Donnerstag, 7. Mai 2020

DIESER DUFT ............................

.................. na, dass der Flieder einen betörenden Duft hat, der einen wahrlich berauschen kann, er ein Traum für jeden Garten und jede Vase ist, über die Kindheitserinnerungen, die man (ich) mit dem Flieder verbindet, darüber hab ich schon öfters hier im Blog geschrieben - alle Jahre wieder............ und er ist auch einfach ein Baum, Busch, Pflanze, den man liebt oder eben nicht.



ABER: absolutes Neuland war für mich persönlich, dass man Flieder auch zu "Gaumenfreuden" verarbeiten kann. Mehr durch einen puren Zufall bin ich drauf gestossen, als ich nach einem Rhabarber-Rezept gesucht hatte.
Und Flieder haben wir ja im Garten wahrlich genug. Warum also nicht ausprobieren?!?



Klar, der Flieder muss voll erblüht sein - das "Zeitfenster" für die Verarbeitung ist also nicht allzu groß. So ging es dann halt los - was ich sofort verstanden hatte: es müssen / dürfen nur die Blüten sein - KEINE Blätter, die machen den Sirup bitter. Die Blüten von den Dolden zu bekommen, das ist Fleißarbeit. Aber schon bei dieser "Arbeit": DIESER DUFT, der einem da in die Nase geht - betörend!



Parallel dazu stand bereits die Zuckerlösung auf dem Herd zum kochen und alle Zutaten standen bereits vorbereitet am Tisch.



Alles duftete "wild" durcheinander:
Der Flieder sowieso, die frisch aufgeschnittenen Bio-Limetten mit ihrem ganz speziellen zitronigen Aroma und der Bio-Vanillezucker - das war ein Duft-Gemisch, das man mit Worten garnicht bzw. nur schwer beschreiben kann. Wieder dieser Moment, wo es schade ist, dass es leider noch kein Duft-Internet gibt.



Dann der große Moment: alles kommt in die Tonne und die kochende Zuckerlösung darüber.
Es dauert nur wenige Augenblicke - die Blüten fallen in sich zusammen und beginnen, ihre Duftstoffe an die Zuckerlösung abzugeben. Das Foto wirkt leicht verschwommen, weil die Kamera durch den Dampf aufnehmen musste.



Deckel drauf und dann beginnt der "Werdungsprozess" (was für ein komisches Wort, aber ein besseres fällt mit leider nicht ein) - mindestens 24 Stunden sollte der Sud schon Zeit bekommen und steht dafür abgedeckt an einem kühlen Ort.
Heute mittag dann war es endlich soweit.



Der Flieder wurde abgeschöpft, der Sud kam dann noch durch ein feines Sieb und ab in den Topf. 
Der Held kam in die Küche und meinte nur: DIESER DUFT................... natürlich "musste" noch vom Sud genascht werden - war DAS lecker. 

 

Man kann diesen Geschmack auch nur ganz schwer beschreiben. Ich selbst bin ja nicht so sehr der "Fan" z.B. vom Rosenblüten-Sirup - das ist "so garnicht meins". Da geniesse ich die Rosen lieber am Strauch oder in der Vase. Aber der Flieder - das ist ein Geschmack, der ist so "anders" - DAS ist "meins". Absolut mein Geschmack.

 


Wir haben dann einiges ausprobiert: Schorle aus Flieder-Sirup und Minrealwasser pur oder auch mit Kräutern - z.B. mit Minze, die man dann im Glas etwas zerdrückt.



Der Held hat es dann mit Thymian probiert und ich beim 2. Glas mit Salbei. Es ist nur ein ganz feiner Hauch, den die Kräuter in der kruzen Zeit abgeben, aber sie sind der "zusätzliche Clou".
Ich werde bestimmt auch mal irgendwann einen "Tee" aus Kräuter und dem Flieder-Sirup probieren - das stelle ich mir auch sehr lecker vor!
Genauso, wenn ein Glas Prosecco mit einem Schuss fliedersirup dann verfeinert wird - das wird wohl unser "Sundowner" heute dann werden.



WENN es einen Makel gibt, dann, dass die Vanille-Körnchen nicht mit rausgefiltert werden - sie schweben später natürlich auch im Glas. Aber das wohl der "Nachteil", wenn man Natur verarbeitet. Das würde nicht passieren, wenn man Vanilleextrakt verwenden würde. Natur pur eben.
Übrigens: je dunkler der Flieder, desto dunkler wird auch die Färbung vom Sirup im Ergebnis!



Der "Rest" kam dann portionsweise abgefüllt noch heiß in Gläser und hält sich so über mehrere Monate - geöffnet steht er dann im Kühlschrank. So machen wir es mit unserem Hollunder- bzw. Rhabarber-Sirup auch.



