Montag, 29. Januar 2018

War das eine Tour.........................

Ja, das war tatsächlich eine Tour mit vielen "Aufregungen"...............Die Tour ist schon ziemlich unverhofft angefangen, dass mir der Held am Donnerstag eröffnet hat: weißt Du was, wir fahren morgen - es ist alles organisiert............na, da hab ich mich wirklich gefreut. Sogar eine Hudnesitterin war organisiert, denn die Fellträger müssen ja auch versorgt sein! Ich brauchte mich also nur noch um das kümmern, was ich mitnehmen wollte bzw. musste. Warme Kleidung, heißer Kaffee für die Fahrt (lebenswichtig für mich) und welcher Fellträger uns begleiten sollte. YILDIZ sollte es diesmal sein auch wenn sie riesig ist und Platz wie eine erwachsene Person im Transporter braucht. Ich war so gespannt, wie die Fahrt mit ihr werden würde.


Aber sie sprang freudig in den Transporter und die gesamte Tour über hat sie sich verhalten wie ein "alter Hase" - als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan - ich bin so stolz auf meinen Sonnenschein!


Egal, welche Situation wir im Laufe der Fahrt hatten, sie blieb immer ruhig und souverän. Das finde ich unglaublich, wenn man bedenkt, wie "klein"/jung sie noch ist. Noch zu nachtschlafender Zeit kamen wir an. Und immer ist es so, dass mich der Held erstmal absetzt und danach einen Platz für den Transporter sucht. Hat er den Platz gefunden, telefonieren wir uns zusammen, wo er mich finden kann und unterstützt mich dann im Einkauf.
Und so war es dann auch diesmal. Ich sprang aus dem Transporter, musste über ein Wiesenstück gehen und sah noch einen Bordstein - da war es schon um mich geschehen. Ich blieb an irgendwas hängen, dreht eine mächtige "Schwalbe" und landete äußerst unsanft auf meiner rechten Seite. Noch im Flug dachte ich: wenn du jetzt aufschlägst, hast Du dir alle Knochen gebrochen............teifi taten mir Hand und Schulter weh. Aber es ist wirklich erstaunlich: man hat in solchen Momenten so viel Adrenalin im Körper, dass man den wahren Schmerz garnicht spürt. Ich rappelte mich also auf, Taschenlampe an und begann mit dem Einkauf (die Schmerzen in der Schulter waren nur noch "Nebensache")...........und das ist dann immer wieder das gleiche Ritual: man läuft von Stand zu Stand - um einen rum hetzen die anderen Einkäufer / Aufkäufer kreuz und quer - ebenfalls auf der Suche nach schönen Stücken. Überall blitzen die Taschenlampen wie die Glühwürmchen auf. Man darf ja nicht vergessen: es ist noch tiefe Nacht, wo jeder "normale Mensch" noch schläft. Man selbst ist auf der Pirsch, die Luft ist kalt und klamm, dringt durch die Kleidung bis auf die Haut - aber man merkt das garnicht und hat nur den Blick auf die einzelnen Stände und Wagen, wo übermüdete Händler gerade ihre Ware ausladen und aufbauen. Ein kurzer Blick, ein kurzes Verhandlungsgespräch, Geld wechselt den Besitzer, der Händler stellt die Ware für die spätere Abholung beiseite und weiter geht es.
Man sieht dann schon von weitem: ah, da wird grad ein weiterer LKW abgeladen und geht dazu, schaut, was abgeladen wird: könnte da was Interessantes für uns dabei sein? Zig andere Aufkäufer denken natürlich genauso. War wird aus dem Wagen gereicht und viele stürzen sich wie die Habichte auf Beute.........da wird dann geschubst, gedrängelt, geschrieen und geflucht. Da beschimpfen sich welche in Sprachen, die man kaum erkennen kann ........Nun hab ich ja das Glück, dass ich recht gross gewachsen bin und somit kein Problem hab, auch aus der 2. Reihe einen guten Überblick zu haben - und was wirklich erstaunlich ist: die abladenden Händler, die ja mächtig dabei ins schwitzen geraten, sehen auch mich dann - ich stehe recht ruhig dann da, frage im ruhigen Ton, nach einem Preis - und das fällt einfach auf dann. Und so brauch ich garnicht mit den Ellenbogen schlagen - die Ware wird mir rüber gereicht. Jeder Aufkäufer stellt dann seine ergatterte Ware erstmal auf einen Haufen - abgerechnet wird zum Schluss. Dann muss man mit einem Auge beim Händler sein, die Ware "scannen" und mit dem anderen Auge bei seinem "Haufen" - und das ist etwas, was ich niemals verstehen kann und werde: dass andere Aufkäufer dann tatsächlich an diese "Haufen" gehen und schauen, ob man es bemerkt, wenn sie da was wegnehmen. Und so ist es dann sehr hilfreich, wenn man zu Zweit ist - einer kauft auf und der Andere steht beim "Haufen. Und wenn es dann sehr rauh wird, bekommt man nicht nur mal einen Ellenbogen in die Rippen - diesmal war eine andere Aufkäuferin (sie ich schon öfters auf den Märkten gesehen habe) so erbost, dass sie nicht schnell genug war, daß sie mir vor Wut einen Fensterladen auf den Fuß geknallt hat - mein Glück war nur, dass ich dicke Schuhe anhatte.............Ich schreib das hier auch nicht, um Mitleid zu bekommen - es ist mein Job, den ich mir selbst ausgesucht hab und an dem ich mir auch durch solch Verhalten nicht die Freude verderben lasse. Sondern einfach nur, dass mal klar ist: solche Aufkäufe sind kein "Spaziergang" sondern harte Arbeit, die sich andere, die dann gemütlich nach dem ersten Frühstück auf die Märkte gehen, kaum vorstellen können. Denn dann ist für uns Aufkäufer schon die Zeit gekommen, all unsere gekaufte Ware einzusammeln und auf überladenen Sackkarren zum Transporter zu schleppen. Man schwitzt und schnauft, hat beim Transport zum Wagen noch die Stände, an denen man vorbei läuft, im Blick - liegt da vielleicht noch was, was das Herz begehrt? Und so geht dann Stunde um Stunde um. Es ist inzwischen hell und die Taschenlampen sind aus - die gekarrten Einkäufe werden auf den Listen abgehakt, dass man am Ende nicht noch irgendwo eine gekaufte Ware vergißt. Und bevor man dann bereitsvöllig verschwitzt (trotz Kälte) und dreckig zum "gemütlicheren Teil" über gehen kann, muss die Ware im Transporter noch verstaut werden und das ist wie immer eine hohe Kunst, die der Held tatsächlich beherscht. Wenn ich völlig verzweifelt denke: Du lieber Himmel, das war doch eigentlich nicht viel, aber wie sollen wir das alles nur nach Hause bekommen? - bleibt er seelenruhig und verstaut, verschachtelt und verkantet Teil um Teil schweigsam im Wagen. Irgendwann wenn die RICHTIG schweren Teile dann eingeladen sind, ziehe ich los, um noch kleinere Dinge einzusammeln oder einfach nur mal ruhig nochmals über den Markt zu streifen. Immer die Worte vom Helden im Ohr: WENN Du noch ein einziges GROSSES Teil anbringst, dann läufst Du nach Hause..........Nein, nein, keine Sorge - ich schaue nur noch nach kleinen Teilchen, die in die Lücken passen (könnten) und weg bin ich dann.
Irgendwann ist der Kopf völlig leer, alle Muskeln schmerzen - die wohlverdiente Pause wird eingeleutet.


Und was mich besonders begeistert hat, mit welcher Souveränität dann Yildiz neben uns gesessen hat - sie hat kein anderer Hund interessiert, lockende Ansprache von Passanten hat sie ignoriert. Sie hat sich unsere Karre angeschaut, hat sich dann abgelegt und gewartet, bis wir fertig sind.



Inzwischen hatte ich auch rasende Schmerzen in der Schulter - KRANKENHAUS? - nein, laß uns Scherztabletten ogarnisieren, ich möchte erstmal nach Hause fahren. Der Weg ist weit und Du musst noch fahren......


Also ab auf den "Bock" und mit "tiefer gelegtem Tranporter" ging es ruhig gen Heimat. Yildiz machte es sich zwischen uns auf der weichen Bank bequem. Hielten wir am Anfang noch an einer Ampel, setzte sie sich auf und schaute aus dem Fenster, als wollte sie kontrollieren, dass wir auch ja den richtigen Weg nehmen.


Mein Sonnenscheinchen - sie strahlte so viel Ruhe aus und freute sich einfach nur, bei uns zu sein - uns für sich mal ganz alleine zu haben. Ich war so mächtig stolz auf sie! Und so fuhren wir dann mit langen Pausen, in denen sich auch der Held mal erholte und einen Schlaf hielt, gen Heimat zurück.



Zuhause wurden wir natürlich stürmisch begrüßt und dann ging es erstmal für einige Stunden ins Bett. Nicht ausschlafen - aber wenigstens wieder etwas Kraft tanken, denn der Transporter musste ja auch noch ausgeräumt werden.



wie man unschwer erkennen kann: es ging keine Maus mehr rein - und die Fellträger fanden den beladenen Transporter einfach nur spannend!





Und nun musste in Etappen ausgeladen werden - anders als sonst, wo wir immer die komplette Ladung erstmal abgeladen hatten - diesmal war das Wetter so wechselhaft, zwischendurch immer wieder mal ein Schauer.



die Fensterläden wurden dann erstmal nach Ausführung / Farbe / Größe sortiert



und dann ab damit ins Lager



der nächste leichte Schauer kam bestimmt - kurze Pause - weiter ging es





Eine große Hilfe war ich natürlich nicht - mit dem kaputten Arm ein Ding der Unmöglichkeit. Also war ich für die Fotos zuständig und für alles, was ich mit einem Arm noch gut tragen konnte. Oder heimlich aus dem Transporter getragen hatte, wenn der Held es nicht bemerkt hat..............




Ich zeig jetzt einfach mal "nur" Fotos - völlig unkommentiert:


















diese traumhafte Vitrine blieb gleich auf dem Wagen, damit wir sie ins "kleine" Haus bringen konnten



Sie wurde ins "kleine Haus" gewuchtet, der Held hat sie gleich an die richtige / vorbestimmte Stelle gestellt und mir oben sogar noch abgewischt.


In der Zeit hab ich die alten Sodaflaschen noch ins Haus geholt, die in einem Dachfach noch verstaut gewesen waren



Und dann war endlich Feierabend - nichts ging mehr. Ab aufs Sofa für mich und meine Schulter bedauert - der Held hat noch die Fellträger versorgt und uns eine schnelle Mahlzeit gezaubert.
Und wieder war es eine Fahrt, die uns (also besonders mich) sehr glücklich gemacht hat. Mir wieder gezeigt hat: ich habe allen Widridkeiten zum Trotz den SCHÖNSTEN Job, den ich mir denken kann. Den ich aber in dieser Form auch nur ausüben kann, weil ich vom Helden nach allen Kräften unterstützt werde.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und kommt gut durch die neue Woche - Eure Jacqueline
 

11 Kommentare:

  1. Boah - was für eine Arbeit!!!
    Und diese auch noch so früh morgens, bzw in der Nacht.
    Das wäre nichts für mich.
    Wie geht es denn nun deiner Schulter?
    Hoffentlich hast du dich nicht schlimmer verletzt, sondern "nur" geprellt.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung
    und ebenfalls eine schöne Woche!

    Liebe Grüßle, Biene

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  2. Unglaublich schöne Teile. Ganz besonders die Vitrine ich bin gespannt wie du sie dekorierst.Dein Held ist wirklich ein Held.,so viel Spass eure Tour auch macht so anstrengend wirkt sie auch. Gute Besserung, eine Prellung schmerzt sehr.

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  3. Wow, der Transporter ist wirklich übervoll gestopft. Dein Held kann das echt gut.
    Und ich wundere mich gar nicht, dass eure Fellträger den Transporter ebenso spannend finden. Die vielen Gerüche, die ihr da mitbringt...
    Gute Besserung an die Schulter.
    LG von TAC

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  4. oh weh, gute Besserung meine Liebe!!!
    und auch wenn ich mich wiederhole, ich bin immer wieder erstaunt, was in so einen Transporter reinpasst.
    ich mein, das Zeug ist ja sperrig und muss ja auch sorgsam behandelt werden. es soll ja alles heil ankommen.
    ach, ich liebe diese Fotos!
    liebe Grüße
    Manu

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  5. Oh je gute Besserung liebe Jaqui, mir gehts genauso wie den Fellträgern, ich bin auch immer hochinteressiert wenn ihr von euren Shoppingtouren kommt, superschöne Dinge, vieles was auch mein Herz höher schlagen lässt, und sehr süße Yildiz-Bilder.
    Alles Liebe vom Reserl und pass gut auf dich auf

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  6. Da hast Du ja tolle Sachen gefunden wow💗
    Und Gute Besserung für Dich!!
    Schöne Fotos😊😊

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  7. Huiuuiui, soviele tolle Sachen habt ihr ergattert.
    Yildiz straht wirklich pure Gelassenheit aus.
    Für die anderen Hundis ist der Geruch von den schönen alten Dingen bestimmt hoch interessant.
    Ich wünsche Dir eine schnelle Genesung.

    Liebe Grüße
    Birgit

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  8. Jacqui, hui, das hätte auch anders ausgehen können - ich hoffe, Deine Schulter ist "nur" ein wenig geprellt, na holla... Die Schätze, die Du trotz allem erjagt hast, ach, sind die schön :) Und am Schönsten: Die türkische Prinzessin goes Flohmarkt, ist das klasse - und mit so viel Klasse, wie ich Deiner zauberhaften Schilderung entnehmen darf! Wie wundervoll das ist.
    Ich wünsche Dir eine ganz ganz schnelle Heilung (ohne die eine doofe Bewegung, die man dann oft macht, und alles geht von vorne los...) und hoffe, Du gönnst Dir und Deiner Schulter nun ein wenig Auszeit - na, ich weiß schon, ein frommer Wunsch ;))
    Ganz liebe Grüße an Dich, ich stecke noch mitten im Januar mit meinem Kopf, Deine Méa

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  9. Ich ziehe meinen Hut vorm Helden, wie das nun in den Transporter hineingepuzzelt wurde - Respekt! Dir wünsche ich "Schmerz laß nach" für die Schulter. So schöne Dinge habt Ihr erstanden, einige sind zum Niederknien! Yildiz hat Euch bewacht und Dir Freude bereitet. Und Tigger Miau schaut auch erfreut aus, Euch wieder zu sehen. Süßer kleiner Kater.
    Liebe Grüße, die Eva aus Österreich

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  10. Sehr schöne Sachen , die ihr wieder mitgebracht habt!!!-gute Besserung für deine Schulter & du kannst echt glücklich sein so einen tollen Mann zu haben der dich so unterstützt!- Liebe Grüße!

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  11. Hallo,
    frue mich immer auf deinen Post und die Neu eingestellten Schätze.
    Schaue fast jeden Tag rein,ob es was Neues gibt.
    Da nehmt Ihr aber ganz schön viel in Kauf um unser und Euer Herz zu erfreuen.
    Unglaublich was dein Held alles in den Transporter bekommt.
    Mann könnte meinen es wäre die Reisetasche von Marry Poppins.
    Das die kleine Yildiz alles so toll mitmacht,liegt warscheinlich auch an eurer
    Ruhe und Ausstrahlung.
    Bei uns sagt man immer: Wie der Herr so das Gescher!
    Alles gut für deine Schulter.
    Liebe Grüße
    Carmen
    Alles gute für Deine Schulter

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