Freitag, 5. Juni 2020

Herr und Frau Rotschwänzchen...............


Uns sagt man ja nach, dass wir viel arbeiten würden.......... das kann man verschieden sehen. Wenn man alles als Arbeit sieht, mag das stimmen. Wenn man aber gerne arbeitet, weil man für seine Arbeit "brennt", dann fällt die Arbeit nicht nur leichter, sondern oft merkt man es erst, wenn man mal irgendwo stillsitzt. Und DANN beginnt der Kopf zu rattern, man entwickelt Ideen, macht sich Gedanken über Neues. Denn das ist klar: Stillstand bedeutet Rückschritt und vor allem, ein Stück weit ist man wohl auch davon "getrieben", alles nicht nur schöner zu machen, sondern auch anders. NEUE Ideen zu entwickeln. SEINE EIGENEN Ideen zu entwickeln. Seinen EIGENEN STIL weiter zu gehen (schreibt man das so). 
Und wo geht das besser, als wenn man wo ist, wo man seinen Gedanken freien Lauf lassen kann?: richtig, im "kleinen Haus". 
Und vor ein paar Tagen war genau solch ein Moment. Ich war drinnen beschäftigt und hing meinen Gedanken nach und der Held saß auf der Treppe und genoß eine wohlverdiente Pause - denn immerhin hat er grad Urlaub.
Plötzlich rief er mich - ganz leise: Schätzchen komm mal - sei aber ganz leise - das MUSST DU SEHEN



Na, Schätzchen kam (ich (ganz leise (als wenn ich sonst laut durch die Gegend poltern würde)))........und dann sah ich SIE
Ich glaube, das sind Herr und Frau Rotschwänzchen - wie ich aus Tante G später gelernt hab.




Sie machen permanent ein ganz komisches tschiependes Geräusch - fast wie bei einem Sonar, dass die Tiefe misst. Als wenn sie sich dauernd vergewissern wollten, daß der / die andere noch da ist.
Eine Weile haben die Beiden erstmal alles beäugt - schliesslich gehören wir ja scheinbar in ihren kleinen Knopfaugen garnicht da hin. Sie schaut ja eher neugierig.............



Aber HERR Rotschwanz schaut schon ziemlich grimmig. Der zeigt sehr deutlich, wie doof er uns findet und uns eigentlich auch nicht traut! Und wir ja nicht nur eigentlich, sondern auch uneigentlich da nun wirklich nicht hingehörten - schon garnicht, wenn wir nahe an seiner Einflugschneise sitzen.



Sie haben dann sich immer weiter rangetastet - Frau Rotschwänzchen saß dann auch mal auf der Rückenlehne vom Liegestuhl - also war deutlich mutiger als er!



Plötzlich schoß sie unter das Laubendach und verschwand - so schnell konnten wir garnicht schauen - und schon garnicht die Kamera ausrichten. Keine Chance.....und es war ja auch kein Nest zu erkennen - nichtmal der Ansatz davon. Nirgendwo........ zack war sie wieder draussen und weg. Das Spiel wiederholte sich mehrere Male - irgendwie kamen wir Menschen uns dann schon ein wenig "veräppelt" vor.
Es war nicht zu erkennen, wohin sie flogen und verschwanden.




Und dann, als wenn sie uns zeigen wollte: hey, bitte lasst alles, wie es ist und faßt nichts an............ blieb sie vor dem Nest sitzen - auf den alten Pötten. 



Im ersten Moment dachte ich noch: na klasse, macht ja nichts, dass die über 100 Jahre alt sind .............. dann fallen sie halt runter. 

 

Aber dann ging mir so durch den Kopf: Diese beiden Eltern sind so winzig klein - wesentlich kleiner als ein Wellensittich. Also können die auch nur wenige Gramm wiegen. Da dürfte es kein Problem sein - und wenn, dann sind die Pötte eben der "Preis" dafür, dass ein winziges Vogelpaar eben in Ruhe seine Kinder großziehen kann. Wir würden ja auch nicht wollen,dass man uns die Wohnung unter dem Hintern wegzieht.
Und das Nest muss entweder unzählige Kinder beherbergen oder aber ein RIESENvogelKIND. Gehört hat manjedenfalls nichts - auch nicht, als die Eltern angeflogen kamen..........
Wir haben irgendwann nicht mehr mitgezählt, wie oft sie alleine in dieser kurzen Zeit mit Beute im Schnabel eingeflogen kamen.



Ich weiß garnicht, wie lange die überhaupt brüten bzw. die Jungen im Nest bleiben. Aber ich freu mich drauf, im Spätsommer dann mal mir das Nest anzuschauen. Es wird eine schöne Erinnerung an ein wunderschönes Naturerlebnis bleiben. Eines kann man schon jetzt sagen: Herr und Frau Rotschwänzchen sind wirklich kreativ - auf diese Idee muss man bzw. Vogel tatsächlich erstmal kommen, an dieser Stelle sein Nest zu bauen!
Ich wünsche Euch allen ein behagliches, und schönes Wochenende und geniesst Euer Zuhause, denn das Wetter soll ja nicht so berauschend werden. Und vor allem: verwirklich Eure eigenen Ideen - Eure Jacqueline

4 Kommentare:

  1. ach wie schön! und jetzt mal ehrlich Jacqui, viel stilvoller kann man echt nicht wohnen als unter euerem Laubendach! ruhig, trocken und hübsche Umgebung - das ist Luxus pur :)
    und mach dir echt keine Sorgen, selbst 10 auf einen Haufen würden so einen Pott nicht bewegen. so ein Piepser bringt es auf gerade mal 15g....
    bei uns sind dieses Jahr richtig viele Vögel unterwegs - Grünfinken, Rotschwänzchen, Rotkehlchen, Spatzen, Stare, Amseln ... und im Stall/Scheune haben wir seit lagem wieder Schwalben. es ist zu putzig, wenn sie in meiner aufgehängten Schüssel ein Bad nehmen. viel besser als Fernsehen :)
    liebe Grüße
    Manu

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  2. Ha, selbst die Vögel haben hier eine absolute Designerwohnung, ist das schööööön :)) Was für Bilder, meine Güte, Jacqui, immer und immer noch schöner und wundervoller. Was hast Du für ein Leben, oh, Du bist wirklich geadelt und hast es Dir auch noch dazu selbst erschaffen. Man könnte Dich in weiß Gott für eine Umgebung bringen, Du würdest immer voller Ideen für ein mächtiges Zauberreich stecken. Und die Kerlchen spüren das, natürlich auch die zweibeinigen, geflügelten - und die Daaamen in der Villa auch. Ein kleines Abbild des Paradises - und so viel Leistung dazu, die ihr das möglich gemacht habt.
    Vielen Dank für diesen Post, so einzigartig wie ihr, lass Dich drücken, Deine Méa

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  3. Bei uns waren letztes Jahr auf der Halterung der Markise auf einer Seite Amseln, auf der anderen Rotschwänzchen. Die Amsel kam setzte sich und gab keinen Ton von sich. Aber Familie Rotschwanz, sobald wir auch nur "unsere" Terrasse betraten, ein Gezeter und ein Wippen, war bald nicht auszuhalten. Wir haben nun Halbhöhlen Kästen aufgehängt, und nun ist für alle die Aufregung vorbei.
    Schönen Gruß
    Renate

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  4. So ein beglückender Post! Auch wenn ich Eure Hühner mittlerweile liebe, das Gartenrotschwanz Pärchen topt die Hühner! So klug - unterm sicheren Dach, im Trockenen - Elternfürsorge pur. Ich freue mich schon, wenn Du ein Foto präsentierst, wie denn das Nest beschaffen ist? Wenn alle ausgeflogen sind, gut versorgt und aufgepäppelt. Bei Dir habe ich keine Sorge, daß Du zu früh neugierig bist. Und außer ein bißchen "Schiß" wird den Pötten nix passieren. Und bringt das nicht auch noch Glück?
    Die Eva aus Österreich

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