Und über noch etwas "Duftendes" hab ich mich gefreut:
Wie viele von Euch auch, LIEBE ich Pfingstrosen SEHR.
Nicht nur ihre Blüten, sondern (wie könnte es anders sein) auch ihren Duft!



Unsere eigenen im Garten hinken noch etwas hinterher - die blühen leider noch nicht. Dafür ist es aktuell auch einfach noch zu kalt. Sie blühen bei uns immer erst, wenn der Flieder bereits verblüht ist. 
Häufiger schon hab ich mit Versendern von Bundware"rumexperimentiert", aber leider war ich bisher jedesmal entäuscht worden. 
Einmal wollte ich es nun doch noch probieren. Grad in der jetzigen Zeit, wo es ja nun nicht so leicht war bzw. ist, "mal eben husch" sich welche beim Blumenhändler zu holen.
Dann kamen sie hier an - liebevoll und sicher verpackt, dicke Köpfe auf festen Stilen. So frisch, als wären sie eben erst geschnitten worden. Mit sattgrünem Laub - eben so, wie es sein sollte.
Sie stehen nun bei uns im Flur - der Platz, an dem ich sie am häufigsten sehen kann, wenn ich durchs Haus laufe. 
Ich finde es ja immer wieder ein "Wunder der Natur", wie aus den dicken, festen, ballartigen Knospen sich solche opulenten Schönheiten entwickeln können und "nebenbei" dann noch diesen atemberaubenden Duft verströmen . DIESER DUFT, wenn man die Nase in die Blüten steckt.
Übrigens: was ich jetzt auch erst lernen durfte: es gibt auch einige (meist alte) Sorten, die garnicht durften, sondern einfach nur schön sind!



Übrigens behandle ich sie wie Rosen oder auch Flieder, wenn sie in die Vase kommen:
nahezu alles an Laub kommt ab, sie bekommen einen kräftigen Rückschnitt, werden in etwas mehr als handwarmes Wasser gestellt und danken es dann über mehrere Tage mit solchen prachtvollen Blüten.
Wo ich schon beim Thema DUFT bin: kennt Ihr das, wenn man ganz nah an ein Lebenwesen, egal, ob Mensch oder Tier, geht? Jedes hat seinen eigenen Geruch. Naja, kommt wohl auch nicht von ungefähr, dass man sagt: ich mag Dich gerne riechen oder eben auch: den / die kann ich einfach nicht riechen......................
Und klar, auch Fellträger haben ihren ganz eigenen, typischen Geruch. Ich meine nicht, wenn sie patschenass ins Haus kommen - eben "typisch Hund" dann. Ich rede vom eigenen Geruch. Der "persönlichen Note" sozusagen.
Und die ist bei Vila (und auch Jorgos) ganz besonders. Hält man die Nase ganz nah an sie, steckt sie ihnen ins Fell: sie duften noch immer wie damals als Welpe - das hat sich nie verändert. Ich weiß nicht, warum das so ist. Aber ich LIEBE DIESEN DUFT (von beiden!)



Das war es mal wieder. Habt Ihr es bemerkt?: Aktuell wird der Abstand zwischen den einzelnen Post wieder enger. 
Bleibt aufmerksam, genießt das, was Euch umgibt, mit allen Sinnen und paßt weiterhin gut auf Euch auf! - Eure Jacqueline

 

3 Kommentare:

  1. Du Liebe, welch' eine Schönheit drückt sich in Deinen Fotos aus!!!!! Ganz schlicht: DANKE

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  2. Fliedersirup??? Jacqui, du probierst aber auch alles aus :)
    das kann ich geschmacklich gerade überhaupt nicht einordnen.
    zu deinen Vanille-Schwebstoffen: vielleicht wäre es noch eine Idee, den Sirup durch einen Kaffeefilter zu lassen???
    wir werden dieses Jahr nicht viel Flieder haben - einen blauen hab ich ganz neu, da blüht noch nix und der weiße wurde umgesetzt, der hat sich dadurch ein bissel mädchenhaft ;)
    macht nix, guck ich halt deine Fotos :)
    liebe Grüße
    Manu

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  3. Waaaa??? Nu guck ich aber. Diese Bilder (diese graue Wand ist immer wieder der Waaaahnsinn)!!! Und dann: Wie jetzt, Sirup aus bzw. mit Fliederblüten??? Das muss ja wie im Himmel duften. Du wieder - da wäre ich nie drauf gekommen.
    Und ja, die Fellträger haben ihr eigenes "Aroma", kann ich bestätigen, Hobbit hat seinen eigenen Katermuffel, ganz ganz zart, den mögen wir. Und die Füße, die riechen nach Popcorn und ein weeenig Hartkäse mit Karamell - haben Kater immer, damit die Kätzin seiner Fährte folgen kann. Wenn man an den Pfötchen riecht, kriegt man eine gewitscht, hahaha
    Nochmals liebe Grüße von der Méa, die gar nicht mehr nachkommt mit "Jacquis Herrlichkeiten", hihi

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