Ohja, es geht tatsächlich voran - auch wenn es derzeit eher einzelne Bereiche im neuen Laden sind. Anfangs konnte man noch großflächig sagen: Tag 1 - Tag 2 - Tag 3 - usw........Aber nun jeden einzelnen qm abgelöste Tapete, gestrichene, abgewaschene Wand oder jeden Meter gestrichene Fußleisten zu zeigen, ist dann doch auch "doof". Mal fehlt hier noch eine kleine Ausbesserung.
- wie z.B. diesen roten Streifen im großen oberen Raum kaschieren.
ansonsten wäre dieser Raum dann bereit, eingerichtet zu werden. Ok, Fenster putzen und einmal durchwischen fehlt dann noch.
Zumal ja zu einem Umzug nicht nur die Neugestaltung gehört, sondern eben auch ein Ab- bzw. Rückbau imLadenhaus dazukommt. Will heißen, bestimmte Dinge, die wir eingebaut haben und sich lohnen, dass man sie nochmal mitnimmt und andereweitig verbaut, müssen wieder abgebaut werden. Oder auch, dass man schon auf jedem Weg Möbel, Deko, usw. mitnimmt.
Ein wahres "Meisterstück" hat der Held vor ein paar Tagen hingelegt: Hinter dem Hauptraum im Erdgeschoss liegt ein weiterer Raum, den man durch einen großen Durchbruch betreten kann. Man kann bereits beim betreten des Ladens wirklich bis ans Ende schauen. An diesen Raum wollte sich der Held dramachen und meinte: was bzw. wie willst Du diesen Raum haben? Nur streichen, oder auch Wände freilegen? .............. naja, und dann steht man da, überlegt, stellt sich am geistigen Auge vor, wie es mal werden soll. Man ist hin und her gerissen. sieht die einfache Arbeit von streichen, oder doch lieber Buchseiten an die Wand klatschen oder vielleicht doch die Wände kahl machen?................. Ach Schatz, schau doch mal, wie fest die Tapete ist............. der Held setzt den Spachtel an........... Du, geht ganz leicht, wäre kein Akt............... na, dann runter mit dem Zeug...........
Gesagt, getan - der Held beginnt - die ersten 2 qm gehen ratz fatz ab - und dann? man hört es nur noch fluchen ( so eine Scheisse (sorry - O-Ton)), schnaufen - und kratzen, schaben, das Zischen der Sprühflasche.......... Es kam, wie es kommen musste: die Tapete klebte auf der restlichen Fläche wie mit der Wand verschweißt. Na, ich hab mich verkrümelt, hab den Helden nicht mehr angesprochen. Irgendwann, Stunden später, um Jahre optisch gealtert - FERTIG, jetzt hab ich mir aber eine Pause verdient............ Er hatte tatsächlich Zentimeter für Zentimeter die Wand freigelegt. Und ich war begeistert - es sah wunderschön von weitem (und natürlich auch von nahem) aus! Aber solche Überraschungen braucht kein Mensch - und trotzdem hat man sie bei einer Renovierung immer wieder. Und zum Schluss zählen dann einfach nur ERGEBNISSE!
VORHER
NACHHER
Über die Decke in diesem hinteren Raum werden wir wohl noch eine Weile grübeln, wie wir sie gestalten wollen. Die Abhängungen runter holen oder dran lassen und "nur" streichen.......... wir werden sehen. Als nächstes ist auf jeden Fall die spuckehäßliche Decke im Hauptraum dran. Ein kleines Stück im oberen Flur haben wir mal getestet - das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zwischen den beiden Treppenpfeilern blitzt ein Stück der Decke auf dem folgenden Foto auf und man hat einen direkten Vergleich.
Es bleibt also spannend! Abends beim Feierabend-Wein sitzt man dann da und hat diesen
und diesen Blick.
Naja, und wenn man (also eher Frau) vor sich hin schrubbt, schraubt, ablaugt, abwäscht, hat man / Frau ja auch viel Zeit, um die Gedanken schweifen zu lassen. Und vor kurzem hatte ich mit einer Bekannten, die auch Floristin ist, drüber noch philosophiert, was man so alles im Garten haben kann an Pflanzen, was man wie zu Sträußen und Kränzen verarbeiten kann.
Akutell hatte ich mir grad einige Stile vom Arznei-Eibisch aus dem Garten / Kräutergarten geschnitten.
Einzelne Stile davon hatte ich schon öfters in Sträußen verarbeitet. Ich mag diese kleinen weißen Blütchen so gerne. Zusammen mit den olivgrünen Blättern, die ganz fein behaart sind - ähnlich wie der Wollziest.
Und er samt sich von ganz alleine im Garten aus. Oft an Stellen, wo man es am wenigsten erwartet. Und so leicht läßt er (der Arznei-Eibisch) auch nicht mehr vertreiben, denn er bildet sofort sehr lange Pfahlwurzeln - ähnlich wie der Löwenzahn oder auch Meerrettich.
Innerhalb von nur 3 Jahren hat sich aus einem einzelnen Stil diese stattliche Pflanze (ungeplant) im Hof gebildet. Die Stiele werden etwa mannshoch und bilden große Horste mit den Jahren. Diesen Horst kriegt man da nicht mehr weg - es sei denn, wir würden mit Gift dran gehen oder das Pflaster vorher aufreissen und die Pflanze dann "sprengen". Aber das will ich garnicht - ich finde ihn schön da, wo er sich den Platz gesucht hat. Im Herbst schneidet man ihn zurück (möglichst, BEVOR sich die Samen ausbilden) und im späten Frühling treibt er dann wieder aus.
Und im Gespräch kam mir dann eine Idee: ich holte mir einen Korb voll dieser großen schönen Blätter und einen Kranzrohling aus dem Fundus.
Besonders schön ist die geäderte Blattunterseite.
Und so hab ich zuerst Blatt an Blatt schuppig übereinander lappend die Blätter auf den Rohling gebunden. Das wirkte dann allerdings SEHR nüchtern und erinnerte mich eher an einen Adventskranz. Also wurden noch ein paar Olivenzweige geschnitten und auf den Kranz gebunden - und siehe da: das gefiel mir RICHTIG GUT!
Durch den zusätzlichen drumgewundenen Boulliondraht bekommt der rauhe Kranz eine leicht elegante "Note",
die durch das rauhe Leinenband wieder "gebrochen" wird.
Als Grundlage hab ich übrigens einen 30er-Kranz verwendet.
Und da man ja immer etwas mehr Material schneidet, als man / Frau tatsächlich braucht, entstand in gleicher Größe noch schnell ein feiner Olivenkranz, auf den ich die Blütenstände vom weißen Strauchbasilikum gebunden hab.
Auch eine schlicht-schöne Kombination, finde ich.
ja, das sind dann so "Zufalls-Produkte", die entstehen, wenn man / Frau zuviel Zeit zum nachdenken hat.
Macht es Euch schön, probiert einfach mal was aus, denn niemand weiß, ob es klappt, wenn man es nicht probiert! - Eure Jacqueline