Ich glaube, wir alle haben so manches auf der "to-do--Liste, was wir unbedingt mal erledigen wollen ........... aber wie lange dauert das oft?! Dabei geht es ja nicht gleich darum, ein Haus zu bauen oder einen Garten anlegen - oft sind es eher "Kleinigkeiten" - Veränderungen, die einfach dann das Herz erfreuen.
Und so ging es mir mit einem "neuen" Duschvorhang fürs kleine "Elternbad". Inzwischen ist es bereits Jahre her, dass wir unser kleines Bad neben dem Schlafzimmer überarbeitet hatten - wer mag schaut einfach nochmal KLICK HIER - das war Anfang 2015. Und so viel hat sich seitdem auch nicht verändert. Mal ist ein neuer Hocker eingezogen
oder es hat sich was in der Deko verändert. Aber nichts wirklich weltbewegendes.
Ist doch aber auch ein gutes Zeichen - oder? Es ist, wie es uns gefällt.
Sogar "EMIL" gibt es noch - er hat nur irgendwann einen anderen Fuß bekommen.
Und wenn einem was gefällt, dann ändert man es doch nicht, nur weil es Zeit ist für was Neues? Also bei uns jedenfalls nicht. Denn auch das ist ein Bereich, wo man durchaus und sehr leicht nachhaltig Leben kann - ein Thema, das uns wirklich alle angeht!
Dazu gehört aber nicht nur: man ändert nicht, was einem gefällt - sondern dazu gehört für mich auch: erstmal nutzen, was da ist!
Jetzt sollte / musste aber mal ein "neuer" Duschvorhang her und der soll(te) einige Kriterien erfüllen:
- Klar, er soll das Wasser abhalten, ausserhalb der Dusche zu gelangen. Also muss er wasserundurchlässig sein.
- Er soll farblich und stilistisch zum Bad passen!
- Wenn aus Textilien, muss er viele Wäschen aushalten / strapazierfähig sein
- er sollte aus Stoffen sein, die schon "da sind" - also nicht neu produziert und auf alt gemacht
Und all diese Kriterien erfüllt unser "Neuer"!
Leinen hat sich bei uns in der Dusche bisher sehr gut bewährt. Früher hing dort ein Leinenvorhang von JDL - der hat tapfer durchgehalten bis jetzt. Und der wurde wirklich oft gewaschen! Er hat niemals "gemüffelt" - was wir anfangs noch befürchtet hatten, als er aufgehangen wurde. Seit dieser Erfahrung würde ich NIEMALS wieder einen Vorhang aus Kunststoff aufhängen. Ein weiterer Vorteil bei Stoff (Leinen): Er wird nicht aufdringlich - will heißen: kennt Ihr das, wenn einem der Duschvorhang sehr nahe kommt und womöglich noch an den Körper klatscht - ich hasse das!
VORHER (der Vorhang wurde mit den Wäschen / Jahren übrigens etwas heller, was aber normal ist für Leinen!)
Die Duschkabine hat nur eine Seitenwand aus Glas - Als Sichtschutz hatten wir damals eine antike Tür angebracht. Eine Tür war keine Option (irgendwann werden die Scharniere rottig und die Tür schliesst nicht mehr richtig) - also blieb eben nur der Vorhang, wenn wir aus dem Bad bei jedem Duschen kein Schwimmbecken machen wollten. Ich wiederhole mich jetzt - bei uns hat er (der Leinenvorhang) sich bewährt.
Nur eben jetzt in die Jahre gekommen. Vermutlich werde ich aus dem oberen Teil irgendwann mal eine Kissenhülle für einen Hundekorb nähen.
Und dann wurde das Säckelager gesichtet. Säcke mit eingewebten Streifen wollte ich nicht - paßt farblich bei uns nicht. Die gefundenen Säcke wurden vor der Wäsche an den Seiten aufgetrennt und bei hohen Temperaturen gewaschen. Nach dem Trocknen wurden wie bei sehr hohen Temperaturen glatt gebügelt. Nicht, dass ich das jetzt so glatt besonders schön finde - aber wenn man die Bahnen aneinander nähen will, macht es sich leichter, wenn das Leinen dafür glatt ist.
Spätestens, wenn jemand das erste Mal geduscht hat, ist die Glätte dahin und dann wird auch das Leinen nicht mehr so "störrisch" fallen.
Die antiken Säcke hatten bereits viele Stopfstellen - da krieg ich ja Herzchen in den Augen - denn Stopfen ist garnicht so einfach, wenn es halten soll!
In meinen Augen eine hohe Kunst! Und einige größere Stellen hab ich dann selbst noch geschlossen - stopfen kann man das nicht nennen, denn ich bin da kein Profi drin.
Aber, es ist eine Arbeit, die ich gerne mache! Sie hat fast was meditatives - ähnlich, wie stricken oder häkeln.
Danach wurden die Bahnen aneinander genäht, aufgehängt, auf der richtigen Länge abgeschnitten und kurz über dem unteren Ende wurden zwei "blindnähte im sehr kleinen Stich genäht, damit sich das Leinen nicht zu weit nach oben "aufrebbelt". Natürlich werden sich später unten ein paar Fäden lösen - aber das ist so gewollt. Er (der Duschvorhang) soll ja nicht wie neu gekauft aussehen!
Und wenn ich dann schon beim Bilder machen war, sind natürlich gleich noch ein paar aktuelle Übersichtsbilder aus dem Bad und mit Blick ins Schlafzimmer entstanden. Wobei die Leser, die hier schon seit vielen Jahren mitlesen, vermutlich viele Blickwinkel schon kennen.
Aktuell brechen bei uns die weißen Magnolien im Garten auf - jedes Jahr wieder ein Spektakel. Im Moment ist es ja wieder lausig kalt. Nachts um die Null Grad, da hatte ich ja schon die Befürchtung, dass die Blütenpracht dies Jahr nichts wird.
Aber Glück gehabt, sie scheinen recht robust zu sein - bisher halten sie sich wacker!
Also sind ein paar Zweige ins Wohnzimmer gewandert
Und Kerzen gehen eigentlich immer auch in einem kleinen Bad!
Ein weiterer Strauß mit den Magnolien steht nun im Bad auf dem Schrank
und ein paar kleine Zweige auf dem Regalbrett auf meiner Bettseite.
Das war es mal wieder für heute - hier ist jetzt Feierabend.
Macht es Euch gemütlich - Eure Jacqueline
Liebe Princessin,Du sprichst mir aus dem Herzen:warum immerzu "verändern",wenn es doch schön ist und sich gut anfühlt? Dauernd wird man animiert,doch endlich Veränderungen vorzunehmen - was eigentlich immer mit "Erwerb" zusammen hängt... Veränderungen ergeben sich ohnehin:das Licht der Jahreszeiten,Blumen,die Pflanzen,das Obst ,oder die kleinen "Deko"-Mitbringsel vom Spaziergang,die Bücher auf dem Tisch,etc,etc. Das reicht mir an Veränderung...ich betrachte mit Graus die Sperrmüllberge. - Ich freue mich,daß Du Leinen ebenso magst wie ich und so wunderbare Verwendungszwecke findest! -Und:der April darf durchaus auch kalt sein;man sieht ja,daß die Natur damit klar kommt. Liebe Grüße aus HB
AntwortenLöschenDanke. Es ist immer eine Freude ins Schlafzimmer und Bad blicken zu dürfen. Der neue Vorhang ist gelungen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Tine
AntwortenLöschenJawohlst! Das ist so schön - die Schätze erkennen, die man hat, nicht immer alles neu erfinden, sondern immer noch mehr werden wie man ist. Und das färbt auf die Umgebung ab. Die Umsetzung Deiner Idee ist wie immer so durchdacht, pragmatisch und zugleich künstlerisch. Und nicht dieses Zusammengekaufe, ach, es ist immer wieder solch eine Wohltat, bei Dir reinzuschauen. Was hat uns doch der Kapitalismus so gehirngewaschen von wegen Veränderung-Veränderung. Ja klar, weil sonst kaum einer dauernd diese neuen Sachen kaufen würde, die man denn da uuuunbedingt haben muss. Beim Besten zu bleiben ist aber kein Stillstand - wie man bei Dir so deutlich sieht. Ne, Du bleibst dem treu, was ich "Rosinen" nenne. Das Bewährte, Echte und Schöne, das Eigengestaltete und Individuelle, auf das man getrost stolz sein kann.
AntwortenLöschenWenn Veränderung, dann aus Freude am Kreativen, jawohl, und solch ein Vorhang hat ja nun schon etwas Ehrwürdiges.
Macht edel und unabhängig, höhö
Eine wahre Königin des Lebens, die solchermaßen duscht ;)) Der Vorhang ist der Knaller.
Klasse Post, lass Dich einmal mehr drücken, Deine Méa