Es gibt einfach Pflanzen, die nimmt man wohl nicht "ernst", die hat man so garnicht auf dem "Schirm".
Mir ging es jetzt dieser Tage zumindest so. Mit dem frischen Grün aus dem Garten ist es ja noch nicht so "weit" her. Also hab ich wieder beim Pflanzenversender "meines Vertrauens" gestöbert und bin über die Wachsblume "gestolpert". Zumindest kenne ich diese Planze als Schnittgrün nur unter diesem Namen.
Eine Blume die ja eigentlich garkeine Blume sondern ein Strauch ist, der jedes Jahr zur Blütezeit unzählige kleine Blüten ansetzt. Es gibt diesen Strauch mit Blütenfarben von weiß, über pastellrosa bis pink und tiefem weinrot. Ich hatte mich für die weiße Variante entschieden.
Und was mir jetzt erst aufgefallen ist: die Wachsblume hat einen ganz eigenen Duft / Geruch - ich kann den Duft garnicht genau beschreiben............. leicht, etwas zitronig aber auch holzig, leicht herb und etwas harzig. Ein ganz toller eher "männlicher" / herber Duft. Damit meine ich einen nicht so romantischen Duft wie ihn in meiner Nase der Flieder oder auch die Magnolie oder Rose sonst haben. Ein Duft, den ich mir toll als "Raumduft" oder auch "Wäscheduft " vorstellen könnte.
Überhaupt bin ich immer wieder überrascht, welche angenehmen Düfte die Natur hervorbringt. Es ist wohl mit vielem so: man muss nur genau hinschauen obern eben "hinriechen". Dann fallen einem Dinge auf, die man jahrelang einfach übersehen oder auch ignoriert hat. Wie ich eben die Wachsblume.
Sie wird mit Sicherheit nicht zu meinen Lieblingsblumen avancieren - aber mit Sicherheit werde ich sie jetzt öfters mal in die Dekoration integrieren.
u.a. hab ich sie nicht nur in diverse Gefässe im ganzen Haus verteilt,
sondern auch kleine Kränzchen gebunden. Wie lange sie halten werden? - ich weiß es nicht. Aber einen Versuch ist es ja alemal wert! Was man nicht ausprobiert, wird man auch nie erfahren!
Und Kränze binde ich ohnehin sehr gerne - das hat für mich was meditatives. Pflanzen auf die gewünschte Länge schneiden, zu kleinen Sträußchen zusammen fassen und auf einen Draht binden.
Da braucht man keine Konzentration für und gleichzeitig können die Gedanken wunderbar schweifen.
Wenn ich kränze binde, vergesse ich die gesamte "Welt" um mich herum. Denke drüber nach, wie oder wo ich dann diese Kränze verdekorieren kann. Und gestern war so ein Tag, der sich zum Kränze binden förmlich angeboten hat:
Denn den Tag davor war der kleine Herzkäfer Jorgos erneut an der Hüfte operiert worden - und auch diese OP hatten wir nicht so wirklich "auf dem Schirm" gehabt! Seine erste OP war zwar gelungen aber durch die Richtigstellung der inneren Bereiche der Hüfte hatte sich der Kopf des Oberschenkels während des Heilungsprozesses verschoben, saß nicht mehr richtig in der Hüftpfanne und es begann bereits, sich durch die ständigen falschen Reibungen Entzündungsherde zu bilden. Von den zusätzlichen Schmerzen, die der Zwerg aushalten musste, mal ganz zu schweigen. Eine mögliche Komplikation, die wir zwar wußten, dass sie passieren könnte, aber nicht mit gerechnet hatten. Die Tage zuvor hatte er immer schlechter laufen können und so war diese OP unumgänglich gewesen. Der Hüftkopf musste also entfernt werden.
Ich empfinden es ja auch heute noch als ein Wunder der Natur, dass solche OPs bei Hunden überhaupt möglich sind. Bei Menschen wäre es unmöglich, ohne Hüftkopf zu leben - aber bei Hunden, deren Beine ja im etwa 90°-Winkel zur Wirbelsäule stehen, können Sehnen, Bänder und Muskeln die Aufgabe gut übernehmen und den Oberschenkel so in der richtigen Position halten. Natürlich keine leichte OP, das wußten wir ja noch von Martha, die genau die gleiche OP von gut 3 Jahren hinter sich gebracht hatte -
HIER hatte ich davon berichtet gehabt. Und heute flitzt Martha durch die Gegend, als wäre sie ein Windhund. Bei ihr war die OP ein voller Erfolg gewesen. Sie hatte sich besser erholt, als die Ärzte je vermutet hatten. Und genau das gleiche gute Ergebnis erhoffen wir uns natürlich für den kleinen Jorgos. Was war ich froh, als wir ihn am Mittwoch abends wieder abholen konnten. Und auch er braucht KEINE Tüte um den Hals. Auch er geht NICHT an die Narbe. Liegt die meiste Zeit und schont seine Hüfte. Meldet sich allerdings, wenn er "seine GEschäfte" erledigen will. Ich kann mich nur wiederholen: es ist immer wieder erstaunlich, wie tapfer die Fellträger solche OPs überstehen, nicht klagen, nicht jammern. Und NEIN, er bekommt keine Schmerztabletten. Nicht, weil wir sie ihm nicht gönnen, sondern weil er dann sich zuviel bewegen würde. Im Zweifel falsche Bewegungen machen würde, die dem Heilungsprozess schaden können.
Und da der kleine Kerl IMMER da ist, wo ich bin, machte es also auch Sinn, mich mit etwas zu beschäftigen, wo ich wenig hinundher laufe bzw. auf einer Ebene im Haus bleibe und er mich immer gut im Blick haben kann - eben Kränze binden, Blumen verteilen und fotografieren.
ich hab nicht gezählt, wieviele Fotos entstanden sind - es waren wirklich Mengen.
Immer wieder andere Perspektiven - immer wieder andere Lichtverhältnisse probieren.
Auch das macht mir eine unglaubliche Freude. Aber im täglichen normalen Ablauf hab ich für solche "Spielereien" sonst ja eher weniger Zeit. Oder nehme sie mir einfach nicht.
ja, so ging der erste Tag nach Jorgos seine OP gut und schnell um. Nun liegt er hier bei mir im Arbeitszimmer. NICHT auf seiner weichen gepolsterten Matte, wie man es eigentlich erwarten könnte, sondern hat sich einen alten Getreidesack auserkoren, der mir heruntergefallen war - wenn es ihm schön ist...........
Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende. Ok, die Wettervorhersage ist mehr als "unschön": kalt, Schnee, stürmisch - das braucht ja nun wirklich niemand mehr, wo alle bereits nach dem Frühling lechtzen. Also, machen wir es uns alle gemütlich, ist ja eh nicht zu ändern! - Eure Jacqueline