Dass ich gerne Blumensträuße binde, ist ja wirklich kein Geheimnis - hab ich schon immer gerne gemacht. Egal, ob es ein Strauß vom Wegesrand ist oder ob die Blumen bei einem Gartenspaziergang geschnitten werden....................
................Ich weiß garnicht, ob ich das schon jemals im Blog erwähnt hab, aber hier mal eine kleine Anekdote: Meine Tante hat zu Feierlichkeiten immer Unmengen an Blumen bekommen. Teilweise ganze Arme voll. Das war früher so - ein gekaufter Blumenstrauß sagte nicht nur mit den zusammengestellten Blumen was aus, sondern auch die Größe war entscheidend. So nach dem Motto: je größer der Strauß, desto mehr hab ich die "lieb" (oder wollte derjenige angeben?!?). Auf jeden Fall reichten nie die Vasen aus, die meine Tante auf Lager hatte, um all die geschenkten Blumen zu versorgen. Ich kann garnicht mehr sagen, wie es kam - auf jeden Fall war ich dann dafür zuständig, die Blumen so zusammenzustellen, dass die Vasen reichten. Schon, weil ich mit den Blumen "spielen" durfte, bin ich gerne zu meiner Tante gegangen. Noch heute denke ich an diese (Kinder)Tage unglaublich gerne zurück!..............
......Eine generelle Regel übrigens, WANN es ein schöner Strauß ist, gibt es m.M.n. ohnehin nicht! ICH glaube, einen schönen Strauß zu binden ist ähnlich wie malen oder einrichten. Da hat jeder seine eigene "Handschrift"! Häufiger werde ich mal gefragt, wie ich es mache. Ich kann also nur versuchen, MEINE "Handschrift" zu erkären. Für mich fängt es schon damit an, dass wir unsere Beete und Kübel immer nach Farben anlegen UND, dass IMMER irgendwas blüht, dass man schneiden kann. Wie z.B. dieser große Kübel im Hof, von dem ich für die STräuße von heute einige dieser langen Blätterranken abgeschnitten hab:............
......Fast täglich mache ich ja morgens einen Spaziergang durch den Garten - immer mit einem Käffchen, Zigarette (ja, ich weiß, ein ungesundes Laster) und Schere "bewaffnet" - und natürlich begleitet von den Fellträgern!..............
........Und heute nun möchte ich Euch auf meinem Spaziergang gerne mal mitnehmen. Will Euch zeigen, wie bei mir normalerweise ein Strauß entsteht. Wobei, ein klein wenig anders ist es schon heute. Üblicherweise laufe ich durch den Garten, Schneide hier eine verwelkte Blüte ab, reisse da einen jungen Ahorn aus, der da nicht hingehört, usw. und alles, was noh "gut" ist, wird zu einem Strauß dann zusammengefügt. Nur, dass ich heute erstmal alles, was in den Strauß sollte, im Korb gesammelt hab - warum, zeige ich Euch weiter unten! Angefangen hab ich am weißen Beet - der Ziersalbei hatte sich so ausgebreitet, dass er dabei war, eine Rose zu "ersticken". aAlso wurde davon abgeschnitten was zuviel war, ein paar Rosendolden hatten bereits verblüte Blüten dazwischen - wurden also ebenfalls geschnitten. Somit war auch klar: es wird ein weißer Strauß!............
.......weiter hinten, in einem anderen weißen Beet steht der inzwischen abgeblühte weiße Phlox. Runterschneiden müssen wir ihn ohnehin - aber die Samenstände finde ich so dekorativ - also, warum nicht in einen Strauß einbinden?.........
...........genauso wie diese Staude - ich weiß nicht, wie sie heißt, aber sie blüht eigentlich weiß - aber nun, im abgeblühten Zustand sieht sie doch auch toll aus! Und ganz wichtig: wenn ich für einen Strauß schneide: ich entferne IMMER sofort ALLE Blätter vom Stengel (sie modern sonst später im Blumenwasser vor sich hin). Die schmeisse ich dann immer gleich wieder ins Beet. Da stören sie (mich) nicht und verrotten sowieso. Mulchen geht ja auch nicht anders!............
........so nach und nach war mein Korb dann voll und nun kann es losgehen...........
............ich für mich hab festgestellt: je unterschiedlicher die Formen der einzelnen Pflanzen sind, die ich zu einem Strauß binden möchte, desto "spannender" wird der Strauß hinterher - Hauptsache eben, der Strauß bleibt in seinem Farbschema! Zuerst hab ich mir die Herbstastern gegriffen und dahinter ein paar Hortensiendolden gelegt ..........
........dann kam die weiße Fette Henne dazu - da hab ich mehrere Stengel an eine Stelle gelegt. Sie gibt "Fläche" - so wirkt der Strauß (auf mich) nachher nicht zu unruhig.......
........Ich versuche immer, kompakte Sträuße zu binden, die von jeder Seite aus betrachtet, wieder anders aussehen. Möchte ich "Höhe" bekommen, binde ich mal 2 Stengel Gras oder ein paar lange Ranken mit ein. Zum Schluss fixiere ich den Strauß mit einem Gummiband..............
........und alle Stengel werden den kürzesten Stengeln angepaßt............
.............da ich mehr an "Grünzeug" geschnitten hab, als ich beim weißen Strauß verbraucht hatte, ist danach dann noch ein "blauer" Strauß entstanden. Beide Sträuße hab ich mit ins Ladenhaus genommen. Der weiße Strauß kam in eine alte Keramik-Tonne und sollte seinen Platz neben dem Bett bekommen. Und da hab ich dann mal eine "Gegenüberstellung" gemacht - beide Fotos sind aus der gleichen Perspektive entstanden! Und an diesem Beispiel fällt es mir leicht, meine Vorstellung von Harmonie zu erkären! Denn auch das werde ich öfters mal gefragt: wie entsteht die Harmonie, wenn ich dekoriere? Dies ist die erste Variante: Die Beschriftung auf der Keramik-Tonne ist vorne...............
...........hier hab ich einfach nur den Topf gedreht und von einer Rose waren ein paar Blütenblätter abgefallen. Ich hab sie liegengelassen - so wirkt es auf mich nicht so "statisch / gestellt" sondern "lebendiger"...............
........ein ähnlicher Strauß aus den gleichen "Zutaten", den ich gestern schon geschnitten hatte, steht im großen Raum auf dem Tisch. Ich mag die "Brüche" die durch den alten Erntekorb erzielt werden. ..........
.......Der blaue Strauß steht im Moment im Eingangsraum auf einem Flaschenständer...........
.....ich lasse einfach mal die Bilder für sich "sprechen".........
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.......Übrigens, wenn Ihr einen Strauß aus Pflanzen bindet, die eine unterschiedlich lange Haltbarkeit haben, braucht Ihr ihn nicht gleich wieder auseinanderreissen, wenn etwas daran verblüht ist! Ich kneife dann nur die verblühten Teile ab und zupfe den Strauß wieder zurecht. Dieser Strauß z.B. steht schon seit einer Woche im Ladenhaus - nur das Wasser hab ich gewechselt und das Foto ist von heute..........
.......Zum Schluß noch ein kleiner Gruß vom kleinen Ludwig, der sich prächtig entwickelt - seine OP-Termine rücken also näher!...........
...........Ich wünsche Euch allen ein wunderbares Wochenende - Eure Jacqueline
Haha, Jacqui, jaaaaaaa, DAS haben wir auch gesagt. Das wird ein Strauß. Und ja, es sind sogar zwei geworden, höhöööö. Ja, die Frau Strauss ist ein albernes. Vorhin habe ich mir uns spontan "in den Nesseln sitzend" vorgestellt (Du bist schuld ;)), und hab mich weggeschmissen. DAS sähe aus!!! Zu schön... Vor allem noch, da wir in meinem Kopp so doofe alte Bäuerinnenkleider anhatten, wie immer DAS zustandekam...
AntwortenLöschenAber im Ernst, was Du da zauberst, ist mit solch sicherer Hand, die man glatt SEHEN kann, wie Du die Blumen anpackst und arrangierst, da sehe ich Dich regelrecht (wenn ich Dich mal gerade nicht mit mir in den Nesseln sitzen sehe). Am schönsten finde ich die Gries-Bilder. Das Bett und die Shutters dazu, der so gelungene STRAUSS, der nicht dutzideidei-RosimitSchleierkraut ist. So voller Saft und Kraft.
Das mag ich, und das ist so DU.
So hab es herrlich in Deinem Reich voller Wunder, auch den vierbeinigen, die Méa
Herrliche Sträuße!!! Und Deine Schilderung gefällt mir so gut, denn genauso mache ich es auch, ich liebe es einfach, Blumensträuße zu binden und verwende dazu alles, was der Garten gerade so hergibt. Mit einem Unterschied allerdings, denn da ich nicht so viele Rosen habe, kaufe ich immer zum Wochenende einen oder zwei abgepackte Rosensträuße im Blumenladen, die ich dann als Grundlage nehme. Aber mit dem Recyclen der Sträuße mache ich es dann wieder genauso und habe wirklich auch lange Freude daran.
AntwortenLöschenVielen Dank für den tollen Bericht - ich freue mich jetzt schon auf morgen, denn dann ist bei mir wieder Blumenstraußbindetag!
Liebe Grüße, Monika
Deine Bilder - mit Sehnsucht erwartet! Seelenspaziergang inklusive!
AntwortenLöschenWürde bei uns der (erhoffte...) Regen nicht gerade fallen, ich ginge mit der Blumenschere in den Garten. Würde mir einen Strauß schneiden. So werde ich mir diese Lust morgen gönnen.
Bin verblüfft von der guten Idee, die abgeblühten Rispen vom Phlox auch zu verwenden. Da fallen mir
in unserem großen Garten viele Pflanzen ein, die "nur" grün, der Blütenblätter entledigt, ein herrliches Füllmaterial abgeben.
Danke, Du tolle Dekorateurin, Blumenbinderin, Kaffeeliebhaberin und Hundeversteherin und und........
(Der kleine Ludwig hat einen Blick zum Verlieben, bitte kraul ihn mal hinter dem Ohr für mich - oder
mögen das nur Katzen? Hab keine Hundeerfahrung, bis auf den Dackelbiß als Kind. :-()
Eva aus Österreich
Hallo Jacqueline,
AntwortenLöschender kleine Ludwig erinnert mich ein wenig an meine Siamkatzen.......soooo lange Beine.
Ich hatte früher auch Hunde,aber nach dem Umzug in die Stadtwohnung sind es jetzt halt 2 Siamkatzen.
Danke dafür,dass du so vielen Hunden ein Zuhause gibst.
Grüße aus Memmingen(ganz im Süden von Deutschland)
Doris
Ich stecke gerade knietief in Erinnerungen, die Sache mit den üppigen Blumensträussen aus deiner Kindheit kommen mir so bekannt vor. Bis heute ist dieses Blumenpflückgen noch sehr fest in mir verwurzelt. Ich kann ich an keinen Spaziergang erinnern, an dem ich mit leeren Händen nach hause komme. Ich schaff`s nicht. Punkt ;-) drück dich lieb, dsnke für diesen Post, dein Meisje
AntwortenLöschenDanke für die tollen Bilder Liebe Grüße M&L
AntwortenLöschenJust lovely !
AntwortenLöschenGail x