Dienstag, 16. Juli 2019

aus Geranien-Glück wurde Pelargonien-Glück


Schon immer mochte ich "Geranien" sehr gerne - schon als Kind, als meine Großmutter sie auf jeder Fensterbank und in jedem Balkonkasten hatte (neben ihren heißgeliebten Fuchsien, die damals ihre Veranda säumten) hatte und für viele ist die "Geranie" wohl auch heute noch eine sehr "piefige/verstaubte" Pflanze, die "stinkt". 



Ja, es stimmt, viele Geranien haben diesen "typischen" Geruch - vor allem die Geranien, die man so in den Gartencentern findet. Diese sogenannten 0-8-15 Geranien. Wobei auch die sehr schön sind - mit wunderbaren großen Blütenbällen, die so dauerhafte Blüten haben und die noch bis in den späten Herbst hinein blühen, wenn alle anderen "Balkonpflanzen" schon die Flügel gestreckt haben. Selbst dann schieben sie noch tapfer Blütenbälle nach.



Oder auch diese Geranien-Wolken an den Fenstern und auf den Balkonen, wenn man in Bayern und Österrreich an den reich verzierten Häusern vorbeifährt. Wo ich mich schon als Kind gefragt hab: wie ist das möglich, solch eine Blütenpracht in jedem einzelnen Kasten.
(falls jemand weiß, wie diese Geranie auf dem folgenden Foto heißt, würde ich mich übrigens sehr freuen, wenn Ihr mir den Namen verratet!)



Und seitdem ich dann selbst Balkon und später Garten hatte, gab es auch immer diese 0-8-15 Geranien bei uns. In der Regel die stehende Version - die mag ich einfach am liebsten. 

 

Und wer einmal gesehen hat, wie die weißen Exemplare im Abendlicht dann leuchten, kann meine Faszination vielleicht ein wenig nachempfinden.

 

Naja, und es gibt wohl kaum eine Balkonpflanze, die so pflegeleicht sein kann, wie die Geranie. Sie mag ja eher weniger als zuviel Wasser - schliesslich sind es keine "Sumpfpflanzen"! 

 

Ab und an etwas Dünger dazu, pralle Sonne kein Problem und eine Geranie ist glücklich. Nur starke und länger anhaltende Regengüsse, die mag sie einfach nicht.



Mit der Zeit dann hab ich mich mal näher mit den Geranien befaßt und dabei auch gelernt, dass sie ja eigentlich PELARGONIEN heißen. Jeder Pelargonien-Sammler, der sein Hobby etwas ernster nimmt, kriegt einen "Anfall" wenn man über seine Lieblinge als "Geranien" spricht.



Trotzdem werden es immer auch Geranien für mich bleiben - es hat sich bei mir einfach so "eingebrannt" im Kopf. Und ja, Pelargonien sind in ihrer enormen Vielfalt faszinierende Pflanzen, die bis auf Ausnahmen wirklich einfach zu pflegen sind und sehr glücklich machen können.

 

Übrigens kenne ich auch kaum eine Pflanze, die so leicht zu vermehren ist, wie die meisten Geranien. Ich kannte es noch von meiner Oma: die stellte abgebrochene / abgeschnittene Zweige einfach in ein Wasserglas und wartete, bis sie kleine Wurzeln bildeten - dann ab in den Topf. So habich das bisher auch gemacht - und meistens funktioniert das auch recht gut, wie man an diesen Exemplaren sehen kann.

 

Da fällt mir ein: wenn wir mit meiner Oma früher im Urlaub waren und sie sah irgendwo eine schöne Geranie, fragte sie (meistens) ob sie sich einen Ableger abknipsen darf. i.d.R. durfte sie. Manchmal hat sie einfach auch mal in einer Parkanlage einfach einen abgeknipst, mich dann mit einem Augenzwinkern angeschaut und gesagt: hey, das darf man nicht!................... ich war dann immer froh, dass kein Parkwächter in der Nähe war. Solche Parkwächter gab es früher tatsächlich noch und ich hatte mächtig "Schiss" vor ihnen. Die haben damals sogar verboten, dass man eine Rasenfläche betritt. Und die waren auf Zack, das könnt Ihr mir glauben. Damals wurden viele Parks pünktlich zum Sonnenuntergang auch noch abgeschlossen.
Es ist schon erstaunlich, was einem so alles wieder einfällt, was man früher so erlebt hat.



Bereits in den vergangenen Jahren hab ich immer wieder besondere junge Pelargonien dazugekauft - ich hatte hier ja schon einige Male drüber berichtet. Vergangenen Herbst dann hab ich leider die meisten Pflanzen zu spät ins schützende Haus geholt - manche auch schlicht falsch imWinter behandelt - aber manche haben trotzdem "überlebt".



Also wurde in den letzten Monaten wieder "aufgerüstet"

 

ich hab eine FB-Gruppe gefunden, wo man von den anderen Mitgliedern unglaublich viel über diese tolle Pflanzenart lernen kann. Und hab mich natürlich auch durchs Netz gewühlt auf der Suche nach Pelargonien, die mir gefallen und die ich dann auch bestellt hab. 



So ist mit der Zeit eine kleine, feine Sammlung wieder entstanden. 




In den Jahren zuvor haben mich die Namen eher weniger interessiert - manche konnte ich mir auch so merken. Manche hab ich doppelt und dreifach inzwischen, weil auch viele Anbieter die gleiche Pflanze unter verschiedenen Namen anbieten, die Beschreibungen manchmal kaum bis garnicht verfügbar sind - auch weil die Bilder, die im Netz kursieren oft garnicht zu den tatsächlichen Namen der Pflanzen passen. Unter dem Strich stört mich das auch heute noch kaum - ich halte mich ja nicht für einen Botaniker, sondern einfach für eine Liebhaberin von Geranien / Pelargonien.



Trotzdem hab ich es mir nun inzwischen angewöhnt, die Pflanzen, wo ich mir ziemlich sicher bin, wie sie denn heißen oder, die jetzt neu dazukommen und ein Namensschild haben, auch mit ihrem Namensschildchen zu versehen. Sieht auch irgendwie schöner aus. Lockert das "Bild" auch oft auf. Und im Netz kann man wirklich schöne Stecker finden. Mal schauen, wie langlebig diese Holzschilder sind.  Die hatte ich im 123-Auktionshaus für relativ kleines Geld gefunden.
Dies ist überigens eine meiner liebsten Pelargonien! 
Nicht nur, weil sie zauberhaft ist, sondern auch, weil sie den Namen unseres Sohnes trägt.



Inzwischen wurde hier platzmäßig wirklich "aufgerüstet" - vor allem wurden viele geschützte Plätze besonders für die weißen und blassrosa Varianten geschaffen. Wie hier in der Türfüllung, die ungenutzt ist. So kann ich bereits von drinnen durch das Fenster morgens die schönen Blüten sehen.



Und ja, inzwischen hab ich mir auch ein Geranien/Pelargonien-Buch eingerichtet. Dort werden die Namen eingetragen, welche schon hier "wohnen" und mit der Zeit möchte ich dann darin auch meine Notizen und gedanken zu den Pflanzen dazutragen. Mal schauen, was draus wird.



Aktuell begleitet mich das kleine Buch tatsächlich auf Schritt und Tritt. Hätte ich auch nicht von mir gedacht, dass ich mal so "verrückt" werden könnte. Aber mich mit denPelargonien zu beschäftigen, sie zu beobachten, wie sie sich verhalten, wie sie sich entfalten, welche Wuchsfreudigkeit sie an den Tag legen, das ist tatsächlich faszinierend.



Trotz ihrer vielfältigen Schönheit nehmen sie kaum etwas übel - auch nicht, wenn ich mal vergesse oder schlicht keine Zeit habe, zu giessen. Selbst, wenn ihre Blätter mal etwas schlapp werden - ein paar Tropfen Wasser und sie sind wieder glücklich.
Vor allem das Pflanzzimmer bei uns auf dem Hof ist zu einem Geranien-Zimmer mutiert.



Da sitz ich dann mal in einer Pause und schau mit die Schätzchen einfach nur an, oder zupfe hier mal ein gelbliches Blatt ab, breche eine abgebrochene Blütendolde ab, usw. - freue mich einfach nur an ihrer Vielfalt.
Der Pflanztisch in der Ecke wurde vor einigen Tagen kurzerhand zum Geranientisch umfunktioniert




und eine weitere Stellfläche (gestern) unter dem Fenster eingebaut.





Als Pflanzbehälter muss einfach alles herhalten, was grad greifbar ist - ob nun alte kleinere Lagerboxen, alte Tontöpfe oder

 

alte kleine Metallschubladen (die ich ohnehin sehr liebe!).



Die alte Volliere im Hof ist nun ein "Geranien-Käfig" - jeder Platz wird hier genutzt,

 

denn, wie heißt es so schön: Platz ist in der kleinsten Hütte................

 

Genauso, wie im "kleinen Haus" - auch da wird derzeit jede noch so kleine Nische oder Regalbrett genutzt.



Jede noch so kleine Kante bietet Platz für eine weitere Pflanze.
Der Held verflucht mich manchmal schon, denn häufiger mal ist er es auch, der dann zum giessen rüber ins kleine Haus geht und dann wie an Ostern nach den Geranien sucht, um sie zu giessen.



Inzwischen ist der Hof im "kleinen Haus" zu einem meiner Lieblingsplätze überhaupt mutiert - jedes mal freue ich mich wieder, wie schön er über die Jahre geworden ist.




Diese Fotos sind leider etwas dunkel geworden, da es gestern schon recht spät war, als die Fotos entstanden sind - ich lasse sie einfach mal unkommentiert:















Häufig ist es so, dass Geranien / Pelargonien, die über den Postweg zu uns kommen, die ersten Tage erstmal etwas "schlapp" machen - sich erst eingewöhnen müssen.



Die gilbigen Blätter entferne ich dann erstmal - abgebrochene Stile und Blätter sowieso und sie bekommen frische Erde. Aber es dauert dann nur ganz wenige Tage, bis sie sich aklimatisiert haben und sich die ersten frischen Blätter zeigen.




Dieser Post ist über mehrere Tage entstanden und ist deswegen mal wieder auch etwas länger geworden - Eure (Pelargonien/Geranien-verrückte) Jacqueline

3 Kommentare:

  1. Irmtraud Zimmermann16. Juli 2019 um 21:10

    Liebe Jacqueline, dein Artikel ist wunderbar. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit deinen Geranien.
    Wir haben auch was gemeinsam. Ich besitze auch ein Buch. Wo ich mir Notizen mache.
    Übrigens manchmal tausche ich auch Ableger wenn sie mir anwachsen. Lg Irmi Zimmermann

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  2. Das ist eine Pracht, Danke für diese wunderbare Bilderflut. Weisse Geranien/Pelargonien sind auch meine bevorzugten Balkonpflanzen. Sie "leuchten" in der Abenddämmerung, und lassen sich dann noch bewundern, wenn die bunten Farben von der Dämmerung schon "geschluckt" wurden. Weiter viel Freude, auch mit Duft-Pelargonien, wünscht Tine

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  3. na dich jat das Geranienfieber ja voll erwischt ;)
    wunderschöne Bilder
    ein paar habe ich auch aber nicht viele da ich der Meinung bin eine Geranie gehört in einen Topf oder Kasten
    obwohl ich sie auf dem Friedhof auch auf dem Grab hatte
    aber ich habe nicht sehr viel Platz
    ich habe eine Duftperlargonie die riesig geworden ist
    sie hat gut überwintert (im Keller ) und gleich wieder Triebe geschoben
    sie hat zwar nur winzige Blüten aber schöne Blätter

    eine Antimückenpellargonie habe ich ledier nicht über den Winter bekommen
    sie roch auch nach Zitrone
    die Namen kenne ich nicht
    ich finde es sehr schön dass du dich so mit den Pflanzen beschäfftigst

    liebe Grüße
    Rosi

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