Sonntag, 20. November 2022

von "kein-Ohr-Pferden", Kaminanzündern und Schnee im Wohnzimmer...................

Das ist heute mal ein Post von unseren "Kein-Ohr-Gäulen"...............

 

und "dit und dat" ....

 

...... angefangen hat (eigentlich) alles damit, daß wir dringend eine Aufbewahrung für unsere Kamin-Anzünder brauchten. Bisher waren die Teile immer in einer Metall-Kiste neben dem Kamin. es waren in Wachs getränkte Fidibusse - die hatten die Fellträger auch ignoriert. Die hatten aber im Preis dermaßen angezogen (innerhalb von Wochen wurden sie fast doppelt so teuer), daß wir uns um eine Alternative bemühen mußten. Mit Papier den Kamin anbrennen, ist ja nicht wirklich vorteilhaft für die Umwelt............ fündig wurde ich mit diesen gepreßten "Dingern", die mit unfaßbar lecker riechendem echtem Bienenwachs getränkt sind - kein Witz, sie duften wie eine leckere Honigpraline! - fanden auch die Fellträger..........und fraßen sie mit Genuß. 

Also mußte eine Tasche her ............... mein Vorbild war meine antike Leinentasche, die schon im Bad hängt, seitdem wir es renoviert hatten..............

Aber, sie sollte dort hängen bleiben .....................so herrlich mit ihren vielen alten Gebrauchsspuren........

Nun ist es ja nicht so, daß wir hier keine alten Säcke haben....

 

........ also einen besonders "schidderigen" herausgesucht........ zugeschnitten .......

 

......... dann fehlte nur noch das "Finetuning".... Im Ergebnis wurden es 2 Taschen! - eine mit kürzeren Aufhängern und eine mit einem langen Henkel, wie das Vorbild

In der Tasche mit den kürzeren Schlaufen sind nun die getränkten Fidibusse verschwunden

UND, ich bin glücklich, denn endlich hängt auch die Leiste an der schmalen Seite vom Kamin - so lange hatte ich mir die schon gewünscht - die Zeit fehlte einfach............

Und während der Held die Leiste anwerkelte..........

 

............ hatte ich plötzlich einen Flitz: ich wollte unbedingt den frischen Schnee festhalten, der hier grad fällt, ohne einen Fuß vor die Tür setzen zu müssen............Kannst Du mir bitte mal einen großen Tannensetzling mit reinbringen? - aber mit Schnee?????

.... der Held hat mich angeschaut, als hätte ich ihm erklärt, daß eine Kuh fliegen kann 😂.............. aber, er brachte ihn mir mit rein - und dann mußte alles natürlich schnell gehen..........

Denn in der geheizten Stube hält bekanntlich Schnee nicht lange - ich fühlte mich wie beim Foodshooting, wenn die Fotografen die dampfende Suppe möglichst appetitlich aufs Bild bannen wollen........aber, am Ende hat es geklappt - ich brauchte allerdings 3 beschneite Setzlinge, um halbwegs gute Fotos zu bekommen - keine Ahnung, ob Ihr das seht?!?

Naja, und als gestern abend die Taschen entstanden sind, fiel mein Blick immer wieder auf den großen und den kleinen Paul auf dem Konsoltisch. Unsere beiden alten "Kein-Ohr-Gäule"...... wie müßte man die Taschen gestalten, daß der große Paul sie auf dem Rücken tragen kann? Eine weile starrte ich vor mich hin und der Held meinte trocken: Du dekorierst?????????? ...... nein, ich denke nach und komme gleich wieder.............Nachts um 10 den großen Paul vermessen, ....... ab ins Arbeitszimmer, einen alten Sack rausgesucht, zurecht geschnitten, die Seiten vernäht und wieder ab auf mein Sofa............ Oben gesäumt und dann so lange mit Schnüren probiert, bis es paßte..........

Nun ist der große Paul ein Packpferd!

und der kleine Paul sollte natürlich auch nicht faul nebenher laufen!.............

Für ihn hat es aber erstmal nur für ein Tannenreisigbündel gereicht. Mal schauen, ob ich mir diese Fummelei antue, für ihn auch noch Satteltaschen zu nähen...................

Gefühlt hab ich von den Beiden heute früh 12unddreißig Fotos geschossen........................

..............genau, wie von den Kamintaschen................

Aber, die tue ich Euch jetzt nicht an - ich freue mich über die Taschen und wünsche Euch allen, daß Ihr morgen gut in die neue Woche kommt! - Eure Jacqueline (mit einem Gruß vom Finchen)

 

Samstag, 12. November 2022

Die Fahne / Tricolore aus Givry

 Eine Fahne / Tricolore aus Givry............was es damit auf sich hat?

