Schafgarbe?............. und mit der Frage hat er ganicht mal so unrecht. Auf den ersten Blick könnte man es glauben. Erst bei genauem hinschauen sieht man dann die kleinen "Kügelchen".............

Ich bin ja gespannt, wie der Kranz später eingetrocknet aussehen wird und werde berichten!

Wie immer, hatte ich auch heute viel zu viel "geerntet" - aber für einen 2. gleichen Kranz hätte es nicht mehr gereicht............

Warum eigentlich nicht mit Tillandsie kombinieren - einen Versuch war es ja wert...........

Allerdings hatte ich keine frische Tillandsie mehr, sondern nur noch getrocknet - egal, ich hab es versucht!

Und das Ergebnis hat mich wirklich begeistert!

Wie schrieb eine Insta-Freundin vorhin dazu, als ich ihr ein Bild vom Kranz geschickt habe?!: wildfluffig und ich finde, das trifft es recht gut!

Warm genug ist es ja im Moment - es wird also nicht lange dauern, bis meine beiden Kränze eintrocknen werden.........was ich ja interessant finde: im Insta hatte ich auch geschaut, ob schon mal jemand Kränze mit den Knospen vom Silberblatt gezeigt hat - da haben viele den Silbertaler als Silberblatt markiert.

 

 Ganauso war es bei Tante G. - wenn man den Begriff Kranz aus Silberblatt eingibt, wird einem so vieles gezeigt, aber nur wenig über dieses Silberblatt. Schade eigentlich!

Aber: wieder was gelernt - und da sag mal einer, das Internet bildet nicht!:

Korrekt heißt diese Variante 

Helichrysum petiolare - Lakritz-Strohblume oder Gnaphalium

 

........ganz zum Schluß war aus den Resten dann als "kleine Spielerei" sogar noch ein kleines Sträußchen entstanden.

Wie immer, sind mehr Fotos entstanden, als es eigentlich drüber zu schreiben gibt - darum hier noch ein paar Fotos ohne Worte, die aber zu schade sind, um im Archiv zu verschwinden:

Ich hoffe, ich konnte Euch inspirieren, auch mal ungewöhnliche und "untypische" Pflanzen zu Kränzen zu verarbeiten.

Eure Jacqueline

 

wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern...