Donnerstag, 17. Dezember 2020

und dieses Jahr?

 Jedes Jahr vor Weihnachten weiß ich erst nicht, wie die Deko wird - geht das allen so, oder nur mir? Und vor ein Paar Wochen bereits hatte ich ja am Konsoltisch begonnen. Der hat sich auch nicht mehr doll verändert. Es war bzw. ist genau richtig - so gefällt es uns.  Nur die hängenden Leinen-Tannenbäume sind "verschwunden" - die sind ins kleine Haus gewandert. Aber davon ein andermal dann mehr.

Und so war der Stil in diesem Jahr bereits vorgegeben und nach und nach fügte sich dann alles zusammen.

Zuerst folgte ein kleines altes Aquarium - darin sind jetzt die dickwandigen antiken Kugeln aufgeschichtet. "Landläufig" werden sie auch als Biedermeier-Kugeln bezeichnet - ich weiß bis heute nicht genau, warum...............

Über die Jahre kamen immer mal wieder welche dazu.

 

 Ihr Glas ist dicker als die sonst üblichen alten Weihnachtskugeln - ähnlich, wie bei Bauernsilber und entsprechend schwer sind sie dadurch auch. Sie haben auch eine komplett andere "Ausstrahlung" als die anderen Glaskugeln, die man sonst so kennt. 

Den Unterschied kann man auf dem folgenden Foto recht gut erkennen:

Was mich bei diesen "dickwandigen" Kugeln ja auch sehr fasziniert, sind die unterschiedlichen Aufhängungen, die alleine schon kleine Kunstwerke sind - hier eine kleine Auswahl:

In diesem Jahr ist hier bei uns eher in "Gruppen" dekoriert. So wie vor der alten Schultafel auf der anderen Seite  die Ketten hängen, hängen die Tinselketten mit den Wattelementen am Schlüsselbrett.

Dazu dann die großen Watteglocken - ich finde, das harmoniert ganz wunderbar!

 

Links hängend, die Glocken habe ich schon ein paar Jahre

und die auf dem Regalbrett, über die durfte ich mich vor ein paar Tagen sehr freuen. Die sind sogar noch beflittert. Ich staune sowieso, wie vielfältig früher der Weihnachtschmuck war.

Und auch der alte französische Gaul Benjamin, der vor ein paar Wochen bei uns eingezogen ist, hat jetzt in der Weihnachtszeit "Gesellschaft"

Überhaupt zieht sich dieses Jahr auch das Thema Sterne durch die Dekoration. Wie hier der Amish-Stern,

oder die antiken Drahtsterne auf dem Schlüsselbrett:

Und was natürlich auch in diesem Jahr wieder nicht fehlen darf, sind die Weihnachtsmänner und die antike Eisenbahn davor.

und auch hier gibt es wieder "Grüppchen-Bildung".

Ich werde häufiger mal gefragt: wie es möglich ist, Harmonie oin der Deko zu erzeugen - wie machst Du das.

Eine Möglichkeit ist das "Doppeln" - also in 2 Etagen z.B. ähnliches aus gleichen Materialien / Farben aufzustellen. 

Genauso, wie gleiche Grundformen zu Doppeln - wie bei dem Bilderrahmen,dessen Form sich dann in der unteren Etage in der Schokoladenform wiederfindet.

Oder auch bei der Eisenbahn - da sind in beiden Wagons zwar nicht die selben Formen drin, aber gleiche Materialien - eben Baumschmuck aus Glas und Draht.

 

Man könnte auch in jeden Wagon z.B. je einen silbernen und goldenen Zapfen legen - dann hätte man auch wieder die "Doppelung" - dann wären es halt gleiche Farbkombinationen. Oder gleiche Stückzahlen gleicher Formen in beiden Wagons - auch das bringt Harmonie.

Oder auch bei der Scheiderpuppe:

Sie hat Kugelketten am Hals

und die Ketten wiederholen sind daneben liegend

oder die Doppelung aus dem stehenden Zinkelement und den höheren silbernen Kerzenleuchtern. UND die Kerzenleuchter nehmen auch die Form der Schneiderpuppe wieder auf mit der starken Taillierung im unteren Bereich.

Solche auf den ersten Blick Kleinigkeiten sind es am Ende, die Harmonie in der Dekoration erzeugen.

So, wie dann wieder die hängende Kette an der Wand eine "Brücke" zur Schneiderpuppe baut

oder die Zapfen im Kartenmotiv ja auch wieder als Baumschmuck unten in der Eisenbahn auftaucht

Diese Wiederholungen / Doppelungen oder "Spiel mit Formen" sind das ganze "Geheimnis".

So wie auch in dieser Ecke, wo die Verbindung nicht nur die Patina auf den Gips- und Steinlementen ist, sondern auch die dekorierten die Kugeln auf dem Stuckelement und in der Amphore darunter.

Wenn Ihr Euch mal nicht sicher seid, dann macht mal von Eurer Deko ein Foto und deckt im Zweigfel mal was ab. Wie hier eben - wenn Ihr die untere Kugel abdecken würdet, würde das Ganze auf Euch disharmonisch wirken. Es würde schlicht was fehlen.

Es sind wirklich oft diese Klitzekleinigkeiten, die den kleinen aber feinen Unterschied machen. 

Das ist kein Hexenwerk - das ist maximal etwas Übung.

Hier folgen jetzt einfach ein paar Fotos unkommentiert - sie sind m.M.n. zu schade, um im Archiv zu schmoren:

Ich hoffe, ich konnte Euch mit den kleinen Tips ein wenig unterstützen. Traut Euch in der Deko was - traut Euch, Euren eigenen Stil zu verwirklichen, traut Euch,Materialien und auch Formen zu kombinieren. Ihr werdet staunen, was alles funktioniert und es sieht trotzdem schön und harmonisch aus.

Selbst hier bei dem Halsschmuckvom Napoleon: dieser pudrige Ton vom Kranz wiederholt sich in der Oblate. Oder auch das Unordentliche der Fransen wiederholt sich bei den Kletten, wenn man ganz genau hinschaut. Ihr sagt vielleicht: solch eine Kleinigkeit - aber unsere Augen registrieren mehr, als wir oft glauben!

Ich wünsche Euch noch eine harmonische Weihnachtszeit und viel Freude beim Ausprobieren und Dekorieren - Eure Jacqueline

 

Freitag, 20. November 2020

Tannenbäume und Silberglas................

Als ich gestern die kleineren Tannenbäume zugeschnitten hab, da hatte ich ein ganz bestimmtes "Bild" im Kopf, wie sie am Ende aussehen sollten - ich hatte eine Girlande im Kopf...................alles sollte ganz schlicht werden.

Die zugeschnittenen und auf der Maschine vorgenähten "Bäumchen" wurden dann abends vor dem Fernseher noch mit antikem Leinenzwirn umsteppt, befüllt, bekamen ihren Stamm und zur "Krönung" noch einen Aufhänger. Sie sind nämlich wesentlich kleiner als die Bäume mit dem Standfuß.

Bäumchen um Bäumchen wurde dann an einem alten Gartenmetermaß aufgehängt. Das hatte ich vor langem schon von einem französischen Markt mitgebracht und nie gewußt, was ich damit mal "anstellen" will. So hielt es bis vor ein paar Tagen noch seinen "Dornröschenschlaf" hier im Regal. 

Nun baumelt es an der alten Schultafel ...........jeder der Drahtstäbe ist genau 20 cm lang. Unglaublich, wie früher die Menschen schon mit einfachsten Hilfsmittteln solch eine Präzision hinbekommen haben.

Aber nur die Bäumchen, das war mir dann in der Vorweihnachtszeit doch etwas zu schlicht - was lag also näher, als sie mit alten Hohlglasketten zu kombinieren.

 

Heute früh dann hab ich also meinen Koffer mit den Hohlglasketten rausgekramt, in denen die Ketten schlummern, die noch restauriert werden müssen.

Eine Arbeit, die ich das ganze Jahr schon vor mir hergeschoben habe. Und nach einem Jahr wieder vorgekramt, das ist, als hätte man einen unverhhofften Schatz gefunden.

So hängen und liegen sie jetzt erstmal mehr oder weniger "hingeschlenzt" auf dem Konsoltisch. Aber ich liebe es ohnehin sehr, wenn Deko nicht wie Deko wirkt, sondern wie: ach, hab ich mal abgelegt, nun liegt es da.

Der olle Tannenkranz ist noch ein Überbleibsel aus dem letzten Jahr - und mit Sicherheit nicht jedermans Geschmack. Zum Glück hat der Held sich mittlerweile dran gewöhnt. Grad das Spröde und Unvollkommene am Kranz finde ich als Stilbruch besonders schön! Ein frisch gebundener Kranz hätte wohl nicht halb so viel Wirkung.

Solche "abgelagerten" Kränze hab ich ja schon öfters in die Weihnachtsdeko eingebaut. In den letzten Jahren heb ich die alten Kränze sehr gezielt auf. Was ich an den alten Kränzen so erstaunlich finde: sie duften fast noch intensiver als, wenn man sich frische Kränze ins Haus holt.

Und vermutlich muss ich rein rechtlich jetzt einfügen: Vorsicht (Eigen)Werbung!

Ich wurde angeschrieben, ob die Bäume auch in den Verkauf gehen - ja, man kann sie erwerben - die größere Variante mit dem Standfuß (um die 45 cm groß sind bereits im Shop eingestellt - zu finden   KLICK HIER  


 Dagegen sind diese Hängebäumchen mit um die 20/25 cm tatsächlich eher klein.............


Das war jetzt mal wieder kein "Sensationspost" - aber es geht ja auf die Weihnachtszeit zu und für mich selbst ist es auch immer wieder schön, zu sehen, wie hier die Weihnachtsdeko Schrit für Schritt sich entwickelt. 

Ist schon komisch: Kaum wird es kalt, steigt auch die "Lust", sich mit Weihnachten "ernsthaft" zu beschäftigen. Bis jetzt war es hier bei uns so warm, der kriegt man doch Gedanken an Weihnachten schlicht nicht hin.

Nun hat es aber noch über eine Woche bis zum 1. Advent  und da wird hier bestimmt noch so einiges "passieren. So langsam kommen auch die Ideen.

Ich wünsche Euch viel Freude bei Euren Weihnachtsvorbereitungen und noch viel wichtiger: macht es Euch gemütlich und bleibt gesund! - Eure Jacqueline

 

 

Sonntag, 15. November 2020

Ursprünglich sollte vorher noch ein ganz anderer Post hier kommen - der muss nun doch noch etwas warten, denn erst sind nun die LEINENBÄUME dran:

Ich weiß nicht, wie Euch das geht - es gibt Zeiten, da hat man schlicht keine Ideen - die "kreative Ader" ruht dann sozusagen. Und dann gibt es wieder Zeiten, da kann der Tag garnicht genug Stunden haben, um all das umzusetzen, was einem durch den Kopf schwirrt.

 

Im Moment beschäftige ich mich ja wieder viel mit antikem Leinen. Und da überlege ich dauernd, was man noch so altem Leinen "fabrizieren" kann. 

 

Eine dieser spontanen Ideen waren die LEINENBÄUME gestern abend.................... ok, nun sind Tannenbäume aus Stoff bzw. Leinen um die Weihnachtszeit ja ein eher "abgegrastes" Thema. Auch, die Baumform auf das Wesentlichste zu reduzieren oder sie auf Kissen zu aplizieren. Aber auf diese Art hatte ich sie bisher noch nicht gesehen. Und Tannenbäume haben ja auch eine große Symbolkraft: Stehen sie doch für das Leben

 

Und so sind gestern abend mal 5 Rohlinge entstanden und im letzten Tageslicht wurden noch schnell ein paar Äste geschnitten. Abends vor dem Fensehen dann wurden sie gestopft, nochmals grob umstickt, der Stern kam dran und die Stöcker wurden eingefügt. Bereits schon da merkte ich: das kann was werden..................

Heute früh dann waren schnell ein paar Holzstämme gefunden und der Held hat mir die Standfüsse zurechtgesägt. Mittig kam ein passend großes Lock in die "Füsse" - FERTIG 

 

Und ja, ich freue mich drüber - sie gefallen mir - grad auch, wenn sie wie ein "Wald" beieinander stehen.

Er hier ist mein "Liebling" - vielleicht, weil er ein wenig windschief ist. Als hätte ihn das Leben gebeutelt. Als hätte er schon so manchem Sturm getrotzt. 

Etwas ganz besonderes ist für mich übrigens diese alte Filmrollendose, die wir vor ein paar Wochen auf einem Markt gefunden hatten. Der Aufdruck SFB - das war früher einer der zwei Regionalsender in Berlin, der direkt nach dem Krieg auf der Westberliner Seite entstanden war - SENDER FREIES BERLIN

Ich bin zwar nicht direkt nach dem Krieg geboren, sondern erst 1965 - aber dieser Radio- und Fernsehsender war meine Kindheit.  Und so liegt jetzt bei uns ein Stück Kindheitserinnerung in der Deko.

Und als Display für die LEINENBÄUME finde ich sie sehr passend.

Paßt gut auf Euch auf! Besonders in diesen Zeiten, die für uns alle nun wirklich nicht einfach sind.

Ich persönlich denke, wenn wir alle ein wenig aufeinander achten und jeder auch ein wenig Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt, dann kriegen wir das als Gesellschaft auch hin. 

Eure Jacqueline

wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern...