........weißt Du noch, kannst Du Dich noch erinnern, weißt Du, was aus dem und dem geworden ist, kannst Du Dich noch erinnern, wie wir da und da waren, usw., usw., ........
...............und so unterschiedlich auch unsere Lebenswege sind - so sehr verbindet uns doch so einiges (ausser natürlich, dass wir Schwestern sind). Wir beide lieben Tiere über alles - unser ganzes Leben haben uns Tiere begleitet. In der Kindheit haben wir Hunde, Katzen, Vögel in der Familie gehabt, jeden Urlaub haben wir auf dem Bauernhof verbracht. Wenn man uns gesucht hat, waren wir entweder im Stall oder auf den Wiesen bei den Tieren - wir haben jeden Abend gestunken wie die Eber und waren glücklich. Glücklich, dass wir mit den Tieren zusammensein konnten. Keine Arbeit war uns zu dreckig oder zu anstrengend. So manche Mistgabel war größer als wir selbst, auf den Traktor mussten wir raufeghoben werden. Wir haben erlebt, wie mitten in der Nacht Kälbchen auf die Welt kamen, wie im Heu Katzenbabys geboren wurden, haben kleine neugeborene Ferkelchen beiseite gesetzt, damit die Muttersau sie nicht beim Ferkeln erdrückt, haben die frischgelegten Eier in den entlegensten Winkeln der Höfe gesucht, sind auf den Arbeitspferden der Bauern abends zum See geritten. Wir haben in der Stadt gewohnt - trotzdem waren wir jeden Tag draussen, bei Wind und Wetter waren wir mit den Hunden unterwegs. GROSSE Hunde - ich war grad mal 10 Jahre alt und bin täglich mit einer Boxerhündin spazieren gegangen, bin mit der Schäferhündin unserer Großeltern durch den Tegeler Forst gelaufen. Wir haben jeden flügellahmen Vogel zum Tierarzt getragen, haben versucht, ein verletztes Kaninchen Zuhause gesund zu pflegen................
........später dann, als ich bereits ausgezogen war, hatte meine Schwester selbst ein Kaninchen - Besuche bei meinen Eltern wurden schwierig, denn ich reagierte hochgradig allergisch auf das Tier. Aber deswegen das Kaninchen wegzugeben, wäre niemandem in der Familie in den Sinn gekommen. Das Kaninchen wurde dann eben so lange ausquartiert, wenn ich kam. Besonders glücklich war meine Schwester darüber natürlich nicht!...........
.........ja, das sind unsere gemeinsamen Kindheitserinnerungen und heute sind wir so froh darüber. Können sagen: auch unsere Welt war nicht immer heile eitel Sonnenschein, aber wir hatten eine Kindheit, wo wir noch Kinder sein durften. Und nein, wir sind nicht im Luxus aufgewachsen, aber hatten immer alles, was wir uns wünschten - das gab es dann zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Da hat sie dann gleich an Heiligabend meinen heißersehnten Kassettenrekorder "gekrönt" - ich war untröstlich traurig darüber, denn 6 Wochen auf die REparatur zu warten, ist für ein Kind schon recht hart. Oder umgekehrt: ich bekam ein neues Fahrrad und sie muste erstmal mit meinem alten mir zu klein gewordenen Fahrrqad vorlieb nehmen. Unsere Mutter hat uns erbittert verteidigt beim Parkwächter (sowas gab es damals noch! Der schloss abends um sechs den Park noch ab!), als wir auf der Wiese spielen wollten (ok, und Blumen (Gänsblümchen) gepflückt haben) - das war damals noch strengstenst untersagt! Heutzutage hat jeder Winz-Park eine eigene Liegewiese......
.......und damals war uns beiden schon klar: Wenn wir mal groß sind, dann haben wir ganz viele Tiere! Sie hat heute ihr Dressurpferd, dass sie umhegt und pflegt und bei ihm ist, sooft sie nur kann. Das mit immerhin inzwischen 22 Jahren noch topfit ist. Einen Hund hat sie leider nicht, denn dafür ist sie zuviel unterwegs. Hat sie "Hundenot", dann kommt sie zu uns!..............
................ja, und ich hatte auch nach meinem Auszug bei unseren Eltern immer Hunde und / oder Katzen - meine Kinder sollten genau wie ich mit Tieren aufwachsen! Und vor kurzem kam mir wieder ein Buch in den Sinn, dass mich als Kind sehr geprägt hat - das ich zigmal gelesen hab, weil darin eine Frau beschrieben war, die genau so gelebt hat, wie ich immer leben wollte - und heute lebe ich genau so! ALLE MEINE TIERE ist der Titel - ich kann mich noch gut an den Schutzumschlag erinnern: er war weiß meit einem Foto einer jungen Frau mit einem Schimmel am Zügel. Es handelt davon, wie sie aufs Land zieht und immer mehr Tiere auf ihren Hof kommen. Leider ist das Buch verloren gegangen - was würde ich drum geben, dieses Buch heute wieder in den Händen zu halten.......... Dafür hab ich einen anderen Schatz, der mich seit meiner Kindheit begleitet und zum Glück nicht verlorengegangen ist!.................
...............dieses Hasenbild hat ein Urgroßonkel von mir gemalt im Januar 1918. In der Familie meines Vaters hieß es immer, er wäre ein begnadeter Zeichner / Maler gewesen und hat das Bild im Schützengraben gemalt - es sollte die Hasen bei ihm Zuhause darstellen - er hatte sie aus der Erinnerung gezeichnet.............
................ Und solange wir klein waren, hing dieses Hasenbild bei meinen Großeltern auf dem Plumsklo im Gartenhaus. Man musste Sommer wie Winter, egal bei welchem Wetter und zu welcher Tageszeit über den Innenhof laufen, um naja, usw.........Ein Ort, da schüttelt es mich heute noch, wenn ich dran denke. Der Platz für ein "ordentliches Bad" war damals im Haus meiner Großeltern einfach nicht vorhanden gewesen - das kam erst viel später dann. Ursprünglich hatte das Bild einen braunen Naturholzrahmen. Vor etwa 20 Jahren bei Umbauarbeiten sollte es entsorgt werden, ich bekam es mit und hab das Bild behalten. Ich hab es damals gesäubert und den Rahmen "gülden" gestrichen - damals stand ich auf "gülden". So sah es dann aus........................
......vor ein paar Wochen dann hab ich es wieder hervorgeholt und den Rahmen neu patiniert - ich wollte das Bild einfach nicht vom Rahmen trennen...........
.........es ist in den vergangenen knapp 100 Jahren leicht vergilbt - aber ansonsten noch hervorragend erhalten............
.......Ja, und wie krieg ich nun die Überleitung?.............die Nanni ist noch da - der Umzug in ihre neue Familie hat leider nicht geklappt, da der neuen Familie 3 Stunden vor dem verabredeten Termin ein paar Fragen einfielen, die wir schlichtweg nicht beantworten konnten bzw. die sehr vorgeschoben geklungen haben. So kann man sich täuschen............
....Also suchen wir weiter für sie nach einer "Für-immer-Familie" - irgendwo wird sie schon sein, diese Familie oder der einzelne Mensch, der genau zu Nanni paßt und zu dem / denen eben auch die Nanni dann paßt. Was wir letztes Jahr für Ludwig und vor ein paar Tagen für ihre Schwester Hanni geschafft haben, werden wir auch für diese Zuckermaus schaffen...............
......und der kleine "Mini-Willi" erholt sich weiterhin gut! - UND eine der Schwestern in der Tierklinik hat sich unsterblich in ihn verliebt - mal schauen, was das noch wird...............
.......- Eue Jacqueline