Dieser Post hier ist aus Foto zusammengestellt, die am letzten Donnerstag in der Berliner Wohnung entstanden sind, aber eigentlich einen eher traurigen Hintergrund hat.
Nein, wir fahren in dieser besonderen Zeit nicht "sinnfrei" durch die Gegend, sondern hatten einen Termin mit dem Herzkäfer Jorgos in der Tierklinik. Mir hatte das Gelenk am linken Hinterbein in den letzten Tagen Sorge bereitet. Es war heiß und geschwollen.
Und die Diagnose fiel dann auch schlimmer aus, als ich erwartet hatte.
Aber was hatte ich erwartet? Weiß ich eigentlich selbst nicht so genau - vielleicht, dass man mir sagt: hey, der hat sich nur gestoßen, das ist ein wenig geschwollen und klingt auch wieder ab....................... dem war natürlich nicht so.
Es hatte sich aufgrund einer starken Fehlstellung des Schenkelknochens im Gelenk bereits eine schwere Arthrose gebildet. Viele von uns wissen, wie weh das tut. Also kein Wunder, dass er sich in letzter Zeit dort oft leckte, schlechte Laune hatte, zickig wurde und oft lief, als würde er versuchen, dieses Bein zu entlasten.
Was ja nicht einfach ist, denn er hat als Folgen des Unfalls, als er noch Welpe war, ja nur von 4 Beinen ein gesundes Bein vorne links.
Also wurde er geröngt. Und mich traf die Diagnose wie ein Schlag in die Magengrube. Der Knochen war schief zusammengewachsen nach dem Unfall - das wußten wir. Womit aber niemand in so jungen Jahren gerechnet hatte, dass sich der falsch gewachsene Knochen so heftig auf das Gelenk bereits auswirken würde. Das ist eben "Natur" - man steckt nicht drin. Jeder Körper, jeder Knochen reagiert anders. Eine Diagnose, die heute richtig ist, kann schon kurze Zeit später komplett daneben liegen.
Die Ärzte beratschlagten - es gab bzw. gibt nur 3 Optionen:
Sofort operieren und mit einer "Begradigung" vom Knochen die Belastung vom Gelenk nehmen und hoffen, mit Medikamenten dann die Entzündung im Gelenk zu bekämpfen. Oder Bein abnehmen - was aber nicht geht, weil die 2 von den verbliebenen 3 Beinen dann das Gewicht nicht ohne starke Folgeschäden ausgleichen könnten. Es wären dann weitere Schmerzen vorprogrammiert.
Oder aber so lange es geht, mit Scherzmitteln zu hantieren.................
Die meisten Entscheidungen fälle ich ja aus "dem Bauch heraus". Denke kurz nach, der Kopf rattert und dann steht eben die Entscheidung.
Naja, also fuhren wir mit dem Wissen erstmal, dass Jorgos am Mittwoch operiert wird.
Man fühlt sich wie in einem schlechten Film.
Also nutzten wir die Gelegenheit, um in der Berliner Wohnung noch nach dem Rechten zu schauen.
Um mich abzulenken sind dann diese Fotos entstanden. Beim Fotografieren kann ich nicht (nach)denken - das war in diesem Moment genau die "richtige Medizin" für mich. Was für die einen vielleicht kochen, backen oder Briefmarken sortieren ist, ist für mich dann fotografieren.
man (also ich) schaut immer wieder durch den Sucher, entscheide mich für die eine oder andere Perspektive,
probiere aus, ob es im anderen Winkel nicht vielleicht noch ein schöneres Licht gibt.
Oder ob nicht vielleicht noch Details viel besser zur Geltung kommen.
Und mir selbst tat dieser kleine "Tapetenwechsel" dann auch recht gut - ich hab immer das Gefühl, wenn ich in der Berliner Wohnung bin, als wäre ich in meiner kleinen "Höhle.
Fühle mich geborgen und aufgehoben.
Und wir haben dann nochmals beratschlagt - man braucht ja bei "solchen Dingen" auch immer etwas Abstand.
Am Ende haben wir jetzt entschieden, dass wir eine weitere "Entscheidungshilfe" brauchen, ob es überhaupt im Interesse vom Jorgos ist, diese schwere OP durchführen zu lassen. Denn sein rechtes Vorderbein ist durch die Fehlstellung ja auch sehr "vorbelastet" und auch da ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Gelenke leiden werden. Und so haben wir dann mit der Klinik entschieden, dass wir morgen (auch wenn dann Ostersonntag ist), auch noch das Vorderbein vorher noch untersuchen / röntgen lassen und danach dann mit noch einer weiteren Knochenspezialistin zusammen eine endgültige Entscheidung treffen werden.
Und dieser Weg jetzt, der fühlt sich "gut / richtig" an. Niemand kann uns die Entscheidungen letztendlich abnehmen - aber es soll die bestmögliche Entscheidung am Ende im Sinne von Jorgos dann sein. Eine Fehlentscheidung würde ich mir niemals verzeihen.
Ich zeig jetzt einfach mal noch ein paar "schöne" Fotos nur zum schauen.....................................
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen ein friedvolles und harmonisches Osterfest. Auch wenn es in diesem Jahr für die Allermeisten von uns wohl anders ablaufen wird, als wie wir es sonst gewohnt sind.
Eure Jacqueline
Liebe Jacqueline, das tut mir so leid für den kleinen Kerl. Könnte er evtl. so eine Art Rollstuhl für das Hinterteil bekommen? Vielleicht wir der Vorderfuß dadurch nicht so stark belastet. Ich hab schon einige Hunde damit gesehen, sie haben trotz allem viel Lebensfreude. Ist nur eine Idee von mir. Ich drück euch die Daumen und wünsch euch allen das Beste.
AntwortenLöschenLG Daniela
ach Menno, armer Herzkäfer, hat er denn nicht schon genug mitgemacht? - aber eines ist ganz gewiss, ihr werdet die bestmögliche Entscheidung treffen.
AntwortenLöschenleider kann man so einem Hund ja auch nicht sagen - schon dich bissel, toll nicht so rum - ich seh es selbst bei unserem mittlerweile 13 Jahre alten Sarotti (der auch inzwischen ziemlich starke Arthrose hat) - der will los, sobald mit der Leine geklapptert wird - nach 150m ziehen an der Leine wie blöde wird er aber sehr deutlich langsamer - einfach gemächlich los und damit länger durchhalten ist nicht ..... seufz
deine Fotos sind wieder traumhaft schön!
hab eine gute Zeit und ich freu mich schon sehr auf meine Töpfe und das Bärlauchpesto :)
liebe Grüße
Manu
Danke für die Osterwünsche! Ich wünsche Euch ein kleines Osterwunder für Jorgos. Damit er ein erträgliches Dasein hat auf vier Beinen. Euch ganz liebe Grüße und bleibt's gesund!
AntwortenLöschenDie Eva aus Österreich