Unser Gemüsegarten - eine "Neverending-Story". Seitdem wir hier wohnen, hat sich der Gemüsegarten immer mal wieder verändert.
Die größte Veränderung kam im letzten Jahr, als die Federvieh-Damen bei uns einziehen sollten und wir das Gehege dort gebaut haben. Gleichzeitig war der vordere Bereich neu gestaltet worden. Anstatt klassischen Beeten gab es die großen Zinkwannen. Was sich wirklich bewährt hat. Darüber hatte ich hier schon mehrmals berichtet gehabt. So sah es dann im Frühsommer hier aus.
Das "Stiefkind" aber war immer der hintere Bereich - hinter dem Gehege der Federvieh-Damen. Dort, wo der Kompost stand, wir ein Magerbeet hatten (haben) und an der Rückwand von Nachbars Scheune die Weintrauben wachsen. Wir haben dort einfach keine schöne Struktur hinbekommen. Das Unkraut, was ja Neudeutsch "Beikräuter" heißt, vermehrte sich schneller, als wir es rausholen konnten. Vieles schmeckte zwar den Federviehdamen. Aber es war am Ende einfach auch zuviel Arbeit und verschenkter (kaum genutzter) Raum.
Meine Idee war: das Gehege der Federvieh-Damen einfach zu vergrößern - sie würden sich freuen und wir hätten weniger Arbeit, Fläche zu bewirtschaften. Sorge machten mir nur einige Sträucher - u.a. der große Rosmarin, der hier schon wächst, seitdem ich ihn in unserem ersten Jahr hier gepflanzt hab. Oder der Salbei, der sich dort pudelwohl fühlt - usw. ................. UND, der Held hatte null Lust, wieder den Gehegezaun zu versetzen..........
Naja, lange genug genörgelt und er knickte ein. Wir standen beide da und haben überlegt, wie wir mit möglichst wenig Aufwand das für alle beste Ergebnis hinbekommen....Ideen im Kopf sind ja eine Sache - die Ausführung eine andere............... aber nun ging es doch los:
Zuerst bekamen die Hochbeetrahmen ihren Platz auf dem alten Erdbeeracker. Sie wurden auf einen Rahmen aus alten Ziegelsteinen gestellt. So verrottet das Holz nicht so schnell. Da alles an einem Sonntag passierte, fehlte uns die Folie für innen: Warum nehmen wir nicht die Tüten der Blumenerde? ........... warum eigentlich nicht - die verrotten nicht und sind schon da.
......... Der Zaun fürs Federvieh war ziemlich schnell umgesetzt und die Damen "feierten" es.
Unsere Fellträger auch! - denn bis dato war der Gemüsegarten eine absolute "no-go-are" für sie gewesen.
Jetzt natürlich auch noch, aber ab sofort dürfen sie nun mit, wenn wir selbst auch im Gemüsegarten sind.
Und dann hatte der Held die zündende Idee: Schätzchen, wir wollten immer einen Platz, wo wir die Hühner beobachten können..................... stimmt, darüber hatten wir oft gesprochen. Wie gerne schauten wir ihnen zu. Amüsíerten uns über sie..............wie sie miteinander umgehen, wie sie sich auf Leckereien stürzen, usw.
Laß uns das Beet größtenteils einebnen und wir lassen nur Deinen Rosmarin stehen... dann haben wir hier den perfekten "Beobachtungsposten".... die Idee war so simpel .......... und schnell erledigt. Es kam Fließ als Untergrund (gegen die "Beikräuter" und Mulch für darüber hatten wir auch noch. War eigentlich für einen anderen Bereich gedacht - aber was solls..............An den Zaun kam ein Regal und anfangs standen dann noch einige Pelargonien dort.
Und, wer mich kennt, der weiß, ich LIEBE alte Gartenzäune. Also bekam der Rosmarin eine "würdige Umrandung".
Der Lavendel kam frisch dazu - Rosmarin und Lavendel passen gut zusammen, da sie ja ähnliche Bedürfnisse haben.
Und so ist der Platz nun geworden:
Kein Tanzparkett - aber genug Platz für 2 Stühle, etwas Gedöns und einen kleinen Tisch. Der kleine Tisch ist ein "Eigenbau" aus einem alten Fuß und einer großen Tarte-Form oben drüber gestülpt.
Auf dem Tisch Platz genug für ein wenig Romatik und Getränke!
Hier sitze ich jetzt öfters mal mittags für eine Kaffeepause. Es ist absolut windgeschützt und wenn die Sonne da ist, herrlich warm. Eben auch die besten Voraussetzungen für den roten Wein an der Scheunenwand.
Inzwischen sind die Erdbeeren in die Hochbeete eingezogen und das erste ausgesäate Grün (Gemüse und Salat) sprießt darin auch. Der Kompost steht ziemlich versteckt und ist endlich wieder vernünftig erreichbar.
Jetzt gibt es noch einen schmalen Bereich, der "renoviert" werden will - rechts, was auf dem Foto nicht zu sehen ist. Dafür müssen aber einige Buchs-Pflanzen und einige Rosen weichen, die sich dort absolut unwohl fühlen (die Rosen).
Und gestern dann gab es dann die jährliche Traubenernte - es war höchste Zeit!
Jedes Jahr wieder denken wir: na, viel ist ja nicht dran.........................
Und am Ende war es dieses Jahr mehr, als in allen Jahren zuvor - 2 Wannen voll - solch reiche Ernte haben wir nach diesem eher miesen Sommer wirklich nicht erwartet!
Und der Duft und das Aroma dieser Sorte - unbeschreiblich! (den Namen kenne ich leider nicht)
Ich hab alles unten rum abgeerntet und der Held dann alles, was nur mit Leiter zu erreichen war.
Für die Federvieh-Damen war es ebenfalls ein Festmahl - die stürzten sich auf die heruntergefallenen Trauben wie die Verhungerten.
Genauso, wie sie Weinlaub SEHR lieben. Das hatten wir schon bemerkt, als wir den Weinstock im Sommer beschnitten hatten, damit die Trauben mehr Licht bekommen. Sehr zum Ärger der Herscharen von Spatzen, die dort gerne nächtigten. Aber keine Sorge: sie haben sich einen schönen anderen Platz gesucht und ihre Nistzeit war natürlich vorbei!............... Das Schneeweißchen sieht im Moment arg gerupft aus - sie ist wie einige andere Hühnerdamen aktuell in der Mauser...............
Gleich am Abend wurden natürlich die Trauben noch zu kernloser Marmelade verkocht - zu groß war meine Sorge, dass sie sonst über Nacht verderben würden.
Immerhin sind daraus 12 Liter Marmelade geworden. Ein solch reiches Ergebnis hatten wir noch nie.
So viele von Euch hatten in den letzten Wochen mich angeschrieben / angesprochen, was mit dem Kalender 2022 ist..............inzwischen ist er fertig und kann ab sofort kann im ONLINESHOP VORBESTELLT werden!
Das war es mal wieder für heute. Ich wünsche Euch wunderbare Oktobertage - aktuell stimmt das Wetter ja. So darf es für mich gerne bis in den März bleiben.................
Eure Jacqueline
Liebe Jacqueline,
AntwortenLöschenDas ist sehr schön geworden - ich mag solch improvisierte Sitzplätze sehr gerne. Um deinen tollen Rosmarin beneide ich dich fast ein bisschen, der ist ja eine Pracht!
Liebe Grüße
Judith
Liebe Jacqui,
AntwortenLöschenach, solch Logenplätze, um sich die Damen anzusehen. herrlich, diese Idee. Und wahrhaft königlich! Wer hat denn das bitte? Danke für diesen wundervollen Post, und ich kann mir vorstellen, wie stolz ihr auf eure Ernte seid. Dieses Bild mit dem Vogelnest und den Reben vor dieser Mauer, zum Umfallen schön.
Wie ihr den Herbst feiert, so geht das! Ihr braucht keinen falschen Flitterkram, ihr habt das Wahre. Und dann noch eure Fell- und Federträger... als guckt man ein wenig ins Paradies (nun ja, wenn man die VIELE Arbeit und so manche Sorgen ausblendet, denn das fällt euch ja nicht einfach in den Schoß).
Jacqui, Du bist und bleibst mein Mastermind mit den göttlichsten Ideen, die Stimmung, die Du zauberst, die erreicht einen alleine durch die Bilder. Und den Rosmarin und den Salbei meine ich glatt riechen zu können.
Alles alles Liebe von Deiner Méa
Hallo Jacqueline,
AntwortenLöscheneinfach nur wow. Welche tollen Ideen ihr immer habt und so toll umsetzt. Klasse. Deinem Federvieh und den Fellträgern scheint die neue Ecke auch sehr gut zu gefallen. Da würde ich mich auch gerne hinsetzen und die Seele baumeln lassen.
Liebe Grüße
Tina ohne blog
Liebe Jacqueline,
AntwortenLöschenstimmt , ihr habt euren Gemüsegarten immer wieder neu "erfunden". Und jetzt rückenschonend und wunderschön. Der Beobachtungs-Sitz-Platz ist gelungen , ein gemütliches Plätzchen .
Liebe Grüße Tine