Die letzten Tage / Woche hier waren tatsächlich ziemlich turbulent - mir fast schon zu turbulent. Und eigentlich hatten wir uns auf ein ruhiges Wochenende bzw. ein paar ruhige Tage gefreut gehabt.
Aber wie das manchmal so ist: es kommt anders und zweitens als man denkt.
Ich fange einfach mal der Reihe nach an:
Zum einen musste wir ja mit Jorgos zum Kontrolltermin nach seiner schweren OP.
Die OP an sich hatte er ja gut überstanden - auch wenn er diesmal auf die Narkose empfindlicher reagiert hatte, als wir es von ihm "gewöhnt" waren. Es hatte bis in die tiefe Nacht gedauert, bis er sich entspannen konnte. Und sein Kreislauf spielte ziemlich Kabolz. Er zitterte heftig und hatte eiskalte Pfoten und Nase, obwohl die gemessene Temperatur im normeln Bereich war. Wir haben das dann mit Wolldecken und Wärmflasche recht gut hinbekommen.
Und nun wird er jeden Tag "kecker" - möchte einfach nur spielen, toben, rennen - was natürlich für die nächsten 8 Wochen absolut TABU ist. Heißt: Stubenarest - na, da kann er ja drauf - er versteht einfach die Welt nicht mehr.
Darum ist natürlich ein Aufenthalt im Hof nur unter "strenger Aufsicht" möglich - so wie heute abend. Und wie man sieht, geniesst der Herzkäfer sichtlich die warme Sonne.
Ausserdem macht uns die Xanthi im Moment mächtig Kummer. Sie ist ja ziemlich genau 2 Jahre jetzt bei uns und als ich sie aus Thessaloniki abholte, ging es ihr damals mit ihrem Hinterbein sehr schlecht. Lange hatte es gedauert, bis wir den Multiresistenten Keim im Hinterbein im Griff hatten. Damals half erst eine Amputation einer Zehe. Seitdem war (eigentlich) Ruhe gewesen und sie erholte sich prächtig und entwickelte sich zu einer wahren Schönheit. In der letzten Woche fing sie dann plötzlich an zu humpeln. Also wurde sie in der Tierklinik vorgestellt und sie fanden eine Zerrung im Hinterbein - und um alle Eventualitäten auszuschliessen, wurden auch Röntgenbilder vom oberen Bein und dem hinteren Rücken angefertigt (die Pfote hatten wir da alles noch garnicht "auf dem Schirm"). Diese 1. Bilder vom Rückenbereich schockten dann alle. Die letzten beiden Rückenwirbel wirkten auf dem Bild wie ein einziger Zellklumpen und man riet uns zu einem 3D-CT. Also haben wir das natürlich noch am letzten Freitag machen lassen. Die Auswertung sollten wir dann am Sonntag vom Spezialisten bekommen, wenn wir ohnehin in der Klinik mit Jorgos zur Nachuntersuchung wären.
Soweit - so gut.
Sonntag früh dann traf mich fast der Schlag. Xanthis Pfote war ganz dick angeschwollen und sie wollte nicht mehr laufen.Also war klar, dass auch sie mitkommt, wenn wir zum Kontrolltermin mit Jorgos in die Tierklinik fahren.
Und dann kam es im wahrsten Sinn des Wortes "ganz dick".
Jorgos war schnell "abgehandelt" - seine Narbe heilt gut / sieht 1A aus.
Aber als Xanthi dran war, war der Arzt wirklich erschrocken - er kennt Xanthi - die Pfote war innerhalb von Stunden auf eine beachtliche Größe angeschwollen und voller Eiter. Mir ging mächtig der "Frack". Es wurde ein Röntgenbild von der Pfote gemacht - es saß ein Fremdkörper in der Pfote. Aber, das war nicht das Schlimmste. Die Zehenknochen begannen sich erneut zu verändern. Es war also Glück im Unglück, dass sie sich was eingetreten hatte. So fiel es eben jetzt auf. Denn die Schwellung durch den Fremdkörper hatte (noch) nichts mit den Knochenveränderungen zutun.
Erst war es uns ein Rätsel, wie sowas möglich ist. Sie zeigte bisher keine Auffälligkeiten. Und dann sinnierten wir darüber, dass sie ja vor 4 Jahren eine Herzwurmbehandlung hatte. Und er erklärte uns dann, dass, wenn Herzwürmer eine Sauerstoff-Unterversorgung der Extremitäten erreichen, dann kann es dazu führen, dass eben solche Knochenveränderungen auch immer wieder auftauchen können. Selbst wenn die Herwürmer bereits eleminiert sind - also eine Spätfolge. Dieses Phänomen ist allerdings nicht sehr bekannt - es tritt nicht sehr häufig auf. DAS ist jetzt meine laienhafte Wiedergabe.
MEINE Bedenken waren dann: ist es so schlimm, dass sie die Pfote verlieren kann - ja, wenn man nichts dagegen macht. Also hochdosiertes Antibiotika und sofortige OP wegen dem Fremdkörper (am nächsten Tag), damit der Fremdkörper möglichst schnell entfernt wird.
Und zur Auswertung vom CT: Xanthi ist ein "medizinisches Wunder"............... an der Stelle, wo vor einigen Jahren die Herzwurmspritze gesetzt worden war (Immoticide - hoch agressiv!) hatten sich die Lendenwirbel über die Jahre als Reaktion darauf komplett umgebaut - ähnlich einer Spondiliose. Dem Arzt ist es ein Rätsel, wie Xanthi damit fröhlich leben und laufen kann. Sie mag da zwar nicht angefasst werden - aber hat ansonsten scheinbar keine Beschwerden. Sogar das Rückenmark hat sich innerhalb der "umgebauten" Knochenwirbel einen neuen Weg gebahnt - eigentlich wäre sie der klassische "Rolli-Hund" - und sie tobt durch die Welt, rennt für ihr Leben gerne, als wäre nichts. Hier zeigt sich mal wieder: es gibt sie, die Wunder der Natur.
Am Montag dann wurde sie operiert und ein Steinchen herausgeholt - etwa so groß wie eine Linse - und zusätzlich wurde eine Gewebeprobe ans Labor geschickt. Mittlerweile haben wir auch das Ergebnis: NEGATIV, was waren wir erleichtert!
Die Pfote heilt gut ab, sie läuft bereits wie immer und die Schwellungen gehen zurück. Jetzt müssen wir nur hoffen, dass wir auch die Knochenveränderungen aufhalten können - dann kann sie "100" werden.
Nunja, wir haben ein großes Rudel mit einigen Mädels, die eben nicht mehr "taufrisch" sind - die ja alle auch schon mit verschiedenen Malessen zu uns kamen - da kann einfach immer mal was sein. Sie halten uns einfach auf Trab!
Genau, wie unsere "5er-Gang" Federvieh! Wobei, die halten uns ja nicht wirklich auf Trab - es ist nur komplett neues Terrain für uns.
Sie üben, weil sie bisher nichts kannten ausser einem Küken/Junghennen-Stall und eintönigem Futter und wir lernen, was Hühner wollen und brauchen und was nicht.
Sie LIEBEN z.B. frisches Gras - also bekommen sie jetzt alle 2 Tage entweder abgestochene Grassoden aus dem Obstwiesenbereich, die dann, wenn sie abgeweidet sind, an die Stelle zurück kommen, wo sie abgestochen waren, um sich zu erholen und zusätzlich frisch gerupftes Gras, Löwemnzahn, Giersch (den haben wir hier ohnehin in rauen Mengen) usw.
und den Mädels wird so nicht langweilig!
DAS ist übrigens INGRID! Sie ist immer die Erste, die alles ausprobiert und die anderen Mädels ziehen dann nach.
Und kennt Ihr Apfelschaschlik?!: an einem der ersten Tage hatte ich es mit geraspelten Möhren und Äpfeln als Zusatzfutter versucht - keine Chance - das haben sie nichtmal angeschaut.
Dann hab ich mir dünne Bambusstangen genommen und ganze Äpfel draufgespießt......................
Liese war die erste am Spieß, hat geschaut und ignoriert - 2 Tage lang haben die Damen die Äpfel ignoriert
- und dann scheint der Knoten geplatzt zu sein!
Sie haben erkannt: ÄPFEL SIND JA MAL RICHTIG LECKER!
Eine geht voran (INGRID) und pickt die Schale auf und dann stürzen sie sich wie die Habichte auf die Äpfel - dann erinnern sie einwenig an die Raptoren aus dem Film Jurassik Park - da wird gepickt und gehämmert, bis die Äpfel verschwunden sind.
Was sie scheinbar völlig doof finden, ist der schicke Wassereimer, den ich extra bestellt habe, damit sie nicht immer aus einer Schüssel trinken müssen. Den haben sie einmal begutachtet, der Höflichkeit halber hat jede mal draus getrunken - und seitdem wird er (der Eimer) mit Nichtachtung gestraft - getrunken wird weiterhin aus der schnöden Schüssel.
Das muss ein Mensch nicht verstehen...........
UND, die Damen warten schon inzwischen morgen auf mich, dass sie raus dürfen. Ganz flink sind sie draussen. Für mich inzwischen ein schönes Ritual: Kaffee auf den Herd gestellt und in der Zeit die Damen raus lassen.
Und was mich wirklich verblüfft: bei Sonnenuntergang gehen sie freiwillig in den Stall - wir brauchen nur noch die Tür zu schliessen. Die ersten Tage hatten wir uns ja ziemlich zum "Affen" gemacht, um sie in den Stall zu bugsieren................. es braucht einfach alles seine Zeit, um sich einzuspielen.
Und für die Fellträger ist die Federvieh-Gang wie Kino.
Die ersten Tage waren sie noch mächtig aufgeregt. Inzwischen wissen sie genau: für sie eine nogo-Area und Frauchen kommt ja auch wieder! - und beobachten alles von ausssen aus der ersten Reihe.
UND, damit mir beim Masken nähen nicht langweilig wird, gibt es nun ein weiteres Stoffdesign:
Auch wieder Rosen - aber in einem hauchzarten Fiederton.
Denn eines ist klar: die Gesichtsmasken werden uns wohl noch eine Weile begleiten. Bundesland um Bundesland erläßt ja jetzt eine Maskenpflicht. Und wenn ich an die aber-millionen Einwegmasken denke, wird mit ganz übel.......................... Ich persönlich finde die Maskenpflicht gut / richtig, auch wenn ich sie nicht unbedingt bequem finde. An das ungewohnte Atmen muss man sich wirklich erst gewöhnen - ich verstehe nur nicht, warum man nicht eine Variante für die Einwegmasken erfindet, die dann kompostierbar sind, wenn die Leute sich schon für Einwegmasken entscheiden. Das kann doch eigentlich nicht so schwer sein.
Und so ist die vergangene Woche wirklich hier "gerast"................. also über Langeweile kann bei uns nicht geklagt werden. ............... Ich hoffe, Euch geht es allen noch gut!
Paßt weiterhin gut auf Euch auf - Eure Jacqueline
Moin,
AntwortenLöschenich denke die Hühner trinken nicht gerne aus dem Eimer, da sie von Natur aus Pfützen-Trinker sind...
Gruß aus Ostfriesland
Renate
Guten Morgen... Ohh, das ist ja mal eine tolle Idee, mit dem Apfelspiess. Das werde ich gleich heute auch bei meinen vier Damen ausprobieren. Wir haben sie nunmehr seid vier Wochen und sie anfangs in den Stall zu kriegen, war recht abenteuerlich😂😂😂. Vor allem, wenn vor dem Aussengehegetor unsere zwei Rabauken( Boxer und Boston Terrier) aufpassen. Inzwischen gehen sie aber auch, wie deine, von allein hinein. Ich wünsche dir viel Freude an deinen Damen. LG.. 🐾🐾
AntwortenLöschenOhhh, Inges Kamm ist noch sehr klein. Wenn er etwas größer und roter ist, legt Inge auch Eier. Viel Freude mit den Huhnis weiterhin.
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