Dienstag, 21. Juni 2022

2x2 = 4 Leben

was ich immer vergessen hab, zwei wahre "Märchen" zu erzählen mit einem grandiosen Happyend:

Die erste Geschichte handelt von dem kleinen Baxter - geboren auf der Straße in der Urkaine lebte er einige Jahre bei einer ganz lieben älteren Frau, die ein kleines Tierheim aufgebaut hatte. Dann kamen die Bomben immer näher und sie flüchtete mit ihren etwa 50 Tieren in einer unglaublichen Hilfsaktion und so kam auch Baxter mit nach Deutschland. An dem Tag, als wir Baxter von der "Zwischenpflegestelle" abholen wollten, holte der Held das Auto aus der Werkstatt. Er machte dort "Druck": ich brauche das Auto heute noch, weil wir 2 Hunde damit abholen müssen, erzählte er dem Mechaniker................. oh, was für Hunde? - Der Held erzählte die Geschichte von der vieltägigen Flucht und der Mechaniker meinte: hm, meine Frau will noch einen 2. Hund.............. Ich gab erstmal nicht viel auf die "Geschichte" - die Leute reden ja viel................. aber abends schon ging das Telefon: mein Mann hat mir erzählt, sie holen Hunde?............... ja, morgen früh - oh, wer, was, wann, wie, warum......... es wurde so ein herzliches Gespräch - Baxter war schon fast adoptiert, bevor er überhaupt hier war. ......
 
 
...... Wir holten am nächsten Tag Baxter und seine Hundefreundin PUMMELCHEN ab. So ein liebes Kerlchen - man mußte ihn einfach lieben!
 
 
Und immer hielt ich Sophia Fü auf dem laufenden. Sie wäre am liebsten schon am gleichen Tag zu uns gekommen. Aber erstmal sollte Baxter zur Ruhe kommen! 
 
Nahezu täglich sprachen oder schrieben wir. Baxter bekam seinen Checkup etc. und die Tage vergingen und am Freitag, eine Woche, nachdem Baxter in Deutschland war, kamen die beiden zu uns. Baxter ist eigentlich ein sehr verhaltener Fellträger. Ihn kümmert nichts - und Menschen hält er oft für "überbewertet"............ und dann: der Mann von Sophia setzte sich bei uns auf die Stufen - plötzlich war Baxter bei ihm und wich ihm nicht mehr von der Seite - 2 Stunden lang war dieser Hund nur noch bei und um ihren Mann. 
 
 
 
Beschnüffelte seinen neuen Hundkumpel Milow. Alles geklärt..............und zwei Menschen komplett "in love" und Baxter ging mit zum "Probewohnen". 
 
 
Es schnitt mir ins Herz - ja. Aber es war sofort zu spüren: Baxter würde ein Leben wie ein Prinz führen. Genau das, was man sich eigentlich für jeden Fellträger wünscht. Egal, wo er herkommt.
Unfaßbar, was diese 2 lieben Menschen für ihre Fellträger alles bauen, machen und tun - und das Schönste: Baxter wohnt bei uns am Ort. So manches Mal hat der Held ihn mit seinen Menschen schon aus dem Auto gesehen. 
 
 
So sollte jede Geschichte ausgehen...................eine Geschichte, an der so viele Menschen #HandinHand mitgeschrieben haben 💛💙
 
Und das ist der 2. Teil vom Märchen 2er Fellträger aus dem Bombenhagel in der 🇺🇦 aufs Sofa:
Die kleine Pummelfee 🥰 wir kamen an der Zwischenpflegestelle an, sie kam auf mich zugewackelt und war einfach da. So ein Zauberwesen von Hund mit der Figur von einem Seehund 🙈 
 
 
 
Und Olena Ivashchenko (die Tochter der lieben Frau, bei der Pummelchen vorher in der Ukraine gelebt hatte) erzählte mir auch am Telefon: mein Mann nannte sie immer liebevoll Quadratschik, weil sie kein Sportler ist 😁 nein, das ist Pummelchen wirklich nicht und sie nutzte wirklich jede Gelegenheit, sich Leckerchen zu erbetteln.
 
Sie weigerte sich auch die ersten Tage, gesundes Futter zu fressen, bis der Hunger zu groß wurde........... da kann ich ja ein harter Knochen sein. So sehr ich alle unsere Fellträger auch liebe.......... erst ging es zum Check zu Tierärztin und die meinte ganz trocken: die Hälfte muss runter..........aber lassen sie das mal noch in der Tierklinik abklären............eine Woche Später dann in der Tierklinik sie muss von 25 auf 12 kg mindestens runter - viel Bewegung und strenge Diät. UND dort gibt es eine Arzthelferin, die sah Pummelchen und war komplett in Love, war in der Behandlung dabei und fragte den Held nach allem über Pummelchen aus.....
 
 
........Auch darauf gab ich erstmal nicht viel.............. 2 Tage später bekam ich einen Anruf: Bitte, dürfen wir Pummelchen adoptieren? .............. ich hatte wirklich mit allem gerechnet, aber nicht, daß jemand einen 7 Jahre "alten" komplett übergewichtigen Hund mit einem FElle von einem aufgeplatzten Sofakissen adoptieren möchte. Aber ihr ging es wie mir - sie sagte: Pummelchen hat mir ins Herz geschaut. Ich habe mit dem Vermieter gesprochen, der sagt ja. Ich hab mit der Klinik gesprochen, sie darf immer mit zur Arbeit, wenn mein Mann nicht da ist, wir haben einen Hundeauslauf direkt nebenan - einen zusätzlichen Park direkt gegenüber - ich kann ohne Pummelchen nicht mehr leben............dürfen wir morgen kommen? 
 
 
Gefragt, getan - am nächsten Tag waren diese beiden unglaublich sympathischen Menschen bei uns. Der Partner noch etwas reserviert, sie sah Pummelchen - Pummelchen sah sie und sie waren unzertrennlich. Pummelchen, ging zum Mann und der meinte nur: stimmt, sie schaut einem ins Herz. Als würde ein Mensch in ihr wohnen.............. das war ein absoluter Gänsehaut-Moment.
was denken Sie - wollen Sie Bedenkzeit? ............... Bedenkzeit, dürfen wir sie mitnehmen? Wir brauchen keine Bedenkzeit. Wir haben entschieden.............und so zog Pummelchen noch am gleichen Tag nach Berlin und seitdem kamen bereits unzählige Fotos und Videos und ja, ich hab sie auch bei unserem letzten Besuch in der Tierklinik dann wieder gesehen. ................... es schnitt mir so ins Herz - trotzdem wußte ich: für Pummelchen war es die beste Entscheidung. Sie ist glücklich. sie ist die Prinzessin bei diesen beiden lieben Menschen. Und ich kann sie jederzeit sehen, wenn ich möchte!
Ich denke, mehr Happyend geht nicht. Und auch für sie konnte das Leben nur diese Wendung nehmen, weil ganz viele Menschen #HandinHand für und um ihr Leben gekämpft haben. Wenn man bedenkt, daß Susanne Güldenpfennig der Engel für diese 2 und 50 andere Tiere gewesen ist und innerhalb weniger Tage die Evakuierung möglich gemacht hatte.
Wir sind glücklich, daß wir ein kleiner Teil in dieser ganzen Geschichte sein durften 💛💙


Nachdem ja die beiden "Herzensbrecher" aus der 🇺🇦 ihre Menschen gefunden hatten, sollte hier erstmal etwas Ruhe einkehren. Parallel kann man sich aber der Situation, was in der 🇺🇦 grad passiert nicht wirklich entziehen - jedenfalls nicht, wenn man nicht auf beiden Augen auf blind schaltet. Und unsere Sammlung für die 🐾 aus der 🇺🇦 lief bzw. läuft ja auch weiter. Und klar, es gibt Seiten, Menschen, Vereine die fallen einem auf. Sie sind "anders" - auch wenn die Meisten wirklich Gutes im Sinn haben. ............ und so ging es mir mit Jasmin Staab mit ihrem Verein ArtgerechtSozial e.V. . Wir kamen in Kontakt .....sprachen drüber, wie wir helfen / unterstützen können und werden!.... letzte Woche sprachen wir auch wieder am Telefon - und plötzlich hörte ich auf: Es sitzen ja noch einige in Polen - die müssen jetzt dringend ein Zuhause bekommen. Es ist kaum zu schaffen........ Sie hatten einen großen Teil ihrer Hunde aus ihrem Tierheim in der Urkaine bereits evakuiert. Ihr Tierheim, was sie zu recht Adoptionszentrum nennt, liegt im Westen der Urkaine. Auch da flogen und fliegen immer wieder Bomben............auch wenn es dort noch "friedlicher" ist, als in den heiß umkämpften Gebieten. Sie brauchten dringend auch Platz für die Tiere der Binnenflüchtlinge im Land, die ihre Tiere nicht mit in die Unterkünfte nehmen konnten. Für viele weitere Notfelle, usw. Da sie aber nicht alle Tiere gleich mitnehmen konnten, bekamen sie von einem Tierheim in Polen Unterstützung. Wie überall dort im Land, rückte alles mehr zusammen. Aus Einzelzwingern wurden nun teilweise 3erZwinger. "Dann schick uns doch mal Bilder von denen, die jetzt raus müssen".......... der Held machte Stielaugen und hmmmmmmmmmmmm.....er redet ja ohnehin nicht viel 😂 Die Bilder kamen. Nur von Mädels, weil weitere Jungs wollten wir nicht mehr. Das nehmen uns unsere Jungs hier doch etwas "übel". Ganz schnell war klar: die Granny mußte raus. Und ein event. zweites Mädchen, wenn wir vor Ort sind........... Und während Ihr gestern die Berichte von Baxter und Pummelfee aus der 🇺🇦 gelesen habt, waren wir bereits auf der Autobahn (mein Rücken fand das nicht lustig......). Nach 3 mal im Kreis fahren (weil das Navi den Feldweg zum Tierheim nicht erkannt und ignoriert hat 🤪😎🤣), waren wir endlich da. Wir wurden von 2 Helferinnen empfangen und sie brachten uns zu den Zwingern. Glaubt mir, ich hätte fast jeden mitnehmen können - es bricht einem das Herz. Und so manche Träne lief...... Das ist nicht meine Welt - entscheiden, wer darf mit und wer muss bleiben. Da waren Fellträger, die flehten um Aufmerksamkeit, das war zum Steine erweichen und dann der Blick, wenn man weitergeht - diese Resignation in den Augen der Hunde - wer bis dahin geglaubt hätte, Hunde haben keine Gefühle, der lernt es spätestens dann oder nie ..........Wie manche Tierschützer in die Todesshelter in anderen Ländern gehen können und dort selektieren, wer darf mit und wer muss bleiben........ ich weiß nicht, wie diese Menschen das schaffen. Wir kamen zur Granny - es war sofort klar: Du kommst mit. Der Blick ihrer Augen - als wenn man einen Menschen anschaut...... (Granny / jetzt Heili)
 
 
...... Der Held übernahm sie und ich ging weiter. ............ eine Hundemädchen Paar (Mama und Tochter) ich hätte die Mama sofort mitgenommen - aber ein 3. Hund, nein, das trauten wir uns nicht zu. Das Paar soll nicht getrennt werden............ wir liefen durch lange Reihen........ und dann standen wir vor dem Zwinger von Stella. Sie ist so klein und sieht aus wie ein zu heiß gewaschener Schäferhund. Sie kam ans Gitter, schleckte die Hand und es war ein einziges Flehen. Ok, dann kommst Du mit. Raus aus dem Zwinger klammerte sie sich an mich - wie ein kleines Kind. Ich hatte sowas noch nie erlebt. Ran an die Leine und sie kam mit, als hätte sie niemals etwas anderes gemacht. Sprang zwischendurch wie ein Flummy und schien plötzlich wie ausgewechselt. (Tara / jetzt Stella)
 
 
 
Die Formalitäten waren irgendwann auch erledigt. Vila schaute die ganze Zeit: Mama, was machst Du da? ......... ich nehme zwei Mädels mit, so wie ich Dich mal mitgenommen habe. Sie sollen ein Zuhause bekommen, so wie Du ein Zuhause bekommen hast. Sie wurde ruhig, entspannte sich............ wir liefen noch kurz über die Felder, damit alle sich etwas beruhigen können und dann ging es Richtung Heimat.
Ich werde oft gefragt: wie macht Ihr das - woher wißt Ihr, wer paßt? Es ist wohl Instinkt. Und innere Einstellung! Wenn wir das Gefühl haben, es paßt, dann vermitteln wir auch unserem Rudel das Gefühl, es paßt! Sie vertrauen uns und wissen: wir machen nichts, was für sie Ungemach bringen würde.
Und so war es auch - am späten Abend in der Dämmerung kamen wir auf den Hof. Ja, wir haben immer den Wasserschlauch im Anschlag - logisch. Aber wir brauchten ihn nicht. Allerdings, wir hatten das Tor hinten in den Garten erstmal geschlossen. So hatten wir alle besser im Blick. Die schwarze Granny reagiert jetzt auf Heili und hat sich schon recht gut aklimatisiert. Die Stella klebt an mir wie ein Kaugummi. Das gibt ihr Sicherheit. Den Weg aufs Sofabett abends fand sie sehr schnell 😂🤪 
 
 
und die Nacht war super friedlich. Der Held schlief mit den dominanteren Fellträgern im Gästezimmer und bei mir der Rest und die beiden neuen "Flüchtlinge". Sie haben geschlafen wie die Steine.
Inzwischen kennen sie den Garten und schlafen jetzt, während ich den Bericht schreibe, friedlich neben mir. Und ja, sie suchen beide ein Zuhause - Ihre Menschen!
Jetzt müssen die beiden erstmal "runterfahren", man darf nicht vergessen, was sie die letzten Wochen erlebt haben: Bomben, Transport....... neues Tierheim, neue Zwinger mit neuen Pflegern........ Fahrt nach Deutschland und nun wieder eine neue Umgebung. DAFÜR sind sie erstaunlich gelassen! Nächste Woche geht es zum Check-up und auch sie müssen einige Kilos noch verlieren! 
 
Und beide sind übrigens KLEIN! Viel kleiner, als es die Fotos vermuten lassen!

 Die Heili ist kaum höher als die Bambi Vila - vielleicht kein "Star-Foto" - aber für einen Größenvergleich perfekt! Heili hat etwa eine Schulterhöhe von 40 cm.

 
 

 
Und auch die Stella sieht zwar aus wie ein Schäferhund, ist aber höchstens so groß wie ein Cocker!



Eure Jacqueline

1 Kommentar:

  1. mir kullern hier die Tränen
    nicht nur Katzen suchen sich ihr Menschen aus ..
    auch Hunde
    das sind 2 so schöne Geschichten
    eigentlich sind es ja 3 ;)
    meine Tochter hat und hatte auch Hunde aus Sheltern
    aber sie hat vorab Bilder der armen Tiere gesehen und dann auch spontan gesagt
    den nehm ich..
    meist welche die schon zur Tötung anstanden
    alles Liebe für euch und eure Fellnasen

    Rosi

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