Eine Fahne / Tricolore aus Givry............was es damit auf sich hat?
Die Franzosen sind ja bekannt für ihre Fahnen und zu allen möglichen Anlässen gab bzw. gibt es bei ihnen Fahnen - der bekannteste Anlaß ist wohl ihr Nationalfeiertag am 14. Juli mit der Tricolore. Aber auch zu allen möglichen kirchlichen Umzügen und Anlässen kommen Fahnen zum Einsatz wie diese hier - da hing sie noch im Dachzimmer vom kleinen Haus (2016).
Bereits vor Jahren hatte ich mal auf dem Blog von Mea (Meas Vintage) gesehen, wie sie eine Fahne aus antikem Leinen selbst gebaut hatte. Ich war sowas von fasziniert.............war aber wieder von abgekommen. Und dann sah ich in Insta eine ganz außergewöhnliche alte französische Fahne bei Kiki Teschner auf dem Account. Na, die ist sowas von schön, die Fahne. Und so herrlich gealtert, die Fahne! Die ließ mich nicht mehr los, die Fahne! Dann hatte ich gestern früh eine Idee im Kopf - nun "ratterte" es im Kopf, eine / "meine" Fahne umzusetzen. Was sich so "husch und einfach" anhört, ist meist ein längerer Prozeß. (Das Foto hab ich mit Kiki's Erlaubnis hier eingefügt!)
Welches Material - welches Leinen - sie (die Fahne) sollte ja unbedingt "3farbig" werden. Und Leinen ist nicht gleich Leinen - und "schidderig", alt, gebraucht sollte sie (die Fahne) ja auch noch aussehen. usw. und fort.............. Dann legst Du Leinen zusammen - kann das wirken - kann das war werden? Achja, und der Abschluß unten - mit gefiel ja das "Zipfelige" unten sehr gut - was, wenn das später dann "spuckehäßlich" wird?!.........
...........Ich tu mich ja immer sehr schwer, das alte Leinen zu zerschneiden - eine gewisse Erfurcht vor dem alten Handwerk und den alten Stoffen ist immer dabei. Auch wenn es ulkig klingt: es ist immer ein komisches Gefühl, etwas so altes zu zerschneiden.............DANN fiel mir ein Sack ein, den ich schon so lange liegen habe - unten völlig "zerschossen". Damit hatte ich meine drei "Farben"zur Tricolore zusammen!
Zerschnitten war noch nichts..............Naja, und mittig, das sah schon sehr merkwürdig so ganz leer aus ................ Mensch, Du hast doch diese alte Schablone.......
.....wie wird der Schriftzug so, daß man denkt, es wäre ein steinalter Aufdruck? - wieder experimentiert. Farben gesucht, ausprobiert an Reststücken, , gewaschen, getrocknet, wieder geschrubbt, getrocknet, geföhnt, gebügelt..............YES das war es!
Dann folgt der "Prozeß", wie setzt man zusammen - wie wird genäht, daß es am Ende nicht doch wieder "wie gelackt" aussieht..........dann ist der ganze "alte Effekt" ja wieder weg!
Ganz zum Schluß brauchte die Fahne ja auch noch "Halt". ........... ab in die Werkstatt......ein passender "Stock" oben war schnell gefunden: eine alte Eichenholz-Leiste stand da noch rum. Wie gut, daß nie hier etwas weggeworfen wird, was man / Frau vielleicht noch brauchen kann.......... mit verschiedenen alten Nägeln und Werkzeug bewaffnet und einer ungefähren Idee, wie es gehen könnte, kamen die letzten Schritte. DIESER letzte Schritt dauerte am Ende fast länger, als alles zuvor! - so verrückt das klingen mag........
Das Problem: die Leiste drohte zu splittern, wenn die Nägel einfach nur eingeschlagen werden. Und solch einen feinen Bohraufsatz war schlicht im Werkzeugkasten nicht zu finden. Ich weiß, wir haben ihn - er war aber schlicht WEG................ Also winzigste Schrauben gesucht und alle Löcher erst vorgesetzt und dann kamen die Nägel rein. Das klappte am Ende gut!
Denn schnöde neue Schrauben, bei einem Teil, das ja wie hundert Jahre alt aussehen sollte, .......sorry, das geht garnicht! Nun war ich zufrieden !
Ein olles Band für oben wurde auch noch gefunden und dann kam der "große Moment", wie sie denn wirken würde (die Fahne) an der Wand...............
Ich war / bin Glücklich über "meine Fahne aus GIVRY" und öähnlich, wie mit den Wichtel-Pulli's hab ich sie dann auch draussen ausprobiert......................erst im Hof (da sauste mir der keine Findus ins Bild)..........
Vorbei am Wäscheplatz..............
an der efeubewachsenen Zeder vorbei...........
bis zur Brücke vom Teich.................
weiter wieder zum alten Apfelbaum..........
und dieses Mal sogar noch bis hinter die Feuerhütte ....................
zur Glycinie ...........
und die folgenden Fotos gefallen mir besonders gut!.............
sie wirken auf mich wie von einem "Lost-Place".................
und das ist dort auch fast so, denn dort gehen wir nur vorbei, wenn wir was auf den Grün-Kompost bringen wollen............
achja, und auf dem Rückweg, fiel mir ein: ein Foto von hinten wäre ja auch ganz "nett"........
Das war es wieder - das war bzw. ist die Geschichte von der "Tricolore aus Givry".........übrigens die Weine aus dem Gebiet von Givry sind sehr lecker! - das ist keine Werbung, sondern eine Feststellung! Und inzwischen hängt die Fahne wieder im Wohnzimmer ................vieleicht kommt sie am Ende aber auch ins Kleine Haus? - mal schauen.............
Eure Jacqueline