Montag, 6. April 2020

Ist das ein Duft............


Ich hab ja schon öfter mal erzählt, dass ich mir das Jahr in "Natur-Ereignisse" aufteile.
Ob es nun ist, dass man man sich im Januar dann freut, die ersten Magnolien ins Haus zu holen, die ersten Schneeglöckchen die Köpfe öffnen, die Fellträger das erste mal in den See springen, usw.
Und so ist es auch mit dem Bärlauch bei uns hinten im Garten. 
Der hintere Teil vom Garten hinter dem Schwimmteich wird ja eher sich selbst überlassen. Ausser Mähen passiert da nicht viel. Warum auch................ Da stehen noch die Obstbäume und dort ist unser Feuerplatz, wo abends mal ein gemütliches Feuerchen lodert oder wir noch eine Weile sitzen und einfach nur geniessen. 

 

Und dort wächst auch ein Bärlauchfeld unter Rhodedendron und wilden Rosen. Die Fläche wird jährlich größer, er scheint sich dort als pudelwohl zu fühlen. Wie er je da hingekommen ist, wissen wir garnicht. Und nun ist er erntereif.



Es ist erstaunlich, denn eigentlich mag es der Bärlauch lieber an eher feuchten Plätzen, in der Nähe von Bachläufen. Und diese Stelle ist zumindest im Sommer zwar schattig, aber eher trocken. 
Die letzten Jahre hatte ich nur für unseren Hausgebrauch dort geerntet. 
Ob nun für Saucen oder im Rühei, für Dressings oder einfach nur aufs Butterbrot. 
 Also bin ich gestern bei schönstem "Kaiserwetter" auch in den Garten gewandert und hab geerntet.
Ist schon ein Widerspruch im Moment - alles was am Boden wächst, spriesst bereits - die große Glycinie hinter dem Feuerplatz wirkt immer noch wie "leblos" - wie ein riesiges Spinnenetz. Sie wird wohl noch ein paar Wochen brauchen.

 

 Dieses Jahr hatte ich mir fest vorgenommen: Du setzt davon mal mehr Pesto an. Dafür braucht man dann ja mehr als nur ein paar Hand voll an Blättern.
Also wurde mächtig geerntet (mehr als diese "paar Blättchen" auf dem Foto).



Rezepte für Bärlauchpesto git es ja genug im Netz und in den letzten Jahren schon für den "Hausgebrauch" hab ich das Pesto immer "nach Gefühl" gemixt.

Die Grundlagen dafür sind eigentlich ganz einfach:
Bärlauch - je frischer, desto intensiver
ein gutes Olivenöl - unseres hierfür kommt aus Spanien und ist wirklich unglaublich lecker!
etwa ein "Bund" / Handvoll auf 100 ml Olivenöl
Salz und frischen Pfeffer aus der Mühle nach Geschmack - bitte keinen bereits vorgemahlenen Pfeffer nehmen, dann könnt Ihr Euch auch gleich Sägesmehl über das Essen schütten.
Alles wird mit dem Pürierstab zerkleinert - FERTIG
DAS wäre dann die "vegane" Variante.

Lecker ist es auch mit (vorher in der Pfanne gerösteten) Mandeln - dann bekommt das Pesto einen "nussigen Geschmack"
DAS wäre dann die vegetarische Variante

Oder auch sehr lecker: mit Parmesan - diese Variante mögen wir selbst am liebsten 
Es funktioniert übrigens auch mit jedem anderen lange ausgelagerten Käse wie Pecorino, u.s.w.




Und dieser Duft, der da durch die Küche "wabert" bei der Verarbeitung ist unglaublich. Jedes mal, wenn ich in der Küche Kräuter verarbeite und der Held kommt dann von draussen dazu, verdreht er verzückt die Augen und meint dann ............ hmmmmmmmmmmm, was für ein Duft. Das ist schon fast ein Ritual bei uns. 
Naja, und so hab ich mich dann gestern abend noch an die Verarbeitung vom Bärlauch gemacht. 
Ein kleines Glas Rotwein dazu - paßte irgendwie und dann wurde in einem großen Topf gemixt und  gerüht und alles kam am Ende dann in kleine Gläser zu 125ml portioniert.
Wenn man drauf achtet, dass immer eine feine Schicht Öl oben das Pesto bedeckt, dann hält sich das Pesto über Wochen im Kühlschrank ohne sein Aroma zu verlieren oder zu "kippen".




Es sind mehr Gläser entstanden, als wir je aufessen können - wer mag, schreibt mich also gerne an unter zuluberlin@gmx.de - sie können auch gerne verschickt werden - der Erlös kommt zu 100% dann in die Tierschutzkasse.

Und noch etwas ist in den letzten Tagen ziemlich spontan entstanden:
"Trösterchen "
nur für den "Hausgebrauch" - aus Resten vom Stoff der Mundmasken. 
Wir haben gemerkt, wie nah die ganze Situation auch unseren (Enkel)Kindern geht. Meistens wirken sie fröhlich - aber immer wieder "blitzen" dann Fragen der Kleinen auf, die unsere Tochter nur schwer erklären kann. Sie fragen nach Oma und Opa und warum sie dies oder jenes nicht mehr dürfen. 
Und so waren schnell zwei "Trösterchen" aus den Resten genäht, mit kleinen "Henkeln" dran. 
Was haben die Zwei sich gefreut. Sie sind nicht groß - eben für die Kinderhände gedacht und unsere Tochter meinte schon: Mama, die schleppen sie jetzt überall mit hin, mit der Begründung: die sind von Oma ............ boah, das geht dann schon nahe............. zeigt aber auch, dass grad die Kleinsten sich auch mehr Gedanken machen, als wir Großen wahrhaben wollen.



Übrigens, was mir ja auch aufgefallen ist:
Nicht nur, dass der Himmel klarer ist, sondern dass die Vögel lauter zwitschern - freuen die sich nun, dass im Moment der Mensch sich weiter zurückzieht oder ist das so, weil es wieder mehr werden?
Oder hören wir einfach nur wieder intensiver hin?
Und wenn wir wieder intensiver hinschauen, hinhören, dann wäre das doch etwas, was wir uns mit in die Zeit "danach" nehmen sollten.  Egal, ob gegenüber Menschen oder den Tieren um uns rum.

DAS wäre dann noch ein Foto zum schmunzeln, nach dem Motto: finde den Hund.................. aber paßt auch gut zu meinen Gedanken grad.

 

Kommt alle gut in die Osterwoche, paßt auf Euch auf und bleibt gesund - Eure Jacqueline


2 Kommentare:

  1. Bärlauch habe ich noch nie probiert ;)
    auch Knoblauch ist nicht so mein Fall
    aber toll dass er sich bei euch so ausbreiten kann und ihnr ihn auch mögt
    ja.. meinen Enkeln winke ich im Moment auch nur zu oder wenn der Kleine hinten sitzt beim Autotausch wird er nicht gedrückt ..
    die kleinen Kissen sind hübsch und sehr gut als Trösterle geeignet

    pass gut auf dich auf
    Rosi

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  2. Hallo
    Vor einigen Jahren hatte ich ein Töpfen Bärlauch in unserem nahen Wald eingepflanzt und hat sich auch ausgebreitet.
    Ich sehe da auf den Fotos Giersch, ein Unkraut das man aufessen kann. Jung als Gemüse und wenn Gierschblätter schon älter sind, dann als Gewürz. Kann man trocknen.

    Liebe Grüsse, Doris.

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