Samstag, 22. Juli 2023

eine duftende Tradition auf meine Weise interpretiert

Schon ewig wird (getrockneter) Lavendel für alles mögliche aufbewahrt und genutzt. Ob nun als Sträußchen einfach auf dem Nachttisch, in Stoffreste und Leinen eingenäht und eingewickelt, um damit Ungeziefer zu vetreiben oder um unter das Kopfkissen für einen wohligen Schlaf gelegt zu werden oder zu Kränzen gebunden als Deko. Kennen wir wohl alle. UND, dann gibt es noch die "Kolben-Variante" - meist wird sie mit Satin/Seidenbändern gearbeitet und meist in schrill bunten Farben. Sie mögen Kunstwerke sein, aber so garnicht "meins". ............... dann bin ich vor ein paar Tagen auf ein Foto eines französischen Accounts in Insta gestossen - Asche auf mein Haupt, ich habe mir den Account leider nicht abgespeichert. Auch dort war wieder mit Satinbändern gearbeitet worden - mit einer Präzision, die schon beeindruckend war.

Kennt Ihr das? - Ihr schaut ewig auf ein Foto und plötzlich kommt dann die Idee!

Die Idee für DEINE Variante - warum eigentlich nicht? Warum nicht alte "Pfade" verlassen und was anderes ausprobieren. Ein solcher Kolben mit Satinband - nein, das wäre ich wirklich nicht! Das wäre das Gleiche, als würde ich einen Rüschenrock anziehen. Ich würde wie eine verkleidete Puppe aussehen.............Aber, warum es nicht mit Jute/Paketschnur versuchen, den Lavendelkolben etwas rustikaler zu formen?

Ein letzter Lavendelbusch vor dem kleinen Haus war schnell abgeerntet.

Ich schaute mir einige Anleitungen auf YT an - da sah es so kinderleicht aus - das krieg ich hin...............Zuerst sollte man sich lange Lavendelstengel von allem befreien (Blätter, untere weitere Blütenrispen, etc.)..........

Dann wurde die benötigte Menge zu einem Strauß zusammengefügt und unter den Blütenrispen zusammengebunden. Danach Band / Schnur verknoten und einen langen "Faden" lassen - soweit war das nun wirklich kein Hexenwerk!

Anschließend nimmt man den Rispenbüschel in die Hand mit den Stielen nach oben, knickt vorsichtig reihum die Stengel über die Rispen (möglichst sollen die Stengel am Knick ja nicht abbrechen!) und greift die Stengel unter den Rispen wieder zusammen. Das Das sieht dann am Ende aus wie eine "Rassel". 

Der eigentliche "Spaß beginnt, wenn man dann das Band / Schnur über und unter die Stengel abwechselnd flechtet................. gut, daß niemand dabei meine Gedanken lesen konnte........... ein perfektes Ergebnis ist anders............ zum Schluß wird unten dann das Band / Schnur verknotet und die Stengel, die zu lang sind, werden sauber eingekürzt.

"Sinn der "Fummelei" ist eigentlich nur, daß später, wenn der Kolben getrocknet ist, die Blüten nicht ab- bzw. rausrieseln können. 

So ganz hab ich das "Klassenziel" mit meiner Variante nicht erreicht, denn ein paar Blüten schauen dann doch noch zwischen den Ritzen nach aussen...........ich hätte viel enger noch flechten müssen!

Unten wurde dann gleich noch eine Schlaufe aus dem Faden gebunden, denn so kann man den Kolben auch prima irgendwo anhängen.

Von diesem ersten Exemplar sind danach quer durchs "kleine Haus" noch einige Fotos entstanden............:

Für einen 2. Kolben reichte leider das Material und auch auch meine Geduld an dem Tag nicht mehr! Also wurde der gesamte "Abfall" und die restlichen Rispen passend auf ein Stück antikes Leinen gelegt und darin sehr fest eingerollt.

Seitlich mit Schnur verschlossen ergibt das Ganze einen (wie ich es nenne) Lavendel-Bonbon. Die wickle ich mir jedes Jahr aus den Abschnitten vom Lavndel, den ich anders nicht verarbeiten kann. 

Falls jemand Interesse an einem solchen "Lavendel-Bonbon" hat, kann mich gerne anschreiben per Mail (an zuluberlin@gmx.de) oder über die Nachrichtenfunktion im SHOP

Sie sind meist zwischen 40 und 50 cm insgesamt breit und haben meist einen Durchmesser um die 8-10 cm. Das ist die perfekte Dicke, um sie sich mal in den Nacken zu legen - den Duft, den die Lavendel-Bonbons dann verströmen ist sensationell. Und die positiven Eigenschaften vom Lavendel sind ja hinlänglich bekannt! Es macht auch nichts, daß man den Lavendel frisch verarbeitet, solange man die Lavendel-Bonbons dann an einem luftigen Ort trocknen läßt!

Tags drauf hab ich mich dann doch noch an zwei weiteren Varianten versucht: 

einmal eine Variante, wo nur die Stengel umgebogen und unten wieder zusammengebunden werden (die Variante, wenn es sehr schnell gehen soll)...........

 

 und eine 2. Variante, wo ich einen Leinenstreifen eingeflochten haben (diese Variante gefällt mir eigentlich garnicht!)

Meine erste Variante vom Lavendelkolben mit Schnur ist jetzt tatsächlich im WäscheSchrank gelandet und verströmt dort seinen besonderen Duft.

Vielleicht habe ich ja den einen oder anderen Leser hier animiert, sich auch mal dran zu versuchen? - viel Freude beim nacharbeiten!

Eure Jacqueline


2 Kommentare:

  1. Liebe Prinzessin, nee,wenn schon DU es fummelig findest,dann traue ich mich gar nicht an diese Lavendel- Aufgabe und bleibe bei den herkömmlichen "Kissen"... so habe ich (als Sonntagsüberraschung) die schönen Fotos genossen : es muß wirklich ein tolles Gefühl sein in so einer Umgebung zu leben! Genieße es!

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  2. Hallo
    Das war bestimmt facilececile. Rote Bänder und ordentlich? Sie bestickt in Windeseile praktisch alles.
    Aber für die ersten Versuche haben Sie die Bündel doch schon ganz gut gemacht. Dazu habe ich keine Geduld.

    Liebe Grüsse, Doris

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