Mittwoch, 19. September 2018

Die Silberpappel und das kommende Jahr

Die Silberpappel ist wirklich ein bemerkenswerter Baum, die, wenn man sie nicht beschneidet, etwa 20-30 m hoch werden kann. Nicht nur, dass sie eine silbrige Rinde hat, sondern auch die Blätter sind sehr aussergewöhnlich! 

 

Die ledrige Oberseite hat eine olivgrüne glatte, fast schon seidig schimmernde Färbung und die stark geäderten Blattunterseiten schimmern von silbrig bis weiß. UND sie verändern auch im getrockneten Zustand nur minimal ihre Farbe - werden ein bis zwei Nuancen dunkler.



Bereits vor ein paar Jahren hatte mich ein Artikel in einer JDL fasziniert, in der die Blätter der Silberpappel verarbeitet worden waren. Gestern hatte ich meine JDLs durchgeschaut, aber leider den Artikel auf die Schnelle nicht gefunden.
Immer wieder hatte ich vorgenommen: diese Blätter verarbeitest Du mal..................naja, und wie das so ist, mal war es nicht die richtige Jahreszeit, mal geriet es in Vergessenheit, usw. ............ UND, in unserer Gegend gibt es nicht viele Stellen, wo Silberpappeln wachsen. Um genauer zu sein: ICH kenne nur eine einzige Stelle - genau neben einer Bundesstraße.




Und den Auslöser, die Idee nun endlich mal umzusetzen, brachte dann Sabine K. in FB, die einen Kranz aus den Pappelblättern zeigte, die auf einen Drahtbügel aufgezogen waren. Und da war es dann um mich "geschehen" - die Idee war so einfach wie genial. Also hab ich mir einen Drahtbügel geschnappt und versucht, ihn mit der Zange erst aufzuschneiden und dann den Draht gerade zu biegen. Nee, das war mir nichts - der Draht war mir einfach nur störrisch. Und ich hatte ja noch diese Riesenrolle dicken Draht, aus dem ich vor ein paar Wochen den Drahtstern gebogen hatte - der Gedanke gefiel mir dann gleich noch besser.

 


Also wurden ein paar Drahtstücke zurechtgeschnitten und ab ging es auf dem Fahrrad (und einer zusätzlichen Pappkiste im Gepäck) zum Pappelblätter sammeln.




Und was sich jetzt so läppisch anhört, dauert dann halt doch seine Zeit! Ich fing an, Blatt für Blatt von den Ästen zu pflücken und zumindest halbwegs gleichgroß auf den Draht zu fädeln.................... na, das dauert, das kann ich nur sagen - es ist erstaunlich, WIEVIELE Blätter man / Frau braucht, bis man irgendwann sagen kann, DAS wird ein Kranz!





Ich hab das später mal ausgewogen - WENN der Kranz schön buschig werden soll, dann braucht man zwischen 500 -1000 gr der Blätter. Je naschdem wie groß / dick der Kranz werden soll. Also dieser hier auf dem folgenden Foto wiegt (im jetzt noch frischen Zustand) tatsächlich 1 kg.





Neben dem vorbereiteten Draht, wo die Blätter gleich vor Ort dann aufgefädelt wurden





 hab ich dann noch lose Blätter im Karton und einige Äste mit nach Hause genommen - ich wollte auch noch andere Kranzvarianten ausprobieren.



Dieser Kranz ist auf einem vorgefertigten Drahtreif entstanden - ich hab die Entstehung mal in Fotos festgehalten.





Beim Binden / wickeln hab ich wieder drauf geachtet, dass die Blätter halbwegs gleichgroß sind und immer mit der gleichen Seite nach oben schauen. 
Hab immer 4 Blätter wie einen kleinen trauß übereinander gefaßt und dann immer abwechselnd seitlich rechts und seitlich links auf den Drahtring (Durchmesser 35 cm) gebunden.




So sah bzw sieht der Kranz dann schliesslich fertig aus:







und hängt jetzt bei uns im Eingang / Milchküche über der Kommode.




Unweit der Stelle, wo die Silberpappeln stehen, wachsen auch große Sanddornbüsche (mit erstaunlich wenigen Beeren dran). Die Färbung der Blätter paßt perfekt zur Silberpappel und so kamen auch davon ein paar Zweige mit.





Der gleiche Kranz, wie ich ihn oben auf dem Drahtring beschrieben hab, wurde dann nochmals mit den grünen Blattseiten nach oben fertig.





Und ich könnte jetzt nicht sagen, welche Variante mir besser gefällt! Nun bin ich einfach neugierig, wie die Kränze aussehen werden, wenn sie eingetrocknet sind.





Und gestern abend dann kam mit eine weitere Idee, wie man die Pappelblätter noch verarbeiten könnte und die Idee hab ich dann heute früh umgesetzt:





WINDLICHTER aus alten Weckgläsern - man könnte natürlich auch gut gebrauchte Gurkengläser o.ä. nehmen!

 


Viel braucht man nicht dafür:
- größere Gläser, in denen mindestens Teelichter Platz haben oder man füllt unten etwas Sand / Vogelsand ein und nimmt dann kleinere Stumpenkerzen
- Pappelblätter
- Wickeldraht / wer es etwas "verspielter" bzw. festlicher haben möchte, nimmt Boullion-Draht, der glietzert dann etwas, wenn das Licht entsprechend drauf fällt
- doppelseitiges Klebeband, um die Blätter auf dem Glas zu fixieren bevor man den Draht drumwickelt. 





und zur Zierde (wenn man die dann noch zusätzlich möchte) ein Stück alte Zeitung, Postkarten, o.ä.

Dann kann die "Bastelei"" schon starten! Was ich jetzt mit den Pappelblättern noch nicht probiert hab, aber eigentlich auch funktionieren müßte, weil das Vorgehen ja gleich ist, wären die weißen Grablichter. Damit hatte ich bereits vor einigen Jahren mal ein Projekt gestartet - wer mag, schaut gerne    HIER  





Insgesamt hab ich mal drei Probeexemplare gefertigt.







und zur Probe schonmal draussen im Hof aufgestellt.




Und wie immer "lungert" natürlich auch mindestens einer der Fellträger um mich herum - wie hier die alte Grete, die es sich hinter dem Gartenstuhl bequem gemacht hatte.





Dieses Jahr ist leider der princessgreeneye-WANDKALENDER für 2019 ziemlich spät fertig geworden. DAS ist ja auch jedes Jahr eines der Projekte, die mir sehr wichtig sind, aber für das ich mir in den letzten Monaten schlicht keine Zeit genommen hatte. Denn es dauert einfach seine Zeit, die "richtigen" Bilder herauszusuchen (diesmal ist der Kalender mit 31 !!! meiner Fotos bestückt), zu den Monaten zu kombinieren, dass der Kalender am Ende dann auch stimmig wirkt.
Heute nun ist der Probedruck nun eingetroffen und ja, wie jedes Jahr: ICH FREUE MICH EINFACH !!!! 




Es ist eigentlich "wie immer" - es ist was besonderes, seine eigenen Fotos dann in der Hand halten zu können. 
Falls Ihr also auch einen dieser Kalender haben möchtet, von denen es nur eine begrenzte Zahl geben wird, dann könnt Ihr den im     ONLINESHOP       VORbestellen - oder klickt auf das Foto hier in der Seitenleiste - die Auslieferung erfolgt dann ab etwa Mitte Oktober.





Und da ich auch von den Pappel-Kränzen wieder viel mehr Fotos geschossen hab, als ich hier im Text unterbringen konnte, einfach noch ein paar "hübsche Bildchen" zum schauen:












ich hoffe, dass Ich Euch mit diesem Post zum nachmachen animieren konnte und wünsche Euch ganz viel Freude beim sammeln und basteln - Eure Jacqueline

 

Montag, 17. September 2018

Ich glaube, dieses Jahr könnte ich auch gut "mein Jahr der Kränze" nennen! Noch nie, hab ich so viele Kränze gebunden, wie in diesem Jahr. 

 

Und grad jetzt der frühe Herbst bietet so viel "Material".




Das Wetter ist bombastisch und so hab ich heute mal nicht in der Küche die Kränze gebunden, sondern hier am "Kirchplatz".
Ein Platz im Garten, den man tatsächlich nur jetzt wirklich geniessen kann. Ab den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr tummeln sich dort die Mücken und fressen einen sonst schier auf. Egal, zu welcher Tageszeit. Aber jetzt erstaunlicher weise, im Frühherbst, lassen sie sich nicht (mehr) blicken. Und bei Tagestemperarturen um aktuell 22/25°  ist dieser Platz absolut perfekt!Und auch die Decke ist keine Deko! - nein, ich mag es, irgendwo zu sitzen und mir etwas kuscheliges um die Beine zu legen! Naja, und es ist ja auch viel angenehmer, weich gepolstert zu sitzen als jede einzelne Stuhlstrebe am Allerwertesten zu spüren!




Man sitzt bequem und hat den gesamten Garten im Blick. 

 

 

Die Fellträger amüsieren sich unter dem Walnussbaum oder klauben sich die herabgefallenen Äpfel auf, es ist herrlich still und man hört dann wirklich nur ab und an einen "Beller", ein kurzes grunzen, weil einer dem anderen vielleicht eine Nuss vor der Nase wegschnappt, mal ein Blöken von Nachbars Kuh - das war es. Heute ist Montag, da knattert auch kein Rasenmäher, da kreischt keine Kreissäge - es ist einfach nur eine friedliche Stimmung. Momente, die kann man eigentlich nur GLÜCK nennen.





Und dann sitzt man da und genießt einfach nur den Moment!




 

 

 Die meisten Hortensienkränze in diesem Jahr waren ja tatsächlich aus den Hortensien aus unserem  Garten gebunden. Und heute hatte ich dann auch tatsächlich die letzten rosafarbenen Blüten abgeschnitten, bevor sie dann in eine bräunliche Färbung "umkippen" werden. Daraus wird dann später noch ein Kranz werden.




Nur blaue Hortensien haben wir nicht im Garten. Dazu müßte der Boden eisenhaltiger sein oder wir müßten einen besonderen Dünger beigeben. Das vergesse ich jedes Jahr wieder. Diese blau-grüne Pracht hatte ich durch Zufall am Freitag beim Blumenhändler für ein (verhältnismäßig) kleines Geld gefunden.



Besonders ausgefallen finde ich ja die gefüllte Variante. Die kenne ich sonst auch nur in weiß oder Rosa und bei uns im Garten wächst diese Sorte leider nur ziemlich mickerig.



Daraus ist ein so süüüüüsser kleiner Kranz entstanden - ja, in den bin ich dann tatsächlich "verliebt"! - und er musste dann auch für diverse Fotos herhalten:









Und aus den restlichen blau-grünen Hortensien wurde dann u.a. dieses Exemplar:




- nicht ganz so krachend in den Farben - er sanfter, weicher, mürber - 





Und warum der "Kirchplatz" so heißt bei uns, wie er heißt?!: Vor einigen Jahren (es muss 2012 oder 2013 gewesen sein) wurde in der katholischen Kirche bei uns der Boden rausgerissen - ich hab schon damals nicht verstanden warum............ wunderschöne dicke 6eckige Ziegelsteine. Durch Zufall hatten wir das mitbekommen, wie die Bauarbeiter damals diese schönen Steine einfach in einen Container schütteten. Wir hielten an und fragten, ob wir uns Steine nehmen dürften. Klar, die freuten sich, weil weniger Deponie-Gebühren fällig wurden. Wofür wir die Steine nehmen wollten, wußten anfangs noch nicht. Dann kam mir die Idee von einem Sitzplatz vor den Eiben und der Held verlegte die Steine dann dort in einem Halbrund. Und da die Steine eben aus der Kirche stammten, nannten wir ab sofort diesen Platz "Kirchplatz".




Und in der Küche bei uns sieht es aktuell SO aus:
Mittig auf dem alten Leinensack liegt ein dicker Kranz aus Hopfen und darin mittig steht  ein Strauß aus weißen Rosen und aller Grün aus dem Garten. 
 



Dass bei uns Hopfen im Garten wächst ist eher purer Zufall. Der muss sich ratsächlich selbst dort ausgesäat / angesiedelt haben, denn im letzten Jahr musste ich mir den Hopfen noch in der Natur suchen. Es ist nur eine einzige Staude - aber die hat sich ausgebreitet wie "Unkraut" auf dem Zaun zum Gemüsegarten. Zum Schluss konnte man die eine Pforte zum Gemüsegarten garnicht mehr öffnen. Und so wurde der Hopfen nun größtenteils abgeerntet und zu Kränzen verarbeitet.







Der Sack in der Mitte ist recht praktisch als Tischläufer, denn benutzen wir den Tisch nicht,  liegt er mittig und wollen wir am Tisch essen, oder ich dran arbeiten, dann ziehe ich alles am Läufer einfach ein Stück weiter an die Seite.




Und auch hier war es wieder so, dass viel mehr Fotos entstanden sind, als ich "sinnvoll" beschreiben kann. Also hier noch ein paar Impressionen "einfach so":

















Aktuell der Sitzplatz am Fenster, wo der Held abends gerne sitzt wenn wir nicht im Hof sitzen, sieht dann eher "spartanisch" im Moment aus! Aber grad den Gegensatz mag ich sehr, denn so stiehlt der Platz dem üppigen Strauß auf dem Tisch nicht die "Show".




Übrigens haben wir auch einen neuen "Lieblingsplatz" im Hof! So gerne sitzen wir abends für ein paar Minuten noch im Hof und lassenden Tag revue passieren oder erzählen uns vom Tag. 




Ich wünsche Euch allen eine wunderbare Woche - genießt die schönen Momente, macht es Euch so richtig schön und paßt gut auf Euch auf! - Eure Jacqueline

 

wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern...