Samstag, 3. Oktober 2020

My little primitve art pic...............

........ Klingt auf jeden Fall wesentlich schöner / freundlicher, als wenn ich sagen würde:

meine primitiven Schweine - ok, Schweinchen würde auch wieder netter klingen.

 


Schon lange begeistern mich viele Künstler in den USA, die Tiere, Pflanzen usw. in "primitive-art" fertigen. Unglaublich, welche Ausstrahlung die Teile oft haben. Und diese Künstler widerum haben sich von alten Spielzeugen inspirieren lassen, die die Farmer früher für ihre Kinder aus alten Stoffresten gefertigt hatten. Da gibt es ganz zauberhafte Stücke - aber oft einfach unerschwinglich. Was ja auch klar ist. Sie sind meist aus Holz, Leinen, Filz oder Baumwolle gefertigt worden und wurden bespielt. Was soll da groß "überlebt" haben. 

 

Ich selbst hab vor zig Jahren mal alte Steifftiere gesammelt - lang, lang ist es her. Aber die Liebe zu den Stofftieren blieb. Auch heute noch kann ich an keinem alten und abgeliebten Gesellen vorbei gehen.

Wenn man etwas sammelt, dann setzt man sich auch mit der Entstehungsgeschichte auseinander. Das erste Tier war ein Elefant aus Filz gewesen. Für eine Nichte oder Neffe damals von der Firmengründerin. Der war ganz schlicht gewesen. Und auch danach waren in den Anfangsjahren Filz und Leinen häufig verwendete Materialien für Stofftiere gewesen. Ein Teddy, Schwein und ein Räderesel aus meiner Sammlerzeit hab ich noch. Der Esel ist auch unglaublich schlicht gearbeitet und hat dabei trotzdem eine sehr große Ausstrahlung. 

Mich faszinieren nicht nur alte Stoffe, besonders altes Leinen in all seinen unterschiedlichen Strukturen, sondern kann, wenn ich sie schon verarbeite, nicht ein Fitzel wegschmeissen.

Das hab ich wohl von meinem Großvater geerbt, der konnte nichtmal alte Nägel wegschmeissen. Die wurden wieder gerade geklopft.

 

 

Für irgendwas wird es schon noch gut sein.

Selbst aus den ausgefransten Fäden wird dann eben ein Schwänzchen jetzt für das Schwein.

Das wäre für mich genauso, als würde ich alte Schriften oder Bücher wegschmeissen - geht garnicht!

 

Gestern abend dann hab ich mir die Zeit genommen. Ein Schwein sollte es werden. So schlicht und einfach wie es nur irgendwie geht - primitive eben. Trotzdem sollte es ja zu erkennen sein. Sozusagen perfekt unperfekt. Und klein sollte es werden.............. so, dass man es locker in die Hand nehmen kann oder irgendwo anhängen kann - ähnlich einem Talisman.

Eine grobe Skizze / Schnittmuster war schnell gemacht, der Rohling ausgeschnitten (alleine das in der Kleinheit eine Herausforderung) und ganz vorsichtig mit kleinstem Stich auf der Nähmaschine genäht. Das Befüllen war für mich dann der schwierigste Schritt. So fitzelig klein die Hülle - und die Füllwolle wollte auch nicht so, wie ich wollte. Schafwolle hatte ich leider keine mehr. Ich glaube, damit wäre es leichter gegangen.

Am Ende dann kam das "Fein-Tuning" wie Gesicht 

 

und Tasche auf dem Rücken.

Ob es wirklich Ähnlichkeit mit einem Schwein hat?:

Was es SEIN SOLLTE, wußte ich ja - aber würden das auch andere erkennen? Ich glaub, man könnte auch ein Nashorn ohne Horn oder Erdferkel darin sehen. Immerhin, der Held erkannte, was es sein sollte und meinte trocken: ein Handschmeichler. 

 

Und ein Schwein alleine ist ja auch nicht wirklich nett. Schweine haben gerne Gesellschaft - ein Kumpel mußte also noch her.

Bei im hatte ich das Schnittmuster etwas verändert, und so ist er nicht ganz so sportlich schlank wie der 1. Versuch.

Und egal, was jeder in den beiden Gesellen sieht - für mich bleiben es kleine Schweinchen, Glücksbringer. 

 

So, wie dieses silberne Schwein - ich hab es schon ewig. Ob es geholfen hat, kann ich zwar nicht belegen, aber ich glaube fest dran.

Beim basteln der kleinen Kerlchen ging mir so durch den Kopf:

Es gibt wohl kaum ein anderes Tier, mit dem so viel verbunden wird - ob nun positiv oder negativ.

Ob als Schimpfwörter (die laß ich hier mal weg) oder Sprichwörter: jemanden wie die Sau durchs Dorf treiben oder Schweinepreis. Genauso Vergleiche wie: dreckig wie ein Schwein. Dabei machen sie beim suhlen nur Körperpflege, wie ja Elefanten auch. Oder tatsächlich dann auch wieder als Glücksschwein z.B. an Sylvester.

Im Mittelalter wurden sie sogar stellvertretend für nicht anwesende Menschen zum Tode verurteilt. Und in Venedig stürzte man beim Verhöhnungsfest 12 Schweine vom Markusturm.

Ein weites Feld, was dem Schwein so alles zugeschrieben wird.

Mal schauen, was ich als nächstes ausprobiere - Spaß hat es auf alle Fälle gemacht.

Ich wünsche Euch allen einen wunderbaren Feiertag, viel Erfolg bei allem, was Ihr tun wollt und natürlich ein schönes Wochenende - Eure Jacqueline


5 Kommentare:

  1. Die Schweine sind herrlich und sofort zu erkennen. Also , nicht so selbstkritisch sein. Wir fragen uns ständig, wo sie soviel Energie und Zeit hernehmen. Ihnen noch einen schönen Feiertag. Adriano und Martina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. So lieb, Ihr Zwei - danke!
      Ich brauch immer eine Zeit, bis mir was richtig gefällt. Meistens hat man doch eine Vorstellung im Kopf und das Endprodukt wird dann doch anders. Und ja, inzwischen "lieb" ich meine Schweinchen.

      Löschen
  2. Einfach wunderschön!!

    Lieve groetjes van Thea♥

    AntwortenLöschen
  3. Wie jetzt, wieso hab ich diese göttliche Schweinerei übersehen? Sind die GOLDIG geworden und herrlich verschweinert. Es sind so kluge und sensible Tiere, und Deine Kleinen sind ja wohl eine wahre und zauberhafte Hommage. Nicht so süßlich, wie man sie sonst dargestellt sieht. Absolut Schwein eben :))
    Deine Piggies sind schon ´ne echte Nummer. Du bist ein Ideenbrunnen, ich sag´s ja... Ganz liebe Grüße noch von uns, Deine Méa

    AntwortenLöschen
  4. Alles in Ordnung bei Euch? Vermisse dich

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über JEDEN Eurer Kommentare - DANKESCHÖN !!! - und versuche, so schnell als möglich auf Fragen von Euch zu antworten. Bitte seid nicht böse, wenn ich nicht jeden Kommentar von Euch hier kommentiere.

wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern...