Freitag, 21. Februar 2020

LENE & GRETEL im Frühling.............


Nunja, die Temperaturen sind ja wirklich wie Frühling, auch wenn das restliche Wetter aktuell etwas zu wünschen übrig läßt



- aber das ist mal Fakt: SPRING IS IN THE AIR  und alleine das ist ja schon ein Grund zur Freude.



Bereits jetzt ist schon deutlichst der längere Tag zu spüren und wenn man bei offenem Fenster arbeitet, es schilpt und schiept draussen, dass es eine wahre Freude ist. 

 

Unter meinem Fenster ist eine dichte Hecke und da toben die gefiederten Freunde schon wild drin rum.



Ich für mich selbst merke deutlich, wie gut mir die Auszeit grad tut. Nicht nur die Kräfte kommen zurück, sondern auch die Kreativität. Die Lust, was Neues zu probieren.

 

 Zu basteln - und wenn es nur das Verzieren von Ostereiern ist. Etwas, was ich als Kind so sehr geliebt hab. Dabei konnte ich stundenlang stillsitzen, wenn die Eier gefärbt, bemalt und beklebt wurden.
Hab ich seit Jahren nicht mehr gemacht................ das letzte Mal 2012 - ist also auch schon länger her.



Und wer GRETEL & LENE sind?
Das hat eine kleine Geschichte:
Über das letzte Wochenende liefen in FB ja wieder die Verkaufs- und Auktionstage zugunsten des Tierschutzes bei uns in der Tierschutzgruppe und jeder, der mag, kann Artikel dann eben einstellen (und/oder kaufen). Und ich hatte eine Spende von antiken Handtüchern bekommen und eben eingestellt. Eine liebe FB-Freundin (die auch hier mitliest / die Wenke) hat sich in die Handtücher verliebt und die Auktion am Ende gewonnen. Meinte dann aber ganz trocken: was soll ich denn mit so vielen Handtüchern.............. Wir palaverten ein wenig und sie haute raus: SCHÜRZEN ....... na, da war ich platt - auf die Idee muss man auch erstmal kommen.................... Ich bin gespannt, wie sie das umsetzen wird. Noch ein paar weitere Ideen kamen dazu, was man so aus alten Handtüchern machen kann - das war wie Pinpong. AmEnde war ich dermaßen "angefixt" und ich meinte dann nur, ich glaub, das werde ich auch mal probieren - aber nicht so "rüschig". 
Ich bin dann mal schürzeln - sie lachte sich kaputt und bei mir ratterte es im Kopf.
Gesagt - getan............ein geeigneter Stoff war schnell gefunden: ein antikes Leinenlaken, das schon lang ein der "zum-verarbeiten-Ecke" vor sich hinlag. Jetzt ging es ihm / dem Leinenlaken an den Kragen.
2 Stunden später war GRETEL fertig (Wenke bekam ein Vorabfoto) und GRETEL wanderte in die Waschmaschine..............



Warum Waschmaschine?
Das hatte einen Sinn: ich hatte einige Nähte mit Absicht "offen" verarbeitet - es sollte ein "legerer Look" entstehen. Und der kommt eben nur richtig echt, wenn das Teil einmal durch die Maschine gejagd wird.
Das kannte ich schon, weil ich das mal bei Rüschen an einem Kissen ausprobiert hatte.



Und warum GRETEL?:
 Nun, meine Lieblingsoma hieß Margarete, wurde aber früher von allen Gretchen oder eben Gretel genannt. Und ich kannte meine Oma nur mit Schürze - immer diese Halbschürzen. Und als Kind glaubte ich immer, dass ihre Schürzentaschen unergründliche Tiefen hatten. Was sie aber auch nicht alles aus diesen Schürzentaschen immer rausgezerrt hat:
Vom Taschentuch, mit dem Kindernasen geschnäuzt wurden oder in das sie spuckte und dann einen Fleck aus unserem Gesicht wischte (kennt Ihr das auch noch? - ich fand das damals immer furchtbar), ein Taschenmesser für den Kräuterschnitt, selbstverständlich unzählige Wäschklammern, der Schlüssel, Haarklammern und natürlich Klimpergeld. Dass sie darin nicht auch noch einen Klappstuhl versteckt hatte, war schon erstaunlich.



Naja, und ich machte mir halt Gedanken, welchen Sinn welches Detail haben sollte. Die umgekehrte Kellerfalte, damit Platz in den Taschen ist und trotzdem nicht alles gleich rausplumpst, wenn Frau sich bei der Gartenarbeit bückt.



Eine besonders tiefe Tasche für Messer, Scheren oder gar Handy und natürlich ein paar Ösen, an die man was anbammeln kann - z.B. den Schlüssel.

 

Auch die Rüsche unten dient nicht nur der Zierde. Sie gibt der Schütze nach unten ein Gegengewicht - so sitzt sie besser bei dieser Knielänge.




Und natürlich breite Bänder und lang genug, um sie vorne zu binden oder hinten mit neckischer Schleife zu tragen.



Und so beschwingt, dass GRETEL geklappt hat (Schnitt übrigens von mir, bevor es zu Copyrightproblemen kommt), fiel mir ein:
Ich hatte vor Jahren mal eine alte Metzgerschürze aus dickem Leinen aus Frankreich mitgebracht gehabt. Seitdem hing sie eher zur Zierde bei uns in der Milchküche. Mir war das dicke Leinen zum Tragen zu störrisch, aber hergeben wollte ich sie auch nicht.



Also bekam "Oskar", die Schneiderpuppe, die Schürze zum Test jetzt um. Ich wollte sehen, ob das eine gute Schnittvorlage sein könnte.



Das passierte natürlich unter "strenger" Beobachtung von Jorgos, der genau verfolgte, was Frauchen da so trieb. (manchmal würde ich sowieso zu gernewissen, was die Fellträger so denken, wenn wir Menschen irgendwas machen und sie uns dabei beobachten)



Die Passform der Schürze an Oskar wurde (von mir) für gut befunden



und ich suchte mir passendes altes Leinen raus.
Der Zuschnitt war schnell erledigt. und auch hier, 2 Stunden später, war auch LENE fertig.

 

Ich weiß, die Bilder sind nicht so wirklich berauschend vom Licht her - aber es regnete und windete an dem Tag fast ohne Pause. Und schnatterkalt war es auch.
Ich war froh, dass überhaupt ein paar Fotos was geworden sind.



Und warum LENE? Auch das wieder Kindheit:
 Ich hatte ja auch eine zweite Oma - die hieß Helene und alle nannten sie immer nur LENE oder Lenchen. Für uns Kinder war sie Oma Lene. 
Und sie war nicht so ganz einfach. Besser gesagt: sie war recht "dominant" - sie hatte die Familie gut im Griff, würde man heute wohl sagen. Es fiel ihr schwer, jemandem zu zeigen, dass sie ihn liebte. Ok, mein Opa ausgenommen - dem hätte sie die Sterne vom Himmel geholt und umgekehrt. Aber das war es auch schon. JEDER hatte vor ihr Respekt. Aber, wenn wir Kinder in den Ferien bei ihr waren, hatten wir auch ungekannte Freiheiten. Was für Kinder natürlich auch herrlich ist. Wir durften den ganzen Tag durch die Gegend streunen wie junge Hunde, der Garten und Wald drum herum ein einziger Abenteuer-Spielplatz. Und sie war eine absolute Rommee-Königin - von ihr lernte ich das Kartenspielen. Es waren also immer absolut sorglose Ferien, wenn man als Kind ansonsten spurte.
Und Oma Lene kannte ich nur mit immer adretten blond gefärbten Haaren (1x in der Woche Friseur gehörte zum Pflichtprogramm), hochhackigen Korkpantoletten (ja, damit stolzierte 155 cm geballte Oma-Kraft auch durch den Garten) und ihrer berühmt-berüchtigten Kittelschürze. Ich glaube, sie hatte mehr Kittelschürzen (die nähte sie alle selbst!) als Kleider im Schrank (die sie ebenfalls selbst nähte)................



Und die Schürze LENE hat natürlich ebenfalls lange Taillenbänder,



sowie unterschiedlich große Taschen über die gesamte Breite



und die obligatorischen Schlaufen.



Als kleinen Gag / Zierde bekam sie eine kleine Brusttasche,




die aus einer antiken Serviette mit einem wunderschönen Prunkmonogramm entstanden ist. Denn Taschen kann ja eine Schürze nie genug haben - und wenn man sich bei der Gartenarbeit dann nur eine abgebrochene Blume einsteckt.

 

Ja, das war bzw. ist die Geschichte zu GRETEL & LENE



Und die ersten Stiefchen sind nun auch bei uns eingezogen - bereits am Wochenende.



Vielleicht läßt sich ja so die Sonne noch öfter hervor locken. 
In den letzten Tagen sind noch ein paar Frühlingsblüher-Fotos entstanden - ich füge sie einfach hier als "Wochenend-Blumen" mit ein.



Apropos Wochenend-Blumen: eine Ritual, das der Held schon seit dem wir uns kennen ziemlich konstant durchhält - eine Geste an mich, die ich auch nach vielen gemeinsamen Jahren noch immer wieder freut.









Und nun wünsche ich Euch ein wunderbares Wochenende - macht etwas, was Euch guttut. Das ist ja für jeden was anderes. Ob nun einfach sich auf eine Parkbank setzen und Menschen und Natur beobachten, etwas kreativ sein oder bei einerTasse Tee / Kaffee ein gutes Buch lesen. Geniesst es einfach und schaltet dabei ab - solche Momente sind so wertvoll! - Eure Jacqueline

 

Mittwoch, 12. Februar 2020

die SPONTANEN Schneeglöckchen............


Häufig wird das Schneeglöckchen sehr romantisch gezeigt - aber wenn man bedenkt, wir robust es ist, paßt das fast garnicht zusammen. 

 

Und trotzdem: das Schneeglöckchen regt zum Träumen an. Wann kommt der Frühling?
Wenn sie sich aus der Erde bohren, dann wissen wir: 
sie sind die ersten Vorboten des Frühlings. Die schönste Jahreszeit des Jahres ist im Anmarsch.

 

Man stellt sich vielleicht auch eine kleine Elfe vor, die unter dem weißen Blütenschirm Zuflucht sucht. Ein solches Bild hab ich mal als Kind in einem Märchenbuch gesehen und jedesmal, wenn ich Schneeglöckchen sehe, denke ich an dieses Bild. Dieses bezaubernde Bild hat sich fest bei mir eingebrannt.

 

 Und jedes Jahr wieder staune ich, wenn ich durch unseren Garten gehe, wo überall sich die Schneeglöckchen von ganz allein "aussäaen" - aber was ich z.B. nicht wußte: 
Dass die eierförmigen Früchte, die die Schneeglöckchen nach der Blüte ausbilden, eine frühe Nahrungsgrundlage im Jahr z.B. für die Ameisen sind. Sie fressen an diesen Früchten und tragen so die Samen durch den Garten. Kein Wunder, dass die Schneeglöckchen so an den "unmöglichsten Stellen" dann sich im nächsten Jahr oft zeigen.



Was ich auch nicht wußte, dass das Schneeglöckchen eigentlich eine Unterart der Amaryllis ist und es wohl mehrere 100 registrierte Schneeglöckchen-Sorten gibt.

 

Und es gibt (wie für vieles andere auch) Sammler von Schneeglöckchen-Sorten - dise Sammelleidenschaft hat sogar ihren eigenen Namen:  Galant(h)ophilie - was sich vom lateinischen Namen Galanthus für eben Schneeglöckchen ableitet. Allen voran sind es die Engländer, die mit besonders großem Eifer diese vielen Sorten sammeln und weitere züchten - bei ihnen heißt das Schneeglöckchen übrigens SNOWDROP(S). Ein hübscher Name, wie ich finde.


Der lateinische Name  Galanthus ist abgeleitet aus den griechischen Wörtern gála für Milch und ánthos für Blüte und wurde ihnen von Lenné gegeben.

 

Anfang des Jahres dann werden grosse Festivals anläßlich der Schneeglöckchen-Blüte abgehalten. Es werden Rundreisen organisiert, wo die Menschen von Garten zu Garten ziehen und die  Schneeglöckchen-Felder bewundern.



Und wenn man sich die vielen Fotos der englischen Parks im Netz dazu anschaut, dann wirken die blühenden Flächen, als würde sie mit Schneeflocken oder Puderzucker bestäubt.
Unglaublich schön!



Bei uns im Garten wächst (bisher) nur das ganz "normale" Schneeglöckchen.



Auch ist mir heute zum allerersten mal aufgefallen, dass sie herrlich duften. Kein Wunder, dass sich alle Flattertiere, die bei den ersten wärmeren Temperaturen ausfliegen, sich dann bei den Schneeglöckchen treffen.



Und zum Thema SPONTAN vom letzten Post fällt mir noch ein: dieser Post heute ist ebenfalls ein ganz SPONTANER / nicht geplanter Post. Aber ich hatte mir vorhin beim Gartenspaziergang nicht nur einen kleinen Strauß gepflückt, sondern auch noch einen ganzen "Bollen" mit ausgebuddelt.
Wenn sie dann abgeblüht sind, kommen sie wieder irgendwo in die Erde.



Und so kam mir SPONTAN der Gedanke, mal eine "Foto-Session" mit den Schneeglöckchen zu veranstalten. Ist schon lange her, dass ich mal so ausdauernd zu einem Thema gezielt Fotos geschossen hab.



Es macht einfach eine große Freude, man kann so herrlich "dekotechnisch rumspielen", Motive ausprobieren. Perspektiven versuchen. Es ist also klar, dass es größtenteils "gestellte" Fotos sind.



Und es ist erstaunlich, welche schönen "Kleinigkeiten" bei solchen Fotos auftauchen - diese kleinen grünen Röckchen im Inneren z.B. - die sieht man sonst garnicht, wenn man ein Schneeglöckchen in der freien Natur anschaut. 
Oder, wie fragil sie eigentlich sind und was sie gleichzeitig an Wetterkapriolen aushalten können. Ob Schnee und Eis, schweren Regen, harten Wind. 
Oder dass auch mal ein Hund drüberlatscht im Beet - danach richten sie sich wieder auf. In solchen Momenten bewundere ich die Natur!




 Es gibt aber auch ganz wunderschöne Gedichte, Sagen und Märchen zum / über das Schneeglöckchen!

 

 DAS SCHNEEGLÖCKCHEN ( Verfasser unbekannt)



Ich läute ganz leise,
ich läute ganz fein,
ich läute euch heute
das Frühlingsfest ein.

Ich schüttle mein Köpfchen,
mein schneeweißes Röckchen,
mein silbernes Glöckchen.

Ich läute ganz leise,
ich läute ganz fein,
ich läute euch heute
das Frühlingsfest ein.



Auch die Geschichte / das Märchen von OSKAR DÄHNHARDT (1870-1915) hat mich sehr berührt:
Der Herr hat alles erschaffen: Gras und Kräuter und Blumen. Er hatte ihnen die schönsten Farben gegeben.
Zuletzt machte er nun noch den Schnee und sagte zu ihm: "Die Farbe kannst du dir selbst aussuchen. So einer wie du, der alles frisst, wird ja wohl etwas finden.
Der Schnee ging also zum Gras und sagte: "Gib mir deine grüne Farbe!"
Er ging zur Rose und bat sie um ihr rotes Kleid.
Er ging zum Veilchen und dann zur Sonnenblume. Denn er war eitel. Er wollte einen schönen Rock haben.
Aber Gras und Blumen lachten ihn aus und schickten ihn fort. Er setzte sich zum Schneeglöckchen und sagte betrübt: "Wenn mir niemand eine Farbe gibt, so ergeht es mir wie dem Wind. Der ist auch nur darum so bös, weil man ihn nicht sieht."
Da erbarmte sich das Schneeglöckchen und sprach: "Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es nehmen."
Der Schnee nahm das Mäntelchen und ist seitdem weiss.
Aber allen Blumen ist er er seitdem feind, nur nicht dem Schneeglöckchen.

 

 Genauso berührend finde ich dieses Märchen von Johann Jakob Rutz (1800-1851):


 An einem Fenster eines Königspallastes saß einmal ein junger Königssohn, der schaute in den Garten hinaus, und der Mond brach eben durch die Wolken und erleuchtete mit mildem Glanze die königlichen Gärten, die der Schnee mit weißem glänzenden Kleide gedeckt hatte; denn es war im Februar. Der Königssohn aber war sehr betrübt, und seine Thränen fielen in den Garten herab, und schmolzen den Schnee. Dann nahm er eine Laute, stellte sich an's offene Fenster, und sang zu dem Klange der Saiten:

Wo find' ich das Glöckchen silberweiß,
Das dem silbernen Boden entsprieße?
Wo find' ich euch Thränen so freudig und heiß,
Daß das Silber zum Bächlein zerfließe?
Und find' ich euch nicht in schneller Frist,
Um das Schwesterlein dann es geschehen ist.
Diese Worte hatte aber der Sohn des königlichen Gärtners gehört, der eben auch zu seinem kleinen Fenster in den Mondschein hinaus sah.

....




"Was soll denn das eigentlich heißen?" dachte er bei sich. "Warum ist denn unser guter Königssohn so sehr betrübt? Das muß ich wissen, vielleicht kann ich ihm helfen; in dem Schlosse sehe ich noch ein Lichtchen brennen." Er schlich sich also zu dem Lichtchen hin, da wohnte der Pförtner, der die Gartenthüre bewachte. Er klopfte leise an dem Fensterchen, und der Pförtner rief: "Wer kommt denn da noch so spät an's Schloß?" "Macht mir ein wenig auf," sagte der Gärtnerssohn, "ich habe etwas mit euch zu reden." Da kam der Pförtner heraus mit einem großen Bund Schlüsseln, und schloß auf und schob die schweren Riegel zurück. Als sie aber in dem Pförtnersstübchen saßen am warmen Kamine, da sagte der Gärtnerssohn: "Sagt mir doch, was fehlt unserm jungen Königssohne? Ich habe eben im Mondschein gesehen, wie er geweint hat, und er hat etwas gesungen, was ich nicht habe verstehen können."

"Das will ich dir sagen, mein Sohn," sagte der Alte. Der junge Königssohn hat seine Schwester sehr lieb; diese ist aber seit einigen Tagen krank, und kein Mensch kann ihr helfen, so viel Aerzte man auch gerufen hat. In der verflossenen Nacht aber hat die Königstochter einen seltsamen Traum gehabt. Sie träumte nämlich, man hätte ihr ein silbernes Glöckchen gebracht, das war auf einem silbernen Boden gewachsen. Da hätte ihr Bruder vor Freude geweint, und seine Thränen hätten das Silber geschmolzen, und es sey in einem silbernen Bächlein auf den Boden gelaufen, davon sey sie gesund geworden.
Diesen Traum hat sie ihrem Bruder, dem Königssohn erzählt; aber er weiß das silberne Glöckchen nicht zu finden. Nach allen Ländern hat er Boten ausgesandt, aber er glaubt nicht, daß ihm einer das Verlangte bringen wird, und wenn es lange dauert, so stirbt die Königstochter gewiß, denn sie wird jeden Tag kränker. Darum ist der Königssohn so betrübt".

.....





"Ich hab' es gefunden", rief der Gärtnerssohn auf einmal in freudiger Bewegung; denn er stand eben im Garten und sah, wie der Mond ein Schneeglöckchen beleuchtete, das unter dem Schnee hervorgewachsen war, und glänzender Reif hatte es überzogen, und es sah aus wie Silber, mit Diamanten besetzt. Da lief er hin, und holte eine Grabscheit, und grub es mit dem Schnee heraus, und setzte es in ein Körbchen. Er lief aber alsbald damit zum Schloß hinein.

Die Königstochter war aber sehr krank, und der Königssohn saß vor ihrem Bette, und ihr Vater und ihre Mutter erwarteten jeden Augenblick, daß sie sterben würde. Da trat der Gärtnerssohn mit dem Schneeglöckchen herein. Kaum aber hatte ihn die Königstochter erblickt, so rief sie: "das ist das silberne Glöckchen, das ich im Traume gesehen habe; jetzt bin ich gesund." "Gib es her,« sagte der Königssohn, daß ich es sehe." Da nahm er es in seine Hand, und wie er es so betrachtete, fielen seine Thränen herab auf den Schnee, daß er schmolz, und in einem glänzenden Bächlein auf den Boden tröpfelte.
Da stand aber der alte König und die Königin auf, und der König sagte zu dem Gärtnerssohne: "Ich habe meine Tochter demjenigen zur ehelichen Gemahlin versprochen, der ihr das Silberglöckchen bringen würde. Sie soll dein seyn".

 

 Ist schon erstaunlich,was man so alles über eine solch zarte kleine Blume erfahren kann, die sich aus so winzigen Zwiebelchen durch den eisigen Boden ans Licht kämpft zu einer Jahreszeit, wo wir alle uns am liebsten im warmen Haus aufhalten.



Man braucht nur dran zu denken, welche Stürme bei uns grad übers Land fegen, uns in Minutenschnelle die Hände blau frieren, wenn wir nur schnell draussen was erledigen wollen und gleichzeitig sich solche kleinen Wunder im Garten entwickeln.
Bei den Schneeglöckchen ist es wie so oft:
es gibt die Wunder, auch wenn sie noch so klein sind - man muss sie nur sehen!

 

 Hier kommen jetzt einfach noch ein paar Fotos, die heute ebenfalls entstanden sind - viel Freude einfach beim anschauen - und vielleicht kommt Ihr dabei ja auch ein wenig ins träumen:

 
 
 
 
 
 
 
 


Ich wünsche Euch, dass auch Euch immer wieder kleine Wunder begegnen und Ihr sie dann auch seht - Eure Jacqueline

 

wenn die Schafgarbe auf antikes Leinen trifft

Gestern hab ich eine Erfahrung gemacht, die mich am Ende sehr "demütig" hat werden lassen - demütig vor dem, was früher die Bauern...