 

Die Franzosen sind ja bekannt für ihre Fahnen und zu allen möglichen Anlässen gab bzw. gibt es bei ihnen Fahnen - der bekannteste Anlaß ist wohl ihr Nationalfeiertag am 14. Juli mit der Tricolore. Aber auch zu allen möglichen kirchlichen Umzügen und Anlässen  kommen Fahnen zum Einsatz wie diese hier - da hing sie noch im Dachzimmer vom kleinen Haus (2016).

Bereits vor Jahren hatte ich mal auf dem Blog von Mea (Meas Vintage) gesehen, wie sie eine Fahne aus antikem Leinen selbst gebaut hatte. Ich war sowas von fasziniert.............war aber wieder von abgekommen. Und dann sah ich in Insta eine ganz außergewöhnliche alte französische Fahne bei Kiki Teschner auf dem Account. Na, die ist sowas von schön, die Fahne. Und so herrlich gealtert, die Fahne! Die ließ mich nicht mehr los, die Fahne! Dann hatte ich gestern früh eine Idee im Kopf - nun "ratterte" es im Kopf, eine / "meine" Fahne umzusetzen. Was sich so "husch und einfach" anhört, ist meist ein längerer Prozeß. (Das Foto hab ich mit Kiki's Erlaubnis hier eingefügt!)

Welches Material - welches Leinen - sie (die Fahne) sollte ja unbedingt "3farbig" werden. Und Leinen ist nicht gleich Leinen - und "schidderig", alt, gebraucht sollte sie (die Fahne) ja auch noch aussehen. usw. und fort.............. Dann legst Du Leinen zusammen - kann das wirken - kann das war werden? Achja, und der Abschluß unten - mit gefiel ja das "Zipfelige" unten sehr gut - was, wenn das später dann "spuckehäßlich" wird?!.........

 

...........Ich tu mich ja immer sehr schwer, das alte Leinen zu zerschneiden - eine gewisse Erfurcht vor dem alten Handwerk und den alten Stoffen ist immer dabei. Auch wenn es ulkig klingt: es ist immer ein komisches Gefühl, etwas so altes zu zerschneiden.............DANN fiel mir ein Sack ein, den ich schon so lange liegen habe - unten völlig "zerschossen". Damit hatte ich meine drei "Farben"zur Tricolore  zusammen! 

 

Zerschnitten war noch nichts..............Naja, und mittig, das sah schon sehr merkwürdig so ganz leer aus ................ Mensch, Du hast doch diese alte Schablone.......

 

.....wie wird der Schriftzug so, daß man denkt, es wäre ein steinalter Aufdruck? - wieder experimentiert. Farben gesucht, ausprobiert an Reststücken, , gewaschen, getrocknet, wieder geschrubbt, getrocknet, geföhnt, gebügelt..............YES das war es! 

Dann folgt der "Prozeß", wie setzt man zusammen - wie wird genäht, daß es am Ende nicht doch wieder "wie gelackt" aussieht..........dann ist der ganze "alte Effekt" ja wieder weg!

Ganz zum Schluß brauchte die Fahne ja auch noch "Halt". ........... ab in die Werkstatt......ein passender "Stock" oben war schnell gefunden: eine alte Eichenholz-Leiste stand da noch rum. Wie gut, daß nie hier etwas weggeworfen wird, was man / Frau vielleicht noch brauchen kann.......... mit verschiedenen alten Nägeln und Werkzeug bewaffnet und einer ungefähren Idee, wie es gehen könnte, kamen die letzten Schritte. DIESER letzte Schritt dauerte am Ende fast länger, als alles zuvor! - so verrückt das klingen mag........

Das Problem: die Leiste drohte zu splittern, wenn die Nägel einfach nur eingeschlagen werden. Und solch einen feinen Bohraufsatz war schlicht im Werkzeugkasten nicht zu finden. Ich weiß, wir haben ihn - er war aber schlicht WEG................ Also winzigste Schrauben gesucht und alle Löcher erst vorgesetzt und dann kamen die Nägel rein. Das klappte am Ende gut!

Denn schnöde neue Schrauben, bei einem Teil, das ja wie hundert Jahre alt aussehen sollte, .......sorry, das geht garnicht! Nun war ich zufrieden !

Ein olles Band für oben wurde auch noch gefunden und dann kam der "große Moment", wie sie denn wirken würde (die Fahne) an der Wand...............

Ich war / bin Glücklich über "meine Fahne aus GIVRY" und öähnlich, wie mit den Wichtel-Pulli's hab ich sie dann auch draussen ausprobiert......................erst im Hof (da sauste mir der keine Findus ins Bild)..........

Vorbei am Wäscheplatz..............

an der efeubewachsenen Zeder vorbei...........

 

bis zur Brücke vom Teich.................

weiter wieder zum alten Apfelbaum..........

und dieses Mal sogar noch bis hinter die Feuerhütte ....................

 

zur Glycinie ...........

und die folgenden Fotos gefallen mir besonders gut!.............

sie wirken auf mich wie von einem "Lost-Place".................

und das ist dort auch fast so, denn dort gehen wir nur vorbei, wenn wir was auf den Grün-Kompost bringen wollen............

achja, und auf dem Rückweg, fiel mir ein: ein Foto von hinten wäre ja auch ganz "nett"........


 

Das war es wieder - das war bzw. ist die Geschichte von der "Tricolore aus Givry".........übrigens die Weine aus dem Gebiet von Givry sind sehr lecker! - das ist keine Werbung, sondern eine Feststellung! Und inzwischen hängt die Fahne wieder im Wohnzimmer ................vieleicht kommt sie am Ende aber auch ins Kleine Haus? - mal schauen.............

Eure Jacqueline

 

Mittwoch, 9. November 2022

von altem Leinen, Wichtel-Pullis und kleinen Fellträgern

Es ist ein "alter Hut", daß ich es LIEBE, mit bzw. aus alten Materialien etwas Neues entstehen zu lassen.  Besonders das antike Sackleinen mit all seinen wunderschönen Structuren hat es mir ja angetan. Da kannst Du hundert alte Säcke im Regal haben, Dutzende Ballen Leinen - schaut man sie an, stellt man fest,, feinste Unterschiede" gibt es immer. Sie wurden halt noch von Hand gefertigt! Dazu häufig die alten Aufdrucke auf den Säcken. Nicht nur das Leinen selbst, sondern eben auch die alten Aufdrucke erzählen Geschichten. Von Menschen, die wohl schon lange nicht mehr leben. Die das Leinen erstmal zu dem haben werden lassen, was es ist: ein nahezu unverwüstlicher Stoff, den man für fast alles verwenden kann. Vom Feinleinen für die Wäsche bis hin zu gröbstem Leinen, daß man früher für die Heudecken verwendet hat. Oder noch gröber dann eben die Jutesäcke für Holz, Kohlen, usw.................... Damals wurde auch noch repariert - teilweise so kunstvoll, daß es wirkt wie ein Kunstwerk.

 

 Wußtet Ihr, daß das Leinen(säcke) nähen früher "Männersache" war? Eine Arbeit, die besonders in den Wintermonaten dann erledigt wurde, wenn draußen nicht so viel zutun war. Wer einmal versucht hat, durch mehrere Lagen dickes Sackleinen einen Nadel mit einem Leinenfaden zu bringen, kann das gut verstehen!

 

Eine meiner letzten "Kreationen", neben den verschiedenen Weihnachtsstiefeln aus dem antiken Leinen, waren jetzt auch die Handschuhe - die "Santa-Glove's" ............heißt eigentlich auch nichts anderes, als die Handschuhe vom Weihnachtsmann. Ich fand aber den Begriff so schön!

 

 Und war überwältig, wie sie im Shop "eingeschlagen" sind.................

 

 Ich persönlich denke: eigentlich sind sie garkeine "typische Weihnachtsdeko" - die können auch gut noch bis Winterende dann dekoriert bleiben - denn die echte Kälte für Fäustlinge kommt ja auch meist erst nach dem Jahreswechsel............... daran mag ich noch garnicht denken.............

 

 Wo ich dann ja doch etwas schmunzeln mußte: als der Held abends nach Hause kam und den Handschuh am Kranz hat hängen sehen, ist er spontan mit der Hand reingeschlüpft und meinte: ups, die sind ja sogar mir zu groß......... einer dieser Momente, wo man so schön gemeinsam lachen lachen kann!

 

 Heute früh dann im Büro: eigentlich hatte ich einen Stapel Rechnungen zu schreiben, aber das gehört leider nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen und ich bin immer für jede Ablenkung dankbar.......ging mir so durch den Kopf, wie unsere Kinder früher, als sie noch klein waren, auch Fäustlinge hatten. Wißt Ihr, welche ich meine? Die mit einem langen Band dran, das man durch die Ärmel gezogen hat, damit sie nicht so schnell verschwinden konnten, wie Socken in der Waschmaschine.........Die Kinder haben sie gehaßt und sind lieber mit blaugefrorenen Fingern durch die Gegend gestapft und die Fäustlinge schlodderten herum, landeten im Matsch, Schlamm und Sand......warum nicht mal versuchen, eine kleinere Variante, anzufertigen? Aber nicht zum befüllen, sondern bereits ausgestopft?! - und verbunden mit einem Band?!

 

 Na, das war doch einen "Versuch" wert! Also eine Schablone erstellt,..........

 

  zugeschnitten, genäht, gestopft, genäht und FERTIG............war die "Kindheitserinnerung".

 

 

 Beim Nähen kann ich so herrlich abschalten - die Gedanken wandern lassen. Ich denke über dies und das nach..... z.B. über das "Wichtelhema" - grad auf Insta sieht man sie jetzt häufiger, die Wichteltüren und Wichtelgeschichten überhaupt. Ein zauberhaftes Thema (keine Ironie!), und so vielfältig. Oft so süße Geschichten, die darum gestaltet und beschrieben werden. Mir fiel wieder das Märchen von den Wichteln vom armen Schuster ein - was hab ich diese Geschichte früher geliebt. Und komisch, was einem manchmal so in den Sinn kommt..........: Was machen Wichtel eigentlich, wenn sie ihre Sachen waschen müssen? Ich weiß, ich bin eine erwachsene Frau - aber warum darf an sowas nicht denken?.........Klar, sie haben wohl mehr als eine Jacke und hängen sie zum trockenen auf die Leine......... Und damit war dann meine Idee "im Kopf" geboren: probiere doch mal kleine Wichteljacken / Pullis aus - und ich sag Euch gleich: das kann jeder ausprobieren !!! 


Man / Ihr braucht nicht viel dazu!: 

etwas Stoff - was Ihr mögt und auf Lager habt - bei mir (wie soll es anders sein) war es altes Leinen(Rest) zum ausprobieren


Ihr schneidet Euch eine grobe Schablone zurecht und heftet / näht den Rohling zusammen - ich hab beides ausprobiert - komplett per Hand genäht und auch mit der Maschine zusammengenäht. 

Zum Schluß wird oben ein ovales Loch für den Halsausschnitt ausgeschnitten. Und zu einen zünftigen Wichtel-Pulli gehört natürlich auch ein kleiner Drahtbügel - den "zwirbelt"  Ihr Euch aus Draht zurecht - ich habe dafür Blumenbindedraht genommen. Der ist so herrlich "schidderig"!

FERTIG

 

 In meiner Fantasie sind die kleinen Wichtel ja keine Perfektionisten - also sind auch die Wichtel-Pullis nicht "perfekt" - aber genau so sind sie für mich / in meinen Augen PERFEKT. Zum Schluß wurden sie an den Bügeln an eine Wäscheleine gebunden

 

 Und dann bin ich wirklich wie ein kleines Kind umher gewandert und hab geschaut, wie es wirkt........ im Bad..........

 

 Das Licht war hier allerdings recht dürftig.......

 

 

 

 dann ab in den Hof..............

 

 weiter zu einem alten Zaunteil.................

 

 an dem Baumstummf der alten Weide vorbei..........

 

 zum alten Apfelbaum.............

 

 .............hier flatterten die Wichtel-Pullis ganz schön im Wind............

 

Bis an die Tür der Feuerhütte............

 

 

 

 Ein Wichtelpulli hing dann plötzlich ganz "sinnfrei" an der Holzleiste...............

und ein anderer an der Türklinke............

Und all das blieb natürlich nicht unbeobachtet - unsere beiden "Fellträger-Zwerge" waren natürlich auch mit dabei!

Und nein, Ihr seht nicht doppelt! - das ist unser "Neuzugang" FINCHEN. Sie ist NOCH etwas kleiner als Bambi Vila und kommt aus dem gleichen Ort in Kroatien wie Vila. Ich hab sie das erste Mal auf Fotos Anfang Septmber gesehen .................. ein direkter "Schuß" ins Herz und dann war klar: FINCHEN kommt zu uns. Daß sie klein sein würde, war klar - aber so klein - noch etwas kleiner als Bambi Vila, das hatte ich nicht erwartet!

Sie war im Shelter abgegeben worden - keiner wußte so ganz genau, woher sie kam. Ein eher schüchternes kleines Mädchen, die sich sofort der Vila angeschlossen hat und immer um mich rum ist.


Die Beiden sind sich ohnehin vom Wesen her sehr ähnlich - beide sind sie kleine Schisser. Aber was sie beide bis zur Perfektion können: sich in Position setzen, wenn ich die Kamera im Anschlag hab. Ich brauche nichts zu sagen - sie machen es beide ganz von allein.

Eines hab ich für mich grad gemerkt, während ich hier den Post geschrieben hab: DAS hat mir sehr gefehlt! Ein Post war schon im August mit Bildern vorbereitet gewesen - aber immer war was dazwischen gekommen............... und Bilder von blühenden Hortensien passen dann nun doch nicht in den November..................

Paßt alle gut auf Euch auf - Eure Jacqueline

wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern...