Donnerstag, 30. April 2020

wtf.................. ich bin doch ich............


ja, das hab ich gestern abend dann mal gedacht................... wtf ist das denn jetzt?
Da hatte ich noch kurz vorher fröhlich unbedarft eine kleine Posse aus dem Leben mit unserem Leitungs/Telefonanbieter zusammen mit ein paar schönen Blumenfotos  gepostet, 

 

noch schnell einen Post auf der "offiziellen" princessgreeneye-FB-Seite gepostet und peng, fährt da eine Meldung von fazeboog hoch, ich möge doch bitte ein paar Kontrollen durchlaufen, weil da "unangemessene Dinge" auf meinem Profil passieren würden............
Naja, als "gutes Mädchen" hab ich brav alles beantwortet, "sie" wollten dann bitte noch Kopien bzw. Fotos vom Perso haben - warum auch nicht ?!?, solll ja auch alles seine Richtigkeit haben..........- hab ich dann brav geschickt - und zack kam DAS:



Als wenn Ehrlichkeit bestraft würde.............. im ersten Moment denkt man dann: hey, das ist doch ein Scherz, sucht Kontaktmöglichkeiten, an wen man sich wenden kann, etc. pp   ........... na, da läuft man dann mal ins Leere. Da könnte man auch versuchen, mit dem Weihnachtsmann Kontakt aufzunehmen.
Nunja, auch nicht verkehrt - mal ein paar Stunden "ohne" - warum denn nicht. 
Dann denkt man nach:
Was ist mit Deiner Geschäftsseite - immerhin verdient da Fb mächtig Monat für Monat dran (erst heute kam wieder die Kontoabbuchung). 
Was ist mit Deinen Gruppen? Du bist in Deinen eigenen Gruppen lahmgelegt - bist ja nichtmal mehr Mitglied, geschweige denn Admin.
Was ist mit den ganzen Tierschützern? - Du erfährst ja nichtmal, wenn es ihnen nicht gut geht.
Nun ist es ja nicht so, dass ich Fb für "mein Leben" brauche. So oft hab ich mich schon über die Plattform und auch über Menschen dort geärgert. Wenn man den ganzen Unsinn liest, die Katastrophen sieht, die Greuel............... aber man verbindet auch Schönes damit. Lernt auch viele sehr nette und engagierte Menschen kennen, Menschen mit den gleichen Interessen, ist in Gruppen, wo man auch viel lernen kann - wie aktuell mit unserem Federvieh.
Da hab ich schon Dinge über Hühner gelernt, da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen! 

 

Man hat ja auch viele Bilder hochgeladen - schnell mal eine "Geschichte" erzählt. Eben Fb als das genutzt, was es ist - der Kontakt zur "Aussenwelt".
Grad die Tage hatten der Held und ich uns genau über dieses Thema unterhalten - dass diese Plattform eine Menge Unruhe ins Leben bringt - aber eben auch Menschen zusammenführen kann.
Naj, nach einer unruhigen und nachdenklichen Nacht hab ich jetzt also erstmal ein / mein neues Profil erstellt und versuche, alles wieder gerade zu rücken. Garnicht so einfach.................
Auf jeden Fall: sowas braucht niemand! Plötzlich steht man da und muss "beweisen": ich bin ICH

 

Man wird schon fast "neurotisch" - also hab ich dann in aller Herrgotssfrühe Fotos vom Herzkäfer Jorgos mit seinem neuen Verband und der kleinen Vila geschossen und dann eben mit "Nachweis" wieder hochgeladen. Nun schauen wir mal, was draus wird. Jammern hilft ja eh nichts. 
Eher Grund zum jammern hat der arme Herzkäfer. Der fühlt sich mit seinem gegipsten Bein natürlich nicht so klasse. Im täglichen Leben stört es ihn eigentlich nicht so sehr - er rennt rum (was er eigentlich nicht darf), will mit Yildiz toben (was er eigentlich ebenfalls nicht darf) usw. - und hat so oft "Stubenarrest". Es ist ein Balance-Akt zwischen trainieren, damit die Muskeln erhalten bleiben und Ruhe, damit sich das Bein / der Knochen regeneriert. UND, er ist der erste Fellträger bei uns, der eine Tüte tragen muss. Da ist er so unglücklich drüber, eckt überall an. Aber er hatte sich den ersten Gips angefangen, zu zernagen - und das geht nunmal nicht. Ohne den Gips hat der Knochen keine Chance, vernünftig zu heilen und alles wäre umsonst gewesen.

 

Und ansonsten? läuft hier eigentlich alles seinen "gewohnten Gang" - was mich einfach nur freut! Dem Federvieh vor allem geht es auch gut. Ich muss demnächst mal ein Video machen, wie die sich freuen, wenn ich morgens die Luke öffne. Mit aufgeregtem Gegacker stürzen sie die Treppe runter. 
Gestern sind mir ein paar besonders schöne Fotos von der Damenriege gelungen!:
INGRID, die mutigste der Damen - sie geht immer voran



CINDY, die immer erstmal abwartet



 Nach der Frühgymnastik, da rennen und springen sie dann immer wie die Wilden durch das Gehege, geht es erstmal an den Futtertrog aussen am Stall. Nicht, dass Ihr jetzt glaubt, die müßten ja völlig ausgehungert von der Nacht sein - nein, natürlich haben sie auch über Nacht Wasser und Futter im Stall. DAS ist ja selbstverständlich!

 

Und um die Mittags/Nachmittagszeit gibt es dann immer die "Snacks für zwischendurch" Ausserdem gabe es gestern zum ersten Mal auch einige Kräuterspitzen von Fenchel, Rosmarin, usw. mit drauf gelegt. Ich hatte festgestellt, dass sie zumindest mal melisse sehr mögen. Davon stehen einige Horste im Gehege und die haben sie schon mächtig benagt. Genauso, wie die Triebspitzen vom Topinambur.
Eigentlich wollte ich den Korb ja ausleeren und wieder mit raus nehmen.............




Aber die Damen fanden Korb dermassen spannend, also hab ich sie gelassen. Alles, was ihnen Abwechslung bietet, kann ja nur gut für sie sein. Wie z.b. auch der Apfelschaschlik - der ist für die Damen immer ein ganz besonderes Highlight - der wird ihnen niemals langweilig. Mit der Zucchini hatte ich da weniger Glück, da konnte ich keine der Damen mit locken.

 


UND, ich hab es tatsächlich mal geschafft, alle 5 auf ein Foto zu bekommen - da hab ich mich ganz besonders drüber gefreut!



Die LIESE bekommt ein ganz besonders schönes schwarzes Gefieder jetzt, das bei dem richtigen Lichteinfall immer auch leicht grünlich schimmert (also zumindest die Rückenfedern).



Ansonsten hat man im Garten grad das Gefühl: alles kommt gleichzeitig. Und nach ein paar Regentropfen in den letzten Tage (so wenig, dass es vielleicht grad mal die ersten 5 cm durchfeuchtet hat) wirkt alles noch saftiger und grüner. Sogar die ersten Ansätze der Süßkirschen sind bereits zu erkennen. Ich glaub so früh waren sie noch nie.



Und wenn man durch den Garten streift, blitzen jetzt überall die kleinen blauen "Büschel" auf - sie haben es geschafft, an den unmöglichsten Stellen sich auszusamen.

 

Dafür bin ich in diesem Jahr mit meinen (Geranien) Pelargonien ziemlich spät dran. Nur ganz langsam ziehen sie jetzt Topf für Topf mit frischer Erde versorgt ins Pflanzzimmer ein.





nicht alle haben den Winter so gut überstanden. Einiges hat mir die schwarze kleine Fliege wahrlich "gekillt".



Das merkt man leider erst, wenn es bereits zu spät ist. Aber vielleicht schaffen wir es ja doch, bis zum Herbst ein Gewächshaus "aus dem Boden zu stampfen" - eine Idee für einen Platz hab ich bereits und es wäre mein größter Traum!



Ich wünsche Euch allen morgen einen wunderbaren 1. Mai - auch wenn es dieses Jahr keinen Tanz in den Mai geben wird. 
Aber warum eigentlich nicht? Zumindest für die, die mit Partner leben: öffnet Euch eine Flasche Wein (oder was Ihr sonst mögt) und legt eine nette Musik auf - dann macht ja auch feiern zu zweit Freude. Ich glaube, die Meisten von uns (wir eingeschlossen) machen das viel selten!



Paßt alle gut auf Euch auf und bleibt bitte weiterhin gesund! Und das meine ich nicht nur auf das kleine fiese Virus bezogen! - Eure Jacqueline

Freitag, 24. April 2020

7 Tage im Zeitraffer mit Apfel-Schaschlik

Die letzten Tage / Woche hier waren tatsächlich ziemlich turbulent - mir fast schon zu turbulent. Und eigentlich hatten wir uns auf ein ruhiges Wochenende bzw. ein paar ruhige Tage gefreut gehabt.
Aber wie das manchmal so ist: es kommt anders und zweitens als man denkt.
Ich fange einfach mal der Reihe nach an:
Zum einen musste wir ja mit Jorgos zum Kontrolltermin nach seiner schweren OP.
Die OP an sich hatte er ja gut überstanden - auch wenn er diesmal auf die Narkose empfindlicher reagiert hatte, als wir es von ihm "gewöhnt" waren. Es hatte bis in die tiefe Nacht gedauert, bis er sich entspannen konnte. Und sein Kreislauf spielte ziemlich Kabolz. Er zitterte heftig und hatte eiskalte Pfoten und Nase, obwohl die gemessene Temperatur im normeln Bereich war. Wir haben das dann mit Wolldecken und Wärmflasche recht gut hinbekommen.
Und nun wird er jeden Tag "kecker" - möchte einfach nur spielen, toben, rennen - was natürlich für die nächsten 8 Wochen absolut TABU ist. Heißt: Stubenarest - na, da kann er ja drauf - er versteht einfach die Welt nicht mehr.
Darum ist natürlich ein Aufenthalt im Hof nur unter "strenger Aufsicht" möglich - so wie heute abend. Und wie man sieht, geniesst der Herzkäfer sichtlich die warme Sonne.

 

Ausserdem macht uns die Xanthi im Moment mächtig Kummer. Sie ist ja ziemlich genau 2 Jahre jetzt bei uns und als ich sie aus Thessaloniki abholte, ging es ihr damals mit ihrem Hinterbein sehr schlecht. Lange hatte es gedauert, bis wir den Multiresistenten Keim im Hinterbein im Griff hatten. Damals half erst eine Amputation einer Zehe. Seitdem war (eigentlich) Ruhe gewesen und sie erholte sich prächtig und entwickelte sich zu einer wahren Schönheit. In der letzten Woche fing sie dann plötzlich an zu humpeln. Also wurde sie in der Tierklinik vorgestellt und sie fanden eine Zerrung im Hinterbein - und um alle Eventualitäten auszuschliessen, wurden auch Röntgenbilder vom oberen Bein und dem hinteren Rücken angefertigt (die Pfote hatten wir da alles noch garnicht "auf dem Schirm"). Diese 1. Bilder vom Rückenbereich schockten dann alle. Die letzten beiden Rückenwirbel wirkten auf dem Bild wie ein einziger Zellklumpen und man riet uns zu einem 3D-CT. Also haben wir das natürlich noch am letzten Freitag machen lassen. Die Auswertung sollten wir dann am Sonntag vom Spezialisten bekommen, wenn wir ohnehin in der Klinik mit Jorgos zur Nachuntersuchung wären.
Soweit - so gut.
Sonntag früh dann traf mich fast der Schlag. Xanthis Pfote war ganz dick angeschwollen und sie wollte nicht mehr laufen.Also war klar, dass auch sie mitkommt, wenn wir zum Kontrolltermin mit Jorgos in die Tierklinik fahren.
Und dann kam es im wahrsten Sinn des Wortes "ganz dick". 
Jorgos war schnell "abgehandelt" - seine Narbe heilt gut / sieht 1A aus. 
Aber als Xanthi dran war, war der Arzt wirklich erschrocken - er kennt Xanthi - die Pfote war innerhalb von Stunden auf eine beachtliche Größe angeschwollen und voller Eiter. Mir ging mächtig der "Frack". Es wurde ein Röntgenbild von der Pfote gemacht - es saß ein Fremdkörper in der Pfote. Aber, das war nicht das Schlimmste. Die Zehenknochen begannen sich erneut zu verändern. Es war also Glück im Unglück, dass sie sich was eingetreten hatte. So fiel es eben jetzt auf. Denn die Schwellung durch den Fremdkörper hatte (noch) nichts mit den Knochenveränderungen zutun.
Erst war es uns ein Rätsel, wie sowas möglich ist. Sie zeigte bisher keine Auffälligkeiten. Und dann sinnierten wir darüber, dass sie ja vor 4 Jahren eine Herzwurmbehandlung hatte. Und er erklärte uns dann, dass, wenn Herzwürmer eine Sauerstoff-Unterversorgung der Extremitäten erreichen, dann kann es dazu führen, dass eben solche Knochenveränderungen auch immer wieder auftauchen können. Selbst wenn die Herwürmer bereits eleminiert sind - also eine Spätfolge. Dieses Phänomen ist allerdings nicht sehr bekannt - es tritt nicht sehr häufig auf. DAS ist jetzt meine laienhafte Wiedergabe.
MEINE Bedenken waren dann: ist es so schlimm, dass sie die Pfote verlieren kann - ja, wenn man nichts dagegen macht. Also hochdosiertes Antibiotika und sofortige OP wegen dem Fremdkörper (am nächsten Tag), damit der Fremdkörper möglichst schnell entfernt wird.
Und zur Auswertung vom CT: Xanthi ist ein "medizinisches Wunder"............... an der Stelle, wo vor einigen Jahren die Herzwurmspritze gesetzt worden war (Immoticide - hoch agressiv!) hatten sich die Lendenwirbel über die Jahre als Reaktion darauf komplett umgebaut - ähnlich einer Spondiliose. Dem Arzt ist es ein Rätsel, wie Xanthi damit fröhlich leben und laufen kann. Sie mag da zwar nicht angefasst werden - aber hat ansonsten scheinbar keine Beschwerden. Sogar das Rückenmark hat sich innerhalb der "umgebauten" Knochenwirbel einen neuen Weg gebahnt - eigentlich wäre sie der klassische "Rolli-Hund" - und sie tobt durch die Welt, rennt für ihr Leben gerne, als wäre nichts. Hier zeigt sich mal wieder: es gibt sie, die Wunder der Natur.

 

 Am Montag dann wurde sie operiert und ein Steinchen herausgeholt - etwa so groß wie eine Linse - und zusätzlich wurde eine Gewebeprobe ans Labor geschickt. Mittlerweile haben wir auch das Ergebnis: NEGATIV, was waren wir erleichtert!
Die Pfote heilt gut ab, sie läuft bereits wie immer und die Schwellungen gehen zurück. Jetzt müssen wir nur hoffen, dass wir auch die Knochenveränderungen aufhalten können - dann kann sie "100" werden.
 Nunja, wir haben ein großes Rudel mit einigen Mädels, die eben nicht mehr "taufrisch" sind - die ja alle auch schon mit verschiedenen Malessen zu uns kamen - da kann einfach immer mal was sein. Sie halten uns einfach auf Trab!
Genau, wie unsere "5er-Gang" Federvieh! Wobei, die halten uns ja nicht wirklich auf Trab - es ist nur komplett neues Terrain für uns.
Sie üben, weil sie bisher nichts kannten ausser einem Küken/Junghennen-Stall und eintönigem Futter und wir lernen, was Hühner wollen und brauchen und was nicht.

 

 Sie LIEBEN z.B. frisches Gras - also bekommen sie jetzt alle 2 Tage entweder abgestochene Grassoden aus dem Obstwiesenbereich, die dann, wenn sie abgeweidet sind, an die Stelle zurück kommen, wo sie abgestochen waren, um sich zu erholen und zusätzlich frisch gerupftes Gras, Löwemnzahn, Giersch (den haben wir hier ohnehin in rauen Mengen) usw.



und den Mädels wird so nicht langweilig!
DAS ist übrigens INGRID! Sie ist immer die Erste, die alles ausprobiert und die anderen Mädels ziehen dann nach.



Und kennt Ihr Apfelschaschlik?!: an einem der ersten Tage hatte ich es mit geraspelten Möhren und Äpfeln als Zusatzfutter versucht - keine Chance - das haben sie nichtmal angeschaut. 
Dann hab ich mir dünne Bambusstangen genommen und ganze Äpfel draufgespießt......................
Liese war die erste am Spieß, hat geschaut und ignoriert - 2 Tage lang haben die Damen die Äpfel ignoriert



- und dann scheint der Knoten geplatzt zu sein!



 Sie haben erkannt: ÄPFEL SIND JA MAL RICHTIG LECKER!
Eine geht voran (INGRID) und pickt die Schale auf und dann stürzen sie sich wie die Habichte auf die Äpfel - dann erinnern sie einwenig an die Raptoren aus dem Film Jurassik Park - da wird gepickt und gehämmert, bis die Äpfel verschwunden sind.



Was sie scheinbar völlig doof finden, ist der schicke Wassereimer, den ich extra bestellt habe, damit sie nicht immer aus einer Schüssel trinken müssen. Den haben sie einmal begutachtet, der Höflichkeit halber hat jede mal draus getrunken  - und seitdem wird er (der Eimer) mit Nichtachtung gestraft - getrunken wird weiterhin aus der schnöden Schüssel.
Das muss ein Mensch nicht verstehen...........



UND, die Damen warten schon inzwischen morgen auf mich, dass sie raus dürfen. Ganz flink sind sie draussen. Für mich inzwischen ein schönes Ritual: Kaffee auf den Herd gestellt und in der Zeit die Damen raus lassen.




Und was mich wirklich verblüfft: bei Sonnenuntergang gehen sie freiwillig in den Stall - wir brauchen nur noch die Tür zu schliessen. Die ersten Tage hatten wir uns ja ziemlich zum "Affen" gemacht, um sie in den Stall zu bugsieren................. es braucht einfach alles seine Zeit, um sich einzuspielen.
Und für die Fellträger ist die Federvieh-Gang wie Kino.
Die ersten Tage waren sie noch mächtig aufgeregt. Inzwischen wissen sie genau: für sie eine nogo-Area und Frauchen kommt ja auch wieder! - und beobachten alles von ausssen aus der ersten Reihe.



UND, damit mir beim Masken nähen nicht langweilig wird, gibt es nun ein weiteres Stoffdesign:
Auch wieder Rosen  - aber in einem hauchzarten Fiederton.



Denn eines ist klar: die Gesichtsmasken werden uns wohl noch eine Weile begleiten. Bundesland um Bundesland erläßt ja jetzt eine Maskenpflicht. Und wenn ich an die aber-millionen Einwegmasken denke, wird mit ganz übel.......................... Ich persönlich finde die Maskenpflicht gut / richtig, auch wenn ich sie nicht unbedingt bequem finde. An das ungewohnte Atmen muss man sich wirklich erst gewöhnen - ich verstehe nur nicht, warum man nicht eine Variante für die Einwegmasken erfindet, die dann kompostierbar sind, wenn die Leute sich schon für Einwegmasken entscheiden. Das kann doch eigentlich nicht so schwer sein.
Und so ist die vergangene Woche wirklich hier "gerast"................. also über Langeweile kann bei uns nicht geklagt werden. ............... Ich hoffe, Euch geht es allen noch gut!
Paßt weiterhin gut auf Euch auf - Eure Jacqueline

 

Freitag, 17. April 2020

VILLA HUHN

So lange wir hier jetzt auf dem Land wohnen, und das sind um die 12 Jahre, hab ich getottert, dass ich soooooooooooooooo gerne Federvieh haben würde wollen. Am liebsten Laufenten und Hühner. Und genauso lange hat mir der Held immer erklärt, dass das unsinnig ist, wir genügend mit unseren Fellträgern und all der anderen Arbeit zu tun haben und vor allem: wer weiß, ob nicht die Fellträger sie dann "fressen". Naja, mit dem Argument hatte er ja auch recht. Und der Platz, den ICH anfangs auserkoren hatte für etwaiges Federvieh, wäre genau am anderen Ende des Gartens dann gewesen. Und kein Mensch will auf Dauer jeden Tag 2x komplett über das Gelände laufen, um das Federvieh dann raus und wieder rein in den Stall zu lassen, Wasser tragen, etc.
Auf den Gedanken, eine "abgespeckte" Variante in den Gemüsegarten zu bauen, wäre ich nie gekommen.
Und als ich mir für mich so meine Gedanken gemacht hatte, wie der Gemüsegarten in diesem Jahr umgestaltet werden soll, hab ich dann auch nicht an Federvieh gedacht, sondern hatte den Plan, dort ein Gewächshaus für die Geranien mittig zu bauen.
Nunja, und dann trat dieses häßliche kleine Virus in das Leben von uns allen - man machte sich so seine Gedanken, wie was wird - wie wird es mit der Versorgung. 
Eine Molkerei mit Fabrikverkauf haben wir im Dorf, Der Bäcker und auch ein Fleischer kommen regelmäßig in der Woche ins Dorf und Gemüse könnte man gut im Garten anbauen. Einige Höfe haben hier Hühner und gaben bisher auch Eier ab. Aber mit Sicherheit nicht, wenn alle plötzlich sich selbst versorgen müßten. DAS waren wohl auch die Gedanken des Helden und er kam um die Ecke: Schätzchen, wir brauchen Hühner............................ na, da ist mir dann doch ALLES aus dem Gesicht entgleist.
Schätzchen, mach Dir keinen Kopf, so schwer ist das nicht - ich bau ein Hühnerhaus, nächstes Wochenende hast Du "Deine" Hühner..............

 

Yes, ist ja kein Problem - wofür andere Wochen und gar Monate für brauchen, baut der Held mal eben "nebenbei" ein Hühnerhaus und zäunt ab.................. Ich kenne doch meinen Mann, wenn er auch alles hat - Zeit im Überfluss für solche "Spielereien" definitiv NICHT.
Ich nehme ein paar Tage Urlaub - das wird.
Hast Du denn einen Plan?????????? - hast Du alles da, was Du brauchst - denk dran, der Shutdown kommt - im Zweifel kriegst Du nichtmal mehr ein paar Schrauben zu kaufen.
Da wusste ja auch noch niemand, wie alles werden würde

Ja, ich hab einen Plan im Kopf - das wird. Laß mich nur machen..................

Nun, der Held informierte sich "heimlich" im Netz, zog los, kaufte ein und begann mit dem Bau während ich im Arbeitszimmer saß und bereits Masken nähte, bis die Hildegard (Nähmaschine) qualmte. Ich war also raus.



Was ICH nicht auf dem Schirm hatte: der Held plante scheinbar für die Ewigkeit - ich hab ihn dann so manches Mal damit aufgezogen: Du baust kein Hühnerhaus - das wird ein TINY-HOUSE. Willst Du da selbst einziehen? 
Es war also ganz schnell klar, dass das erste Ziel: am Wochenende, definitiv nicht zu halten war.



Alles sollte rundum dick isoliert werden - die Hühner haben es gerne warm, wurde mir dazu vom Helden erklärt - im Winter bau ich dann noch Licht und eine Wärmelampe ein...............
Klar, und PVC kam auf den Boden,damit man es auch mal auswischen kann. 
Zwischen Innen- und Aussenwand wurde Isolier-Woll gestopft.



Im Lager wurden zwei der von mir gehorteten / gehüteten alten Fenster rausgesucht - also die Federvieh-Damen haben jetzt einen echten Panorama-Ausblick in den Garten. Da das große Fenster zur "Wetterseite" schaut, wurde das Dach entsprechend weit nach vorn gezogen.
Und genauso auf der anderen Seite der Dachbereich über der Aussentür - damit einem beim Füttern, etc. der Regen nicht in den Kragen laufen kann.
Seitlich noch mit Nistkoben. Der Held hatte wirklich an alles gedacht.



Trotzdem dauerte alles am Ende doch länger, als am Anfang geplant - aber das ist bei einem Hausbau ja eigentlich auch normal. Zumindest waren mal die Hühner beim Züchter angefragt - Grünleger sollten es werden. Da waren wir uns sofort einig.
Während der Held dann an dem Hühnerhaus zimmerte, hab ich in jeder "freien" Minute den Gemüsegarten umgestaltet - darüber hatte ich ja bereits im letzten Post schon geschrieben.
Und endlich kam dann "meine Stunde": es ging an die Feinarbeiten - alles 2x streichen und danach einrichten.
Während ich am Hühnerhaus gestrichen hab, begann der Held mit dem Zaunbau.

 

Der Torbogen hoch genug, dass ich auch eine Kletterrose noch davor setzen konnte, die dann das Tor (irgendwann) beranken kann.



Alle Fenster gehen nach aussen auf - damit man nicht jedesmal ins Hühnerhaus krabbeln muss, um es zu öffnen oder zu schliessen und von innen soll noch feiner Draht eingesetzt werden, damit sie nicht unkontrolliert aus dem Fenster entfleuchen könnten. DAS haben wir aber vorher nicht mehr geschafft.



Überdacht steht auch der Futterplatz im Aussenbereich.
Und Schatten finden sie auch unter dem Hühnerhaus, da es auf "Stelzen" gebaut ist.




UND die Hühnerleiter ist ebenfalls mit "Ausblick" innen angebracht - darunter sollen aber noch weitere Kuschelkoben kommen - ich hab heute gemerkt, dass die 2 seitlich eingebauten Koben einfach zu wenig sind.





Den alten Futterspender hatten wir bereits - den hatte ich bisher immer als Pflanzgefäß genutzt gehabt und nun kommt er zu "neuen Ehren".
Zur Zeit bekommen sie noch Pellets, das sie von der Züchterin kennen - aber die Tage werden wir dann langsam auf Bio-Körnerfutter umstellen.
Genau, wie den alten Wasserspender - auch den hatten wir schon und über den freu ich mich jetzt ganz besonders. Denn was für unser "normales Leben" zutrifft, sollte ja auch bei den "Federvieh-Damen" nicht anders sein - erstmal verwenden, was da ist. Zzumal ich diese Dinger aus Plastik persönlich ziemlich "naja" finde............
UND wir hatten mit der Züchterin gesprochen: anhängen oder nicht - die meinte nur - was soll das für einen Sinn machen? Sie flattern höchstens in die Ketten, wenn sie sich streiten oder erschrecken und könnten sich dabei verletzen. Klingt einleuchtend.



 

Im Auslauf haben wir 4 zusätzliche Johannisbeer-Hochstämme gesetzt und dazwischen ein "Zelt" aus Weidenruten. Weniger als Schatten, sondern, damit sie schnell drunter flüchten können, falls mal ein Jagdvogel wider erwarten von oben lauern sollte.





Die eckige Zinkwanne wird das zusätzliche "Sandbad"- da fehlt uns noch der Sand.



 Natürlich haben die Damen auch eine Treppe bekommen - Die Ziegelumrandung unter dem Staketenzaun hat übrigens nicht nur mit schön zutun!: unser Gedanke war, dass sich niemand so leicht von aussen in den den Innenbereich graben kann.



Genauso haben wir über dem Staketenzaun noch mit feinem Kaninchendraht "aufgerüstet" - FALLS sich doch mal einer der Fellträger in den Gemüsegarten schmuggeln sollte. Sie dürfen es NICHT und der Gemüsegarten ist auch gut abgeriegelt - aber sicher ist sicher.



In den beiden Nester kamen erstmal alte "Lege-Dummys" aus meiner Sammlung. Nicht auf Dauer - dafür sind sie mir dann doch zu schade. Aber so schnell haben wir keine anderen bekommen - überall, wo wir geschaut haben, gab es nur welche aus Plastik. Spuckehässlich und Plastik war für uns ohnehin keine Alternative. Und bis die bestellten Kalkeier kommen, liegen diese nun in den Nestern.

 

 Durch die Klappe über dem Nestkoben kann man später auch leicht in den Nester greifen.

 

 Die Dachpappen werden natürlich noch eingekürzt - aber da fehlten uns schlicht noch ein paar Leisten.
 

 In den Tagen zuvor hatte ich noch eine Idee zu einem kleinen Gag - ein Rest alte Plane war noch übrig - warum daraus nicht ein kleines Plakat werkeln.

 

 Das MUSSTE  einfach sein!

 

 Die Türen wurden übrigens aus zwei alten Fensterläden gebaut (waren schon vorhanden). Man kann sie getrennt voneinander öffnen (der linke Flügel hat innen einen Riegel). Zum Füttern etc. reicht es, wenn nur ein Flügel geöffnet wird. So können den Damen auch nicht so leicht entwischen - zum Säubern können dann beide Flügel geöffnet werden.

 

 In die dicke Schicht Einstreu ist bereits zerkleinerte Muschelschale eingearbeitet - das brauchen Hühner, stand zumindest überall geschrieben.

 


Und dann kam der große Tag gestern: Alles war soweit vorbereitet, selbst die Deko hing und der Tag des Einzugs war gekommen.



"Geplant" waren 4 Damen - als wir bei der Züchterin dann ankamen, waren es allerdings noch 5 Damen, die auf neue Besitzer warteten. Eine dann zurückzulassen tat mir ja in der Seele weh. Ein flehender Blick zum Helden und es kam ein trockenes:
Wo 4 Platz haben, paßt auch die 5. noch hin...................... also fuhren wir mit 5 Damen nach Hause, die sich ängstlich in der Box zusammenkauerten.




und zum ersten Mal in meinem Leben hielt ich ein lebendes Huhn in der Hand - schon ein ungewohntes Gefühl. In die Box waren sie noch von der Züchterin buxiert worden. Zuhause musste ich also jetzt ran.............. Also griff ich "beherzt" zu und die erste Dame zog ein.



Nach und nach füllte sich der Stall mit dem Federvieh.





Nun darf ich vorstellen:
 ...............noch kann ich die Beiden nicht auseinander halten...................... also
LIESE - schwarz
&
LOTTE - schwarz

INGRID - weiß mit schwarzen Sprenkeln und mit bräunlichen Federn am Hals - sie ist die Mutigste von allen
CINDY - weiß mit schwarzen Sprenkeln
TILLY - silbergrau - sie ist etwas schüchtern und mein heimlicher Liebling





und es war wirklich verblüffend, wie schnell sie sich aklimatisiert haben. Nur kurze Zeit später begannen sie, den Stall zu  erkunden und fanden schnell heraus, dass der Trog befüllt und Wasser zur Verfügung stand.
Alles natürlich unter dem strengen Blick vom Nachwuchs, der schon in den vergangenen Tagen mächtig mitgeholfen hatte und entsprechend mindestens so aufgeregt / gespannt war wie wir.



Dann haben wir uns zurückgezogen - sie sollten erstmal in Ruhe "ankommen".
So süß - der Held kam vor ein paar Tagen mit einer kleinenÜberraschung nach Hause:
schau mal, was ich entdeckt hab - ein Weißwein mit Hühnermotiv ................ ich war hin und weg.
Und der wurde nun gestern abend zur Feier des Einzugs dann "geköpft" und in der Abenddämmerung im Hof dann genossen.
Auf dass es dem Federvieh bei uns gefallen mag und sie uns so manches Frühstücksei schenken!



Heute morgen dann bin ich tatsächlich mit den Hühnern aufgestanden - zu spannend, wie es werden würde, wenn sie das erste mal in den Garten bzw. Auslauf konnten.
Und vor allem, würden denn alle noch am Leben sein. Man / Frau hat ja so ihre Bedenken  - man weiß ja nie, ob nicht eine vor Aufregung in der Nacht von der Leiter gekippt ist.

Aber, ein Blick durchs Fenster - alle noch da - LIESE & LOTTE (die beiden Schwarzen) hatten es sich in den Nestern gemütlich gemacht - die anderen Damen saßen auf der Leiter und genossen die Aussicht.



Also wurde Futter und Wasser kontrolliert und dann zum ersten Mal die Auslauftür geöffnet:



Die INGRID war die Mutigste - die schaute nach draussen und innerhalb kurzer Zeit kannte sie den Weg.



 

Mit der Zeit siegte aber die Neugier, ging dann eine nach der anderen mehr oder weniger elegant hinaus und erkundete das Areal - nur eine der schwarzen Mädels, die ist scheinbar ein Schisser und traut sich noch nicht raus.




Aktuell sollen sie um die 20-22 Wochen alt sein.
Gestern abend machten sie noch einen leicht "zerrupften" Eindruck - aber nach einer ruhigen Nacht wirken sie schon viel entspannter. Sie plustern sich und haben schon mit der Federpflege begonnen.
Ich denke, dass das ein sehr gutes Zeichen ist.



Nun bin ich ja sowas von gespannt, wann wir das erste Ei im Nest finden werden - das wird dann natürlich wieder "gebührend gefeiert"!
Und noch sind wir am hadern - holen wir einen Gockel dazu oder belassen wir es einfach bei der Damengesellschaft.
Ich weiß, dass Hähne sehr heikel werden können - noch beratschlagen wir also.......................... man wird sehen.
Für den Nachwuchs ist es natürlich nach wie vor unglaublich spannend. Der erste Gang führte natürlich auch für sie heute zuerst in den Gemüsegarten!



Besonders spannend war natürlich:
wie würden die Fellträger reagieren ............. na, die würden am liebsten mit in den Gemüsegarten - waren anfangs ziemlich aufgeregt und sind mächtig empört, dass sie nicht zu den Hühnern dürfen!
Wir werden in den nächsten Tagen schauen, ob und wie wir sie am besten an die Hühner gewöhnen können - das wird bestimmt nochmals spannend. 
Vila interessiert sich eher garnicht fürs Federvieh - sie ist schlicht empört, dass sie mir nicht in den Gemüsegarten folgen darf.



DAS war jetzt mal wieder ein sehr langer Post - schön, dass Ihr bis hierher durchgehalten habt und ja, ich werde weiter berichten!
Denn mit dem Federvieh betreten wir ja nun auch absolutes "Neuland".

 

Kommt alle gut ins Wochenende - das Wetter scheint ja wieder strahlend schön zu werden!
Und vor allem: bleibt weiterhin gesund - Eure Jacqueline

wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